Der "liberale Imperialismus" der Europäischen Union

Weltmächtig Wenn die Geoökonomie an Grenzen stößt, schlägt die Stunde der geopolitischen Expansion. Die USA sind dabei Europas Hauptrivale
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Die Geopolitik, eine Disziplin, die wegen ihrer Verwicklung in imperialistische Abenteuer des 19. Jahrhunderts und der Rechtfertigung nationalsozialistischer Expansionspolitik Jahrzehnte in Verruf war, kehrt zurück. Tatsächlich ist Geopolitik kein Thema, so lange Märkte expandieren, der Warenfluss weder an räumliche Grenzen stößt noch durch zeitliche Verzögerungen unterbrochen wird. Schließlich hat das Regelwerk der internationalen Organisationen die ökonomische Expansion (räumlich durch Ausdehnung des Weltmarktes - zeitlich durch Abbau aller institutionellen oder technischen Hindernisse der Beschleunigung) jahrzehntelang erfolgreich gefördert, ohne dabei die politische Kontrolle von Territorien durch souveräne Nationalstaaten in