Der Opferrolle entkommen

Ruanda Ruandas Präsident Paul Kagame spricht im Interview mit dem "Freitag" über das Stigma Afrikas, Empfänger von Almosen zu sein, und über die Partnerschaft mit China
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Der Freitag: Sie betonen bei Treffen mit westlichen Politikern stets, Afrika brauche Investitionen, keine Entwicklungshilfe. Bergen Investitionen nicht die Gefahr des nationalen Ausverkaufs?

Paul Kagame:

Wir suchen Investoren, die Partner sind, mit denen wir eine Win-Win-Situation erzielen. Nehmen Sie mein Land. Wenn in Schlüsselbranchen investiert wird, um Ruanda voranzubringen, sorgt das für eine solche Win-Win-Situation. Wenn man hingegen immer nur in der Position des Nehmenden ist, kann man weder etwa zurückgeben noch etwas für sich erreichen. Wenn wir also von Investitionen statt Almosen sprechen, geht es um eine grundlegende Haltung des Westens gegenüber Afrika, die auf Partnerschaft basiert, nicht auf Mitleid.

Investitionen statt Hilfe. Was aber heißt da