Ich verspreche Ihnen, dass es schlimmer ist, als Sie denken. Wenn Ihre Angst vor dem Klimawandel von der Sorge um steigende Meeresspiegel bestimmt wird, kratzen Sie gerade an der Oberfläche dessen, was an schrecklichen Dingen bereits im Leben eines heutigen Teenagers möglich ist. Die ansteigenden Meere – und die Städte, die in ihnen versinken – haben das Bild der Erhitzung der Erde derart geprägt, dass wir andere damit verbundene Bedrohungen gar nicht mehr wahrnehmen. Steigende Meeresspiegel sind schlecht, sogar sehr schlecht, aber es wird nicht damit getan sein, von der Küste wegzuziehen.
Milliarden von Menschen müssten ihren Lebensstil konsequent anpassen, um das Schlimmste zu verhindern. Das aber geschieht nicht. Daher werden wahrscheinlich bereits am Ende dieses Jahrhunderts Teile der Erde unbewohnbar werden.
Selbst wenn wir unsere Augen darauf trainieren, die Folgen des Klimawandels zu sehen, so sind wir doch unfähig, sein Ausmaß in Gänze zu begreifen. Vergangenen Winter gab es eine Reihe von Tagen, an denen es 15 bis 21 Grad Celsius wärmer war als normalerweise. So wurde der Nordpol erwärmt. Das brachte auch den Dauerfrostboden zum Tauen, der den Saatguttresor in Spitzbergen, Norwegen, umschließt. In dem Tresor lagern Samen aus aller Welt. Er trägt den Spitznamen „Weltgericht“ und soll sicherstellen, dass die Landwirtschaft des Planeten jede Katastrophe überleben könnte. Durch das teilweise Auftauen des Frostbodens lief nun Wasser in die Saatlager – nur zehn Jahre nach seiner Einrichtung bedrohte ihn also der Klimawandel.
Dem „Weltgericht“-Tresor geht es inzwischen wieder gut: Die Anlage wurde gesichert, die Samen auch. Der Vorfall wurde als Parabel darauf gewertet, dass es zu Überschwemmungen kommen werde. Dadurch geriet Entscheidendes aus den Augen: Bis vor kurzem stellte der Permafrost keine Hauptsorge der Klimawissenschaftler dar. Der arktische Boden enthält aber 1,8 Billionen Tonnen Kohlenstoff – mehr als doppelt so viel, wie sich gegenwärtig in der Erdatmosphäre befindet. Wenn dieser freigesetzt wird, könnte er in Gestalt von Methan verdampfen. Dieses ist als Treibhausgas-Anheizer um ein Vielfaches wirksamer als Kohlendioxid – und zwar 34 Mal so groß.
Vielleicht wissen Sie das bereits. Jeden Tag hört man alarmierende Geschichten. Etwa vor ein paar Monaten, als Satellitendaten belegten, dass die Erde sich seit 1998 doppelt so schnell erhitzt hat, wie die Wissenschaftler gedacht hatten. Oder die Nachrichten aus der Antarktis, als im Mai ein Riss in einem Eisschelf in sechs Tagen um fast 18 Kilometer anwuchs. Inzwischen hat sich das Bruchstück ganz gelöst und verstört die Menschen. Denn die abgebrochene Scholle Larsen C ist 175 Kilometer lang und 50 Kilometer breit. Sie treibt nun als einer der größten Eisberge aller Zeiten im offenen Meer.
Mangel an Vorstellungskraft
Ganz egal, wie gut informiert Sie sind, ausreichend alarmiert sind Sie nicht. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist unsere Kultur mit Zombie-Filmen und Mad-Max-Dystopien immer apokalyptischer geworden. Wenn wir aber die ganz realen Gefahren der Erderhitzung betrachten sollen, leiden wir an einem unglaublichen Mangel an Vorstellungskraft. Einer der Gründe dafür ist die zaghafte Sprache wissenschaftlicher Wahrscheinlichkeiten. Der Klimatologe James Hansen kritisiert diese „wissenschaftliche Introvertiertheit“. Er findet, dass Wissenschaftler sie ihre eigenen Beobachtungen so penibel und gewissenhaft betreiben, dass sie nicht mehr deutlich machen können, wie groß die Gefahr wirklich ist. Hansen klagt an, dass uns eine Gruppe von Technokraten regiert, die glauben, jedes Problem könne gelöst werden. Hansen zeigt auf die schiere Geschwindigkeit des Klimawandels – und seine gleichzeitige Langsamkeit, da wir immer nur die Auswirkungen sehen, die sich bereits seit Jahrzehnten anbahnen. Unsere Unsicherheit über die Unsicherheit, die uns der Klima-Autorin Naomi Oreskes zufolge davon abhält, uns auf irgendetwas Schlimmeres als einen statistischen Mittelwert vorzubereiten. Die Geringfügigkeit (zwei Grad Celsius), die Größe (1,8 Billionen Tonnen) und die Abstraktheit (400 Teilchen pro eine Million) der Zahlen. Das Unbehagen, über ein Problem nachzudenken, das nur sehr schwer, wenn nicht unmöglich zu lösen ist. Und ganz einfach: die Angst.
Zwischen der Zurückhaltung der Wissenschaftler und den Zuspitzungen der Science-Fiction liegt die Wissenschaft selbst. Dieser Text ist das Ergebnis von Dutzenden Interviews mit Klimatologen und Wissenschaftlern. Er berücksichtigt Hunderte Studien und Aufsätze zum Klimawandel. Was Sie hier lesen, ist – nach bestem Wissen und Gewissen – eine Darstellung, worauf unser Planet zusteuert, wenn wir nicht aggressive gegensteuern. Es ist unwahrscheinlich, dass alle Szenarien vollständig eintreten werden. Vor allem weil die absehbaren Zerstörungen uns aus jeder Bequemlichkeit reißen werden. Dennoch: die Szenarien sind die Zukunft, nicht das heutige Klima. Dabei ist die Gegenwart des Klimawandels erschreckend genug. Die meisten Leute denken, Miami und Bangladesch hätten noch eine Chance. Viele Wissenschaftler, mit denen ich gesprochen habe, gehen aber davon aus, dass wir diese Städte noch vor Ende des Jahrhunderts verlieren werden – selbst wenn wir sofort aufhören, fossile Brennstoffe zu verbrennen.
Zwei Grad Erhitzung galten bisher als die Grenze der Katastrophe: Das wird Millionen von Klimaflüchtlingen erzeugen, die auf eine unvorbereitete Welt treffen werden. Nun sind zwei Grad dem Pariser Klimaabkommen zufolge unser Ziel, und Experten geben uns nur eine geringe Chance, es überhaupt zu erreichen. Das UN Intergovernmental Panel on Climate Change veröffentlicht dazu regelmäßig Berichte. Der jüngste geht davon aus, dass wir zu Beginn des nächsten Jahrhunderts bereits bei vier Grad angelangt sein werden, wenn wir weitermachen wie bisher. Und selbst das ist nur eine mittlere Schätzung.
Am oberen Ende der Wahrscheinlichkeitskurve liegen acht Grad – und die Autoren wissen noch gar nicht, wie sie mit der Schmelze des Permafrosts umgehen sollen. Der Bericht des IPCC vernachlässigt auch weitere Effekte, die die Erhitzung beschleunigen könnten. Als die Erdtemperatur das letzte Mal um vier Grad anstieg, stiegen die Meeresspiegel um mehrere hundert Fuß.
Die Erde hat vor dem, was wir gerade durchleben, bereits fünf Mal ein großes Aussterben erlebt – jedes von ihnen hat den evolutionären Bestand so komplett ausradiert, dass es wirkte, als sei die Uhr des Planeten zurückgesetzt worden. In der Schule haben Sie wahrscheinlich gelernt, dass diese Massenaussterben das Resultat von Asteroiden waren. Tatsächlich handelte es sich aber bei allen, bis auf jenes, bei dem die Dinosaurier ausgelöscht wurden, um das Resultat von Klimawandel, der durch Treibhausgase verursacht wurde.

Fotos: Heartless Machine (Fossil), Davis McNew/Getty Images
Das berüchtigtste ereignete sich vor 252 Millionen Jahren. Es begann, als Kohlendioxid den Planeten um fünf Grad aufgeheizt hatte, beschleunigte sich, als die Erhitzung dazu führte, dass in der Arktis gebundenes Methan freigesetzt wurde, und endete damit, dass 97 Prozent allen Lebens auf der Erde ausgelöscht wurden. Wir aber geben zurzeit wesentlich schneller Kohlendioxid in die Atmosphäre ab.
Diese Fakten hatte Stephen Hawking im Kopf, als er bemerkte, die Menschheit müsse im Laufe des nächsten Jahrhunderts andere Planeten kolonisieren, wenn sie überleben wolle. Und diese Fakten veranlassten Elon Musk vergangenen Monat dazu, seine Pläne für den Bau eines Mars-Habitats zu veröffentlichen, das in 40 bis 100 Jahren entstehen soll. Diese Leute sind natürlich keine Klima-Experten, sie sind wohl wie Sie und ich von irrationaler Panik ergriffen. Doch auch viele nüchterne Wissenschaftler, die ich interviewt habe, sind im Stillen zu apokalyptischen Schlussfolgerungen gekommen: Kein plausibles Programm zur Reduzierung von Emissionen ist allein in der Lage, eine Klimakatastrophe zu verhindern.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist der Begriff „Anthropozän“ aus dem wissenschaftlichen Diskurs in die öffentliche Vorstellung gelangt – ein Name für das geologische Zeitalter, in dem wir leben, und eine Form, es als eine neue Ära zu kennzeichnen, die durch den Eingriff des Menschen charakterisiert ist. Ein Problem des Begriffs ist, dass er eine Eroberung der Natur impliziert. Und selbst wenn man einsieht, dass wir die natürliche Welt bereits unwiederbringlich verwüstet haben, ist es noch einmal etwas anderes, dass wir das Ganze nur provoziert haben, indem wir zunächst aus Unwissenheit und dann, weil wir es nicht wahrhaben wollten, ein Klimasystem geschaffen haben, das jetzt für viele Jahrhunderte gegen uns „in den Krieg ziehen“ wird, um uns am Ende vielleicht zu vernichten.
Wallace Smith Broecker, der onkelhafte Meeresforscher, der den Begriff „Erderwärmung“ geprägt hat, spricht von dem Planeten als „wütender Bestie“. Man könnte ihn aber auch als „Kriegsmaschine“ bezeichnen, die wir jeden Tag weiter aufrüsten.
Von innen gekocht
Wie alle Säugetiere sind auch Menschen Wärmekraftmaschinen. Zu überleben bedeutet für sie, sich ständig abkühlen zu müssen – wie hechelnde Hunde. Damit das möglich ist, muss die Temperatur so niedrig sein, dass die Luft als eine Art Kühlung fungieren kann, die Hitze von der Haut abzieht, damit der Motor weiterlaufen kann. Bei einer Erderwärmung von sieben Grad würde das für weite Teile des Äquatorbandes und insbesondere für die Tropen, wo die Feuchtigkeit die Sache noch zusätzlich erschwert, unmöglich werden.
In den Regenwäldern Costa Ricas, wo die Feuchtigkeit regelmäßig bei über 90 Prozent liegt, wäre es tödlich, sich einfach nur draußen zu bewegen, wenn das Thermometer über 40,5 Grad Celsius anzeigt. Innerhalb weniger Stunden würde ein menschlicher Körper sowohl von außen als auch von innen zu Tode gekocht werden.
Klimawandelskeptiker weisen gern darauf hin, dass der Planet sich schon oft erhitzt und wieder abgekühlt habe. Doch das klimatische Fenster, das menschliches Leben auf der Erde überhaupt ermöglicht, ist sehr klein. Bei einem Temperaturanstieg von elf oder zwölf Grad würde über die Hälfte der Weltbevölkerung, wie sie sich heute über den Planeten verteilt, durch direkte Hitzeeinwirkung sterben. Es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass es in diesem Jahrhundert noch nicht so weit kommen wird, auch wenn unverminderte Emissionen uns schließlich dahin bringen sollten.
Noch in diesem Jahrhundert wird aber die Schmerzgrenze an bestimmten Punkten, insbesondere in den Tropen, sehr viel früher erreicht sein als bei einem Anstieg um sieben Grad. Der entscheidende Faktor ist die sogenannte Kühlgrenztemperatur, die als Feuchtkugeltemperatur gemessen wird. Dabei handelt es sich um eine Methode, die sich nicht nur nach Experimentierkasten anhört, sondern auch so bestimmt wird: Es geht um die Temperatur, die auf einem in eine feuchte Socke gewickelten Thermometer gemessen wird, das in der Luft hin und her geschüttelt wird (da die Feuchtigkeit aus einer Socke in trockener Luft wesentlich schneller verdampft, spiegelt diese Kennzahl sowohl Hitze als auch Feuchtigkeit). Gegenwärtig erreichen die meisten Regionen eine Kühlgrenztemperatur von 26 oder 27 Grad Celsius; die rote Linie für den Menschen liegt bei 35 Grad. Der sogenannte Hitzestress stellt sich aber wesentlich früher ein.
Tatsächlich haben wir diesen Punkt bereits erreicht. Seit 1980 hat der Planet eine 50-fache Zunahme an Orten verzeichnet, die gefährlich oder extrem heiße Temperaturen verzeichnen, und die Zahl wird noch stärker zunehmen. In Europa traten die fünf wärmsten Sommer seit dem Jahr 1500 alle seit 2002 auf. Und schon bald, so warnt das IPCC, wird es in weiten Teilen des Erdballs ungesund sein, sich zu dieser Jahreszeit draußen aufzuhalten.
Selbst wenn wir die Klimaziele von Paris mit einem Temperaturanstieg von zwei Grad einhalten, werden Städte wie Karatschi und Kalkutta fast unbewohnbar werden und in jedem Jahr tödliche Hitzewellen wie 2015 erleben. Bei vier Grad Erderwärmung wird die europäische Hitzewelle von 2003, der bis zu 2.000 Menschen an einem einzelnen Tag zum Opfer fielen, zur sommerlichen Normalität werden.
Joseph Romm hat das in seiner richtungsweisenden Einführung auf den Punkt gebracht: Die Hitzebelastung in New York City wäre dann schlimmer als die, die heute in Bahrain herrscht – an einem der heißesten Orte der Welt. In Bahrain würde die gestiegene Temperatur dabei selbst bei schlafenden Menschen eine Hyperthermie auslösen. In der Tat wird die Krise im Nahen und Mittleren Osten sowie am Persischen Golf am dramatischsten ausfallen, wo der Hitzeindex bereits 2015 Temperaturen von 72,7 Grad Celsius registriert hat. Schon in einigen Jahrzehnten wird die Hadsch den zwei Millionen Muslimen, die die Pilgerfahrt jedes Jahr unternehmen, körperlich schlicht unmöglich werden.
Aber die Hitze bringt Menschen bereits heute um. In der Zuckerrohr-Region von El Salvador leidet ein Fünftel der Bevölkerung an einer chronischen Nierenerkrankung, bei den Männern ist es über ein Viertel. Man geht davon aus, dass es sich um die Folge der Dehydrierung handelt, die die Menschen durch Arbeit auf den Feldern erleiden. Noch vor zwei Jahrzehnten konnten sie die Felder problemlos abernten. Patienten mit Nierenversagen haben mit einer teuren Dialyse eine Lebenserwartung von fünf Jahren. Ohne nur ein paar Wochen.
Klimata sind unterschiedlich und Pflanzen variieren, doch die Grundregel für die wichtigsten Getreidesorten besagt, dass die Erträge bei jedem Temperaturanstieg um ein Grad über die optimale Wachstumstemperatur um zehn Prozent zurückgehen. Manche Schätzungen sprechen sogar von 15 bis 17 Prozent. Das bedeutet, dass wir, wenn der Planet am Ende des Jahrhunderts um fünf Grad wärmer ist, 50 Prozent mehr Menschen zu ernähren und gleichzeitig 50 Prozent weniger Getreide zur Verfügung haben könnten. Um die Proteine ist es noch schlechter bestellt: Es braucht 16 Kalorien an Getreide, um nur eine einzige Kalorie an Burger-Fleisch zu produzieren, das von Kühen stammt, die ihr Leben lang das Klima mit Methan-Abgasen belastet haben.
Optimistische Pflanzenkundler werden darauf hinweisen, dass diese Berechnungen nur auf die Regionen zutreffen, die die optimale Wachstumstemperatur bereits erreicht haben, und sie haben recht – theoretisch erleichtert ein wärmeres Klima den Anbau von Getreide in Grönland. Doch wie die wegweisende Arbeit von Rosamond Naylor und David Battisti zeigt, sind die Tropen bereits heute zu heiß, um dort in wirtschaftlicher Weise Getreide anzubauen. Und an anderen Orten, wo Getreide heute angebaut wird, herrscht bereits die optimale Anbautemperatur – was bedeutet, dass hier selbst ein geringfügiger Temperaturanstieg die Produktivität verringern würde.
Außerdem lässt sich Ackerland nicht leicht ein paar hundert Kilometer nach Norden transportieren. Die Erträge in entlegenen Ecken Kanadas und Russlands sind durch die Qualität der dortigen Böden begrenzt. Die Erde braucht viele Jahrhunderte, um Böden mit einer hohen Fruchtbarkeit hervorzubringen.
Dürre könnte ein noch größeres Problem darstellen als Hitze, wenn sich Teile des anbaufähigen Landes schnell in Wüste verwandeln. Niederschläge lassen sich schwer vorhersagen, aber die Prognosen für das Ende des Jahrhunderts sind wenig ermutigend: noch nie da gewesene Dürren überall dort, wo heute Lebensmittel produziert werden. Wenn die Emissionen nicht dramatisch reduziert werden, wird Südeuropa im Jahr 2080 mit einer permanenten Dürre leben müssen, die schlimmer sein wird, als das Trockengebiet in Amerika je war.
Man darf nicht vergessen, dass wir schon heute weit davon entfernt sind, in einer Welt ohne Hunger zu leben. Schätzungen beziffern die Zahl der Unterernährten auf weltweit 800 Millionen. Seit dem Frühjahr herrschen in vier Ländern Afrikas und des Nahen Ostens Hungersnöte. Darüber hinaus haben die Vereinten Nationen gewarnt, dass allein in diesem Jahr in Somalia, dem Südsudan, Nigeria und Jemen 20 Millionen Menschen an den Folgen von Unterernährung und Hunger sterben könnten.
Blindes Immunsystem
Gesteine sind Archive der Geschichte des Planeten – von Epochen, die Millionen von Jahren umfassen können, und von den Kräften der geologischen Zeit zu Schichten von nur einigen, einem oder noch weniger Zentimetern gepresst wurden. Das Eis stellt ebenso eine Art Klimabilanzbuch dar, eine gefrorene Geschichte, die durch Auftauen teilweise wiederbelebt werden kann. Im arktischen Eis stecken Krankheiten, die seit Millionen Jahren nicht mehr in der Luft zirkulieren – einige davon gingen schon um, bevor es Menschen gab, die ihnen hätten ausgesetzt sein können. Das bedeutet, dass unser Immunsystem keine Ahnung hätte, wie es diese prähistorischen Krankheiten abwehren sollte, sollten sie wieder freigesetzt werden.
In der Arktis sind aber auch furchterregende Keime aus jüngerer Zeit gespeichert. In Alaska haben Forscher bereits Überreste der Grippe von 1918 gefunden, mit der sich 500 Millionen Menschen infizierten und die bis zu 100 Millionen Menschen das Leben kostete – das waren fünf Prozent der Weltbevölkerung und beinahe sechsmal so viel wie im Ersten Weltkrieg umgekommen sind, dessen grauenhaften Höhepunkt die Grippe in gewisser Weise darstellte. Im Mai berichtete die BBC, Wissenschaftler vermuteten auch die Pocken und die Beulenpest im sibirischen Eis – eine gekürzte Geschichte der verheerenden menschlichen Krankheiten.
Hinzu kommt die Gefahr von Luft, die man nicht atmen kann. Unsere Lungen brauchen Sauerstoff. Doch dieser stellt nur einen Bruchteil dessen dar, was wir einatmen. So steigt etwa der Anteil des Kohlendioxids in der Luft. Gerade ist er über 400 Teilchen pro Million (ppm) gestiegen. Schätzungen auf Grundlage gegenwärtiger Trends legen nahe, dass es bis zum Ende des Jahrhunderts 1.000 ppm sein werden. Diese Konzentration würde, im Vergleich zur Luft, die wir heute atmen, zu einem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten der Menschen um 21 Prozent führen.
Andere Bestandteile der heißeren Luft sind noch furchteinflößender. Schon ein geringer Anstieg der Luftverschmutztung kann die menschliche Lebensdauer um ein Jahrzehnt verkürzen. Je wärmer der Planet wird, desto mehr Ozon bildet sich. Bis Mitte des Jahrhunderts werden die Amerikaner laut Prognosen des National Center for Athmospheric Research wohl von einem Anstieg des ungesunden Ozonsmogs um 70 Prozent betroffen sein. Bis zum Jahr 2090 werden bis zu zwei Milliarden Menschen weltweit Luft atmen, in der die als „sicher“ geltenden Grenzwerte der WHO überschritten werden.

Fotos: Heartless Machine (Fossil), Gary Williams/Getty Images
Eine jüngst dazu erschienene Studie hat gezeigt, dass das Risiko eines Kindes, an Autismus zu erkranken, steigt, wenn die Mutter in der Schwangerschaft Ozon ausgesetzt war – was einen noch mal neu über die Autismusepidemie in Westhollywood nachdenken lässt.
Und bereits heute sterben mehr als 10.000 Menschen im Jahr durch kleine Partikel, die durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ausgestoßen werden. Jedes Jahr kommen 339.000 Menschen durch den Rauch von Wildfeuern um. Teils liegt dies daran, dass der Klimawandel eine Verlängerung der Waldbrandsaison verursacht hat (in den USA im Schnitt um 78 Tage seit 1970). Der US Forest Service geht zudem davon aus, dass Wildfeuer im Jahr 2050 doppelt so zerstörerisch sein werden wie heute. An einigen Orten könnte die verbrannte Fläche das Fünffache betragen.
Für die meisten Menschen aber noch besorgniserregender sind die Auswirkungen, die dies auf die Emissionen hätte – insbesondere, wenn die Feuer in Wäldern wüten, die auf Torfböden wachsen. Feuer, die 1997 auf indonesischem Torfland brannten, erhöhten den weltweiten Co2-Ausstoß um bis zu 40 Prozent. Und mehr Brände bedeuten mehr Erwärmung, die wiederum mehr Brände bedeutet.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass ein Regenwald wie der Amazonas, der 2010 die zweite „Jahrhundertdürre“ in fünf Jahren erlitten hat, so weit austrocknen könnte, dass auch er anfällig für verheerende Waldbrände würde. Diese wiederum würde nicht nur enorme Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre freisetzen, sondern auch die Fläche des Waldes schrumpfen lassen. Letzteres wäre besonders schlimm, weil der Amazonas allein 20 Prozent unseres Sauerstoffs produziert.
Klimatologen äußern sich nur vorsichtig zu aktuellen Kriegen, so zum Beispiel auch zum Thema Syrien. Sie wollen verstanden wissen, dass der Klimawandel zwar zu einer Dürre geführt hat, die zum Bürgerkrieg beigetragen hat, es aber nicht angemessen wäre, den Konflikt als Resultat der Erderwärmung zu bezeichnen. Das Nachbarland Libanon etwa litt unter den gleichen Ernteausfällen. Allerdings ist es Forschern wie Marshall Burke und Solomon Hsiang gelungen, einige der nicht unbedingt auf der Hand liegenden Zusammenhänge zwischen Temperatur und Gewalt zu beziffern: Sie sagen, jede Erwärmung um ein halbes Grad erhöhe die Wahrscheinlichkeit eines bewaffneten Konflikts um 10 bis 20 Prozent.
Der fossile Kapitalismus
Nichts ist einfach in der Klimaforschung, diese Rechnung ist aber besonders erschütternd: Ein fünf Grad wärmerer Planet würde mindestens noch einmal die Hälfte mehr Kriege bedeuten wie heute. Insgesamt würden sich die sozialen Konflikte in diesem Jahrhundert mehr als verdoppeln.
So ziemlich jeder Klimaforscher, mit dem ich gesprochen habe, hat mich darauf hingewiesen, dies sei einer der Gründe dafür, dass das US-Militär vom Klimawandel geradezu besessen sei. Der Untergang aller Stützpunkte der US-Marine durch den Anstieg der Meeresspiegel ist schlimm genug. Hinzu tritt die Gefahr einer unüberschaubaren Menge an Konflikten. Natürlich ist Syrien nicht der einzige Ort, an dem der Klimawandel zur Entstehung eines Konflikts beigetragen hat. Einige spekulieren, in den vermehrten Auseinandersetzungen, zu denen es in den vergangenen Jahrzehnten im Nahen Osten gekommen ist, schlage sich auch der Druck durch die Erderwärmung nieder – diese Vorstellung wird umso grausamer, wenn man bedenkt, dass die Erderwärmung an Fahrt aufnahm, als die industrialisierte Welt begann, das Öl der Region zu fördern und zu verbrennen.
Das zwischen dem Ende des Kalten Kriegs und dem Einsetzen der Großen Rezession vorherrschende Mantra des Neoliberalismus lautete, Wirtschaftswachstum würde uns vor allem schützen. Doch nach dem Crash von 2008 behaupten immer mehr Historiker, die sich mit dem sogenannten fossilen Kapitalismus befassen, die gesamte Geschichte des rasanten wirtschaftlichen Wachstums, das ziemlich plötzlich im 18. Jahrhundert einsetzte, sei nicht das Ergebnis von Innovationen oder Handel oder der Dynamik des globalen Kapitalismus, sondern einfach der Entdeckung fossiler Brennstoffe und deren schierer Macht geschuldet – eine einmalige Injektion neuen Wertes in ein System, das zuvor weltweit von Subsistenzwirtschaft geprägt war. Vor den fossilen Brennstoffen lebte niemand besser als seine Eltern oder Großeltern oder Vorfahren 500 Jahre vorher – eine Ausnahme bildete die Zeit unmittelbar nach großen Pestepidemien, die den glücklichen Überlebenden erlaubten, die Ressourcen zu verbrauchen, die von Massengräbern freigesetzt wurden. Die Forscher meinen, wenn alle fossilen Brennstoffe verbrannt seien, würden wir vielleicht zu einer globalen stationären Ökonomie zurückkehren. Die einmalige Injektion hätte dann allerdings verheerende Langzeitkosten: den Klimawandel.
Die spannendsten Forschungsergebnisse zur Ökonomie der Erderwärmung stammen ebenfalls von Solomon Hsiang und seinen Kollegen. Diese sind zwar keine Historiker des fossilen Kapitalismus, haben aber einige äußert düstere Analysen zu bieten: Jedes Grad Celsius Erderwämung kostet durchschnittlich 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, sagen sie. Ihre mittlere Schätzung liegt bei einem weltweiten Einkommensverlust von 23 Prozent pro Kopf gegen Ende des Jahrhunderts. (Dieser Verlust resultiert aus Veränderungen in der Landwirtschaft, steigender Kriminalität, Stürmen, Energieknappheit und einer erhöhten Sterblichkeit.)
Eine ökonomische Schuld?
Das Ausmaß dieser wirtschaftlichen Zerstörung lässt sich nur schwer begreifen. Man könnte damit anfangen, dass man sich vorstellt, wie die Welt heute aussähe, wenn die Wirtschaft nur halb so groß wäre, nur halb so viel Wert schaffen und nur die Hälfte dessen hervorbringen würde, was sie den Arbeitern der Welt heute zu bieten hat. Und es lässt die Idee, staatliche Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen zu streichen und sich ausschließlich darauf zu verlassen, dass Wachstum und Technik das Problem schon lösen werden, als absurde Idee erscheinen. Immerhin kostet jedes Hin- und Rückflug-Ticket für Flüge von New York nach London die Arktis weitere drei Quadratmeter Eis.
Aber warum können wir es nicht sehen? In seinem jüngst erschienenen Essay The Great Derangement (Die große Umnachtung) fragt sich der indische Autor Amitav Ghosh, warum Erderwärmung und Naturkatastrophen nicht zu den großen Themen der zeitgenössischen Literatur gehören — warum wir nicht imstande sind, uns die Klimakatastrophe vorzustellen. Und warum es bislang nicht zu einer Flut von Romanen aus jenem Genre gekommen ist, das er sich als „Umweltgrusel“ vorstellt. „Nehmen Sie zum Beispiel die Geschichten, die sich um Fragen drehen wie: Wo waren Sie, als die Berliner Mauer gefallen ist? Oder: Wo waren Sie am 11. September 2001?“, schreibt Ghosh. „Wird es jemals möglich sein, in gleicher Weise zu fragen: Wo waren Sie bei 400 ppm? Oder: Wo waren Sie, als damals das Larsen-B-Eisschelf auseinanderbrach?“
Wahrscheinlich nicht, lautet Ghoshs Antwort. Denn die Dilemmata und Dramen des Klimawandels seien schlicht unvereinbar mit der Sorte Geschichten, die wir uns über uns selbst erzählen – vor allem in Romanen, in denen eher Entwicklungen eines individuellen Bewusstseins beschrieben werden als der giftige Hauch eines sozialen Schicksals.
Sicher wird diese Blindheit aber nicht von Dauer bleiben – die Welt, die wir bewohnen werden, wird dies nicht zulassen. In einer um sechs Grad wärmeren Welt wird das Ökosystem des Planeten dermaßen überkochen vor Naturkatastrophen, dass wir diese nur noch als „Wetter“ bezeichnen werden: eine permanente Abfolge von unkontrollierbaren Taifunen, Tornados, Überschwemmungen, Dürren. Unser Planet wird regelmäßig von Klima‑Ereignissen heimgesucht werden, die vor nicht allzu langer Zeit ganze Zivilisationen zerstörten. Es wird viel häufiger Hurrikans geben, die so stark sein werden, dass wir neue Kategorien zu ihrer Beschreibung erfinden müssen. Länge und Ausmaße von Tornados werden wachsen, und sie werden viel häufiger auftreten. Auch Hagelkörner werden um ein Vielfaches größer sein.
Viele Leute stellen sich den Klimawandel als eine Art moralische und ökonomische Schuld vor, die sich seit dem Anfang der industriellen Revolution angesammelt hat und nun nach mehreren Jahrhunderten fällig wird – diese Perspektive ist auf eine Art hilfreich, sind es doch die Kohlenstoffverbrennungsprozesse, die im England des 18. Jahrhunderts ihren Anfang nahmen, die die Lunte für alles Spätere gelegt haben.
Innerhalb einer Generation
Sie verstellt aber den Blick auf die Bedeutung der vergangenen Jahrzehnte. Über die Hälfte des Kohlenstoffs, den die Menschheit in ihrer Geschichte in die Atmosphäre geblasen hat, wurde in den vergangenen drei Jahrzehnten ausgestoßen. 85 Prozent des gesamten Kohlenstoffausstoßes durch Menschen geschah in der Periode nach dem Zweiten Weltkrieg. Das bedeutet, dass die Erderwärmung uns binnen einer einzigen Generation an den Rand der Katastrophe geführt hat. Die Geschichte der Kamikaze-Mission der industrialisierten Welt ist die einer einzigen Lebensspanne.
Einige der Männer, die erstmals Veränderungen des Klimas festgestellt haben, leben heute noch. Einige arbeiten sogar noch. Wally Broecker ist 84 Jahre alt und fährt jeden Tag von der New Yorker Upper West Side zur Arbeit in das Lamont-Doherty Earth Observatory auf der anderen Seite des Hudson. Wie viele derjenigen, die zuerst die Alarmglocken läuteten, ist er der Ansicht, dass keine Reduzierung der Emissionsmengen allein dazu beitragen kann, die Katastrophe zu verhindern. Er setzt vielmehr auf Kohlenstoffrückhaltung – dabei handelt es sich um bislang unerprobte Technologien zum Extrahieren von Kohlendioxid aus der Atmosphäre. Die Kosten, schätzt Broecker, würden sich mindestens auf mehrere Billionen Dollar belaufen.
Außerdem hofft er auf verschiedene Formen des Geoengineering – ein Sammelbegriff für eine Vielzahl ambitionierter Technologien, die teils so weit hergeholt sind, dass viele Klimaforscher sie als Science-Fiction-Träume betrachten.
Broecker konzentriert sich dabei vor allen auf den sogenannten Aerosol-Ansatz. Dabei würde Schwefeldioxid in die Atmosphäre gegeben, das sich in Schwefelsäure umwandeln, dann ein Fünftel des Horizonts verschleiern und somit zwei Prozent der Sonnenstrahlen zurückwerfen würde. Damit würde man dem Planeten zumindest in Hinblick auf die Hitze ein bisschen Spielraum verschaffen, meint Broecker.
„Natürlich würde das unsere Sonnenuntergänge sehr rot machen, den Himmel bleichen und für mehr sauren Regen sorgen“, sagt er. „Man muss aber das gesamte Ausmaß des Problems berücksichtigen. Man kann nicht sagen, das große Problem soll nicht gelöst werden, weil die Lösung ein paar kleinere Probleme verursachen würde.“ Er selbst würde das wohl nicht mehr erleben, sagt er mir: „Aber Sie ...“
Mehrere der Wissenschaftler, mit denen ich gesprochen habe, schlugen die Erderwärmung als Lösung des berühmten Fermi-Paradoxons vor. Dieses stellt die Frage, warum wir noch keinen anderen intelligenten Lebensformen begegnet sind, wenn das Universum doch so riesig ist. Die Antwort lautet, dass die Lebensspanne einer Zivilisation möglicherweise nur ein paar tausend Jahre betrage, die einer industrialisierten Zivilisation vielleicht nur ein paar hundert. In einem Universum, das Milliarden Jahre alt sei und dessen Sternensysteme ebenso durch Zeit wie durch Raum getrennt sind, könnten Zivilisationen einfach zu schnell aufkommen, sich entwickeln und verglühen, um einander zu finden.
Peter Ward, ein charismatischer Paläontologe, der zu denjenigen zählte, die entdeckten, dass die Massensterben auf der Erde von Treibhausgasen verursacht wurden, nennt dies den „Großen Filter“: „Zivilisationen steigen auf. Ein Umweltfilter sorgt aber dafür, dass sie recht schnell wieder sterben und verschwinden“, erklärte er mir. „Schaut man sich den Planeten Erde an, stellten in der Vergangenheit die Massenextinktionen diesen Filterprozess dar.“ Das Massenaussterben, das wir momentan durchlebten, habe aber gerade erst begonnen. Es werde noch zu einem sehr viel größeren Sterben kommen.
Die Wissenschaftler wissen: Nur um die Ziele von Paris im Jahr 2050 zu erreichen, müssten die gegenwärtig weiterhin steigenden Kohlenstoffemissionen aus Strom- und Energieerzeugung sowie industrieller Produktion pro Jahrzehnt um die Hälfte reduziert werden. Die Emissionen der Landwirtschaft müssten komplett auf null heruntergefahren werden, und wir müssten Technologien entwickeln, um jährlich zweimal so viel Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu ziehen, wie alle Pflanzen des Planeten es gegenwärtig zusammen tun.
Trotz alldem sind die Wissenschaftler im Großen und Ganzen sehr zuversichtlich, was den Einfallsreichtum der Menschen betrifft – vielleicht nicht zuletzt aus ihrem Verständnis des Klimawandels heraus, der schließlich auch eine Erfindung der Menschen ist. Wenn wir erst erkennen würden, welche Welt wir geschaffen hätten, würden wir auch einen Weg finden, sie weiterhin bewohnbar zu halten, glauben sie. Etwas anderes können sie sich schlicht und einfach nicht vorstellen.
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Kommentare 117
Laut Weltsheriff Präsident Trump haben die Chinesen den Klimawandel gemacht, um ihre Weltherrschaft zu bekommen. Doch er hat sein Gegenmittel:
Den Atomaren Winter!
Das ist natürlich völlig unverantwortlich, so ein furchtbares Weltuntergangsszenario, da könnte man sich ja erschrecken. So eine Frechheit.
Wir sitzen so bequem an der Bar auf dem Oberdeck und da kommt einer daher und ruft „Eisberg voraus“. Dabei weiß jeder, die Titanic ist unsinkbar.
Da trifft es sich gut, dass schon Entwarnung gegeben wird: „Viele Wissenschaftler glauben inzwischen, dass dieser Drache gebändigt ist […] die weltweiten Emissionen stagnieren bereits“ (SZ).
Damit ist wohl das gemeint.
Schauen wir uns die Quelle mal genauer an, da sieht man, dass der CO2-Ausstoß die letzten Jahre nur langsamer wächst - wobei die Daten der letzten Jahre erst noch vorläufig sind. Also ist nur der Zuwachs verlangsamt. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre aber steigt weiter an.
Tatsächlich wäre jedoch sofort eine drastische Reduzierung erforderlich.
Und was passiert wirklich? Man blicke auf die aktuellen Entwicklungen und Prognosen:
Globales Wirtschaftswachstum: IWF hebt Prognose an
Regenwald: Abholzung des Regenwalds hat seit 2000 weltweit rasant zugenommen
Auto-Absatzzahlen: Weltautomarkt wächst 2017 auf 85 Millionen Verkäufe
Die CO2-Emissionen im Straßenverkehr haben sich trotz eines insgesamt sinkenden Treibhausgasausstoßes in der EU zwischen 1990 und 2010 um 21% dramatisch erhöht und steigen weiter an.
Fleischkonsum: Verdoppelung bis 2050
Luftverkehr: Weltweite Flotte wird sich bis 2035 verdoppeln
Ist der Drache wirklich gebändigt?
Mag ja sein, dass David Wallace-Wells einige Fehler gemacht hat, aber der Trend ist doch offensichtlich.
Vielleicht sollten wir uns mal klarmachen, dass es kein Recht auf täglichen Fleischkonsum, ständig neue Klamotten, jährlichen Urlaubsflug, alles zwei Jahre neues Handy, dickes Auto usw. gibt.
Um es deutlich zu sagen: eigentlich schuld ist nicht der Konsument oder die Wissenschaft und Technik oder der Mensch an sich.
Schuld ist das Wirtschaftssystem, Naomi Klein hat vermutlich Recht mit ihrem Buch „Die Entscheidung - Kapitalismus vs. Klima“
Schon richtig, ich denke ja auch, dass es sinnvoll ist, sein Verhalten zu überdenken:
wenn immer möglich Bahn fahren statt fliegen (müssen Fernreisen im Urlaub wirklich sein?), ÖPNV statt Auto, Fleischverzehr reduzieren, Bio-Lebensmittel statt Discounter (so man es sich leisten kann), weniger Konsum, etc.
Aber solange die lobbygesteuerte Politik, die Wirtschaft und die Werbung in die gegenteilige Richtung weist, wird das nicht reichen.
Vollständige Zustimmung.
Vielen vielen Dank für diesen Artikel.
Und hinsichtlich Punkt 2 scheint sich mir für den 24.09. nur eine Konsequenz zu ergeben, bei allen evtl. vorhandenen Vorbehalten und Bedenken: ein Kreuzchen für DIE LINKE.
Das ist die einzige Partei (mit Chancen auf den Bundestag) die das neoliberale Grunddogma „der Markt regelt alles“ in Frage stellt.
Man könnte auch sagen: Experiment Natur hinsichtlich Homo Sapiens wird korrigiert. Da in der Natur keine Spezies eine solche Dominanz erreichen konnte, die nicht durch Regelkreise irgendwie eingehegt wurde, ist es wohl der Mensch allein, der das selbst bewirken muss.
Das "müssen" ist nicht als Akt irgendwie reaktiver, bewusster Kräfte der Erde zu verstehen, aber sehr wohl als Mechanismus der Selbstbereinigung in einem dynamischen System. Dummerweise dürfte das dann für größere Teile der Menschheit nicht gut ausgehen.
Unsere Spezies, die erst seit ein paar Jahrhunderten über den Horizont hinaussehen kann, hat zwar die Erkenntnisfähigkeit und das Wissen über die schädlichen Auswirkungen ihrer Lebensweise und verfügt auch über Mittel und Wege (wie bei der internationalen erfolgreichen Ozonaktion).
Aber die individuellen Handlungen jedes Einzelnen werden nicht als konkrete schädliche Wirkung auf sich und andere wahrgenommen. Zudem trifft es meistens die Menschen in der Ferne. Es ist als ob man gegen den Strom anschwimmt und sich nach einer Weile wieder desillusioniert treiben lässt.
Fatal ist nun, dass ein Großteil der Wähler immer wieder den Kandidaten (Parteien) zur Macht verhilft, die gerade nicht den erforderlichen Mut, die Intelligenz und Gradlinigkeit mitbringen, um der Bevölkerung den motivierenden „Tritt in den Hintern“ zu verpassen, der wohl erforderlich ist, um eine Perspektivverschiebung zu initiieren.
Das bereits vorhandene Wissen muss doch „nur“ noch in eine mitreißende, überzeugende Strategie gepackt werden, damit die Kreativität aller Menschen freigesetzt werden kann. Denn nach allem was sich nun zumindest sicher sagen lässt ist doch, dass die bisherige Konstellation menschlicher, vor allem westlicher Wirtschaftsweise zwar einerseits viele Fortschritte gebracht hat, aber gleichzeitig unverträgliche Folgen für das gesamte Ökosystem hat. Und das lässt sich nicht mehr als Ausdruck von Intelligenz bezeichnen!
Statt dessen wird wieder über neue Aufrüstungsschritte gesprochen: ich fasse es nicht!
Das Wissen über die Folgewirkungen hat sich erst in den letzten Jahrzehnten konkretisiert, abgesehen von denen, die schon immer als Schwarzmaler in allem technischen Fortschritt das Übel sahen.
Es gilt eben jetzt genauer hinzuschauen, was beibehalten, geändert oder beendet werden muss. Denn auch die notwendigen Lösungen für die Milliarden wird es nur noch mit smarter Technologie geben. Man könnte ja auch sagen, nein präziser: es gibt die Milliarden überhaupt erst durch den medizinisch, technischen Fortschritt.
Ich finde den Artikel sehr wichtig und eindringlich (wenn auch etwas plakativ). Doch wird auch dieser "Appell" vermutlich wieder als "Alarmismus" abgetan.
Ohne mit auf die Schulter zu klopfen: ich habe vor knapp 2 Jahren einen Beitrag zu diesem Thema (mit aehnlichen Argumenten) veroeffentlicht, zu dem es 289 Kommentare gab.
Meine letzten beiden Absaetze von damals:
"Doch koennen wir also unsere Zivilisation aufgeben oder zumindest in Frage stellen fuer den universellen Konsens, auf die Selbstvernichtung zu verzichten? Mit den bisherigen politischen Methoden ist das sicher nicht zu erreichen.
Ist die Menschheit also faehig, in letzter Welt-Sekunde ihren Untergang zu vermeiden?
Ich hoffe auf ein happyend, doch wir sind hier nicht im Kino."
In den vergangenen beiden Jahren ist selbstverstaendlich nichts geschehen, um politisch der Klima-Vernichtung (auch nur ansatzweise) gegenzusteuern.
The "point of no return" lag m.E. zwischen 1995 und 2005 (Endes des "KaltenKrieges" und weltweite "Entfaltung" des Neoliberalismus).
Die Menschheit hat sich bereits selbst vernichtet. Sie will es nur noch nicht wissen.
sie sind wohl wie Sie und ich von irrationaler Panik ergriffen
Das fasst den Artikel hinreichend zusammen.
Ich bin aus rationalen Gründen der Meinung, dass es ein Klimaproblem gibt und dass es sinnvoll ist, einen Teil der Ressourcen zur Eindämmung des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre einzusetzen. Was dabei gern aus den Augen gelassen wird, ist, dass man einen erheblichen Teil der Ressourcen auch für eine Anpassung an den Klimawandel einsetzen muss. Es ist keine moralische Frage, wie man die Ressourcen zwischen diesen beiden Reaktionen aufteilt.
Der fundamentalistisch-moralische Eifer der 2°-Fraktion ist kontraproduktiv- er führt zum Widerstand statt zur Kooperation derjenigen, welche die Lage als weniger dramatisch ansehen. Das geht inzwischen so weit, dass es zum Widerstand derer führt, die rechnen können (siehe die Diskussion oben über die Klimabilanz des Elektroautos).
Die Klimawandelleugner argumentieren zumindest teilweise unwissenschaftlich. Das Problem ist, dass es die Klimazielaktivisten auch tun, selbst viele der Wissenschaftler unter ihnen. Aus diesem Grunde würde ich persönlich mich öffentlich nicht auf die Seite der Klimazielaktivisten stellen.
Was nun die Apokalypse betrifft: Sie wird seit mehr als 2000 Jahren periodisch aus den verschiedensten Gründen vorhergesagt. Der Apokalypse-Gedanke ist ein psychologisches Phänomen des Menschen und hat mit der objektiven Realität wenig zu tun. Weniger verschroben ausgedrückt: Sie können das gar nicht vorhersagen, Herr Wallace-Wells. Dazu fehlen ihnen hinreichend genaue Messdaten und hinreichend zuverlässige Modelle. Die besten vorhandenen Modelle sagen, mit den zuverlässigsten Messdaten gefüttert, keine Apokalypse in diesem Jahrhundert voraus.
Ob mit oder ohne Klimawandel- die Ressourcen reichen nicht für eine beliebig große menschliche Population. Wenn das Bevölkerungswachstum so weiter geht, wird es wieder Hungersnöte, Wasserknappheit und Kriege um Ressourcen geben. So wird sich die Population dem anpassen, was möglich ist. Ein Apokalypse ist das nicht.
Wenn in Zukunft die x-fache Jahresregenmenge innerhalb von Stunden auf einen Ort abregnet, ist es letzlich egal, wie hoch der liegt. Diese zunehmenden Regenfluten, die hier und weltweit registriert werden, das ist schon übel.
Hm... philosophisch betrachtet scheint der Mensch eben wie die Natur: es frisst und vermehrt sich, bis nichts mehr da ist und das Lebensmilieu feindlich geworden ist, und dann geht es ein.
Dass Trump nun zu den ersten Verlierern des Klimawandels werden wird - seine Villa auf einer karibischen Insel ist weg, seine Besitztümer in Florida werden wahrscheinlich zerstört - soll man da jetzt Mitleid, Schadenfreude mit Kopfschütteln oder einen Schock haben?
"Wir hätten technologisch in der Antike stehenbleiben können, dann wäre das Leben schwerer, aber auch sinnreicher gewesen, (...)"
Das Ergebnis der Antike sieht man im erodierten Mittelmeerraum, wo einst dichte Wälder gestanden haben. Und das ist nicht das Ergebnis einer Klimaveränderung. Die unzulänglichen inneren Teile Korsikas zeigen noch in etwa, wie es einst aussah.
Wenn ich an die Bürgerreche in Athen denke (vor allem wer sie hatte) und an Platons Staat, dann würde ich das doch eher ablehnen, es sei denn, man steht auf elitäre Staatsmodelle. Andererseits, eine qualifizierende Auswahl der Besten, warum nicht.
„Warum würde ein kommunistisches System besser für die Umwelt sein, als ein kapitalistisches?“
An iDog anknüpfend: Sie denken an ein System wie in der DDR oder Sowjetunion (die übrigens gar nicht kommunistisch waren). Das war undemokratisch und streng hierarchisch. Niemand will das zurück.
Worum es geht, ist das Primat des Profits zu brechen. Die ökologischen Probleme entstehen heute, weil die Wirtschaft nahezu ausschließlich die Renditeanforderungen der Investoren bedienen muss.
Und da setzt die DIE LINKE an:
„DIE LINKE tritt für einen grundlegenden Richtungswechsel in der Wirtschafts- und Finanzpolitik ein. Wir kämpfen dafür, dass in der Wirtschaft gilt: Menschen und Natur vor Profite. Nur wenn die Macht von profitorientierten Großkonzernen gebrochen und Entscheidungen über Investitionen in Schlüsselbereichen der Wirtschaft demokratisch getroffen werden, können der notwendige ökologische Umbau der Wirtschaftsstruktur und die Digitalisierung auch sozial gerecht und am Gemeinwohl orientiert gestaltet werden.“
(aus dem Wahlprogramm 2017)
Mir bleibt es ebenfalls ein Rätsel, warum diese individuelle Art des Batterieantriebs der große Wurf sein soll, wo es im Grunde doch nur eine weitere Ressourcenverschwendung der alten Art ist, anstatt ein intelligentes öffentliches Transportsystem aufzubauen, dass auch die individuelle Variante zur Verfügung stellen kann.
Danke.
„Was hilft dem Planeten ? Doch nur, wenn die Ansprüche zurückgefahren werden, die umweltschädlich sind.“ Und genau das ist der fatale Irrtum! Was heißt denn „Anspruch zurück fahren“? Welcher Anspruch? Wessen Anspruch? Von wo nach wo „zurückfahren“? Egal wie man es dabei anstellen will, es bleibt dabei grundsätzlich der Grundirrtum des Anspruchs auf (allerlei diffuse) Ansprüche erhalten. Selbst der kollektive Beglückungsansprüche, der auch nur irgendwie ideologische Ansprüche aufweist, ist schädlich. Die einzige fruchtbare Lösung ist, überhaupt keine Ansprüche zu sein eigen zu nennen – und um es deutlicher noch zu beschreiben: wenn überhaupt, dann nur solche „Ansprüche“ zu postulieren, die ausnahmslos jedem anderen Menschen zugleich auch zugestanden werden! Dadurch wandeln sich Anspruchshaltungen in gemeinnützige, wohltätige Impulse zur Gesundung des menschlichen Miteinanders – und zwar anspruchslos! Um es kurz zur Essenz zu führen: „Tuet den Menschen das, was ihr wollt, daß sie euch tun mögen.“ (Luk. 6, 31)
Nicht daß ich etwa Ansprüche stellen würde^^, aber die Funktionen hier auf der Seite (ob Einlogg- oder Kommentarfunktion), sind zu einem einzigen dysfunktionalen Schrott verkommen.
"Und jetzt willst du hier erzählen, man hätte von nichts gewusst?"
Hatte ich so nicht geschrieben und am Beispiel des Klimawandels lässt sich nachvollziehen, wie sich von den ersten Annahmen bis zum Verständnis über rechnerische Klimamodelle (begleitende Erkenntnisse aus Eisbohrungen usw.) mehr als 25 Jahre vergangen sind. Jetzt allerdings dürften nur noch Ignoranten das bestreiten!
Was das Paradigma Wachstum betrifft, jedenfalls das unwiederbringlich Ressourcen verbrauchende, da gebe ich dir völlig Recht, dazu reicht schon die einfache Zins- und Zinseszinsrechnung aus, um das einzusehen. Um diese Spirale zu beenden, bedarf es nicht nur einen Mentalitätswandel in Wort und Theorie, sondern eine Umwälzung der jetzigen Wirtschaft und Konversion vieler Produktionsstätten. Vor allem der Konsumwahn völlig überflüssiger Produkte (inkl. Lebensmittel) muss durchbrochen werden. Zumindest dieser Aspekt lässt sich individuell beeinflussen.
Das eBook hat meinen Papierverbrauch eindeutig reduziert. :-)
Papageien auf Palmen unterm Kölner Dom – wer kann ernsthaft was dagegen haben?
Dann könnte der Imperativ von Kant "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." so umgewandelt werden:
"Stelle nur Ansprüche nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie jedem anderen Menschen auch zugestanden werden können, sodass es ein allgemeines Gesetz werde."
Nö, könnte es m.E. nicht - und zwar wegen des Anspruchs auf ein "allgemeines Gesetz" nicht.
Ein allgemeines Gesetz ist eine contradictio in adjecto. Ein allgemeines Gesetz verneint - selbstreferentiell - durch seinen Herrschaftsanspruch die Freiheit des Menschen; es verneint die Erfahrung. Statt dessen richtet es - und zwar von Anfang an jeden Erdenbürger anhand von Satzung(en), die, wenn sie nunmal gesetzt sind (also auch für Kinder und andere, nicht einsichtsfähige Menschen), ausnahmslos vergangenheitsbezogen sind.
Dieses Desaster aber ist ja gerade Grund allen gegenwärtigen Übels, in all den heuristisch-empirischen Ausprägungen und Anwendungen, das Gemeinschaftsleben ordnen zu wollen.
Und außerdem steht einem jeden Gesetz die Pharisäer-Zunft der Juristen entgegen: Alle Kunst der Jurisprudenz erschöpft sich darin, bei der Rechtsbeugung Formfehler zu vermeiden.^^
Ich setze etwas anderes anstatt dessen:
"Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnis des fremden Wollens ist die Grundmaxime des freien Menschen." (R. Steiner, "Philosophie der Freiheit", GA 4, S. 166.)
Ich glaube manchmal, ein elitäres Staatsmodell wäre noch besser als eines, wo Leute das sagen haben, die sich für Eliten halten, aber keine sind.
Man kann ja schwerlich behaupten, dass es in Deutschland wirklich eine Demokratie gibt. Es gibt Wahlen als ein Mittel gegen groben Machtmissbrauch und ein politisches Kartell, das inhaltliche Wahlmöglichkeiten ausschliesst.
Wer es fassen kann, der kann nach dieser "Grundmaxime des freien Menschen" leben (handeln), wobei freier Mensch auch gleich wieder die Einsicht in die Notwendigkeit bestimmten Handelns voraussetzt, dass aber erst in der Auseinandersetzung mit anderen ermittelt werden kann.
Allgemeines Gesetz war redundant, Gesetz reicht natürlich aus und als Anerkennung verbindlicher Rahmenregelungen wie es im besten Falle das GG in einigen Paragrafen beinhaltet, z.B. die Definition "menschliche Würde", die es jeweils neu zu bestimmen (mit Inhalt zu füllen) gilt.
Die Liebe kann im individuellen Handeln die Handlungsweisen bestimmen, aber Ordnungsstrukturen wären keine, wenn sie nicht auch gelegentlich durchgesetzt werden können. Denn eine Liebe ohne Gerechtigkeit ist meines Erachtens blind (wird so oder ähnlich sicher vielfach formuliert worden sein.)
Wenn gerechte Gesetze (nur scheinbar fremdes Wollen, da konkretisierter Wille des Volkes im besten Sinne verstanden) mit dem freien Handeln aus Liebe sich trifft (und selbst wenn nicht, ist eine Steigerung über die gesetzliche Norm hinaus ja kein Widerspruch), dann würde ich diesen Zustand zumindest solange vorziehen, bis vielleicht ein qualitatives, ethische Niveau erreicht ist, dass viele Gesetze überflüssig macht. Darauf würde ich aber nicht wetten wollen.
Mehr Kohlendioxyd = starkes Pflanzenwachstum,
zumindest vorübergehend.
Terraforming wäre schon eine langfristige Perspektive des Überlebens der Menschheit, vorher wird der Mond als Ressource genutzt (geringere Schwerkraft, kein Luftwiderstand, schmutzige Industrie) und von dort aus der Asteroidengürtel. Mit diesen Basen ließe sich leichter an ein Terraforming des Mars zu denken, wobei bereits die heutige Technik ausreichen würde. Das aber nur, wenn vorher auf der Erde die Hausaufgaben gemacht werden.
"oder einem angenommenen Pflichtgebot folgt,"
Was heißt hier angenommen? Richtig erkannten Prinzipien zu folgen ist alles andere als unfrei, ich würde das Gegenteil behaupten! Manche Sätze erinnern mich an religiöse Seminare.
Den Hinweis PDF hatte ich bereits dankenswerter Weise von @Gebe.
"Der Freie verlangt von seinen Mitmenschen keine Übereinstimmung, aber er erwartet sie, weil sie in der menschlichen Natur liegt."
Welche menschliche Natur ist denn diesmal gemeint, da sie nun als positives Element aufgeführt wird, der "Naturtrieb" kann es wohl nicht sein. Dieses Zitat aufgenommen und verglichen mit der Realität spricht nun für was? Allein die Bezeichnung "der Freie" ist eine reine Phantasievorstellung, die dann auch noch Übereinstimmung mit den anderen Freien haben soll.
Ok, aber das führt aber vom Thema weg.
Mögen die Fische nicht. Vermutlich hat ein eindrucksvoller Hai die Kommission in Stockholm überzeugt, Ihnen den Nobelpreis nicht zu geben.
Kennte ich Sie nicht, mein Lieber, und hätte ich nicht dieser Tage noch einen Kommentar von Ihnen zu O.T.O. gelesen, ich würde länger antworten.^^
Eine Kernschmelze oder auch zwei machen nicht so viel aus, ausser lokal natürlich. Das Experiment ist doch schon zweimal unternommen worden. Krankenhauskeime oder Lastwagen auf Autobahnen sind im zeitlichen Mittel gefährlicher.
Eine Formel gibt es nicht, aber eine gewisse rationale Erklärung schon: Unser Verhalten ist eine evolutionäre Anpassung and völlig andere Umstände und heutzutage halt eine Fehlanpassung.
Ich verstehe ja irgendwie diejenigen, die das durch Massenerziehung ändern wollen, weiss aber aus Erfahrung (DDR), dass man den Neuen Menschen so nicht schaffen kann.
Der Mensch lernt aus Katastrophen, aber erst hinterher und das Gelernte hält sich nicht über viele Generationen.
Zudem haben diejenigen, die am Genauesten zu wissen glauben, was eigentlich zu tun wäre, in der Regel am wenigsten Ahnung. Der Unsinn mit dem als Methan verdampfenden Kohlenstoff im Artikel ist ein Beispiel dafür. Nein, der ganze Kohlenstoffpool im Permafrostboden kann nicht als Methan verdampfen. Der Autor hat nur keine Ahnung von Chemie. Richtig ist, dass aus dem Permafrostboden auch Methan freigesetzt werden kann, aber um Grössenordnungen weniger als der Autor glaubt. Das ist nur ein Einzelbeispiel unter vielen falsch verstandenen wissenschaftlichen Ergebnissen in dieser apokalyptischen Ankündigung.
Danke für die Korrektur. Ja, so meinte ich das auch. War kein eigentlicher Kommentar zu O.T.O, sondern eine beispielgebende Bemerkung in anderem Zusammenhang. War halt nur schreibfaul.^^ Ich hoffe, Sie fühlen sich jetzt rehabilitiert.^^
1975 - CDU-Mann Herbert Gruhl schreibt es: "Ein Planet wird geplündert"- Ja, so ist es, ganz einfach. Der homo sapiens als homo oeconomicus entzieht sich selbst -in historisch kürzester Zeit- seine eigenen Lebensgrundlagen. Sich die Erde untertan machen, wurde zu deren Zerstörung, um den Preis einer kurzen Schlaraffenphase für eine kleine Gruppe happy few. Die alles beherrschenden Eliten aller Völker, aller Nationen, aller Religionen diktierten das Gleiche. 1% fun, 99% fuck off - Und da nun mal alles hier temporär ist, alles ein Alpha und ein Omega hat, ist jetzt mal wieder Schluss mit lustig. Nach der Dekadenzphase kommt zwangsläufig der Untergang. Dem Planeten ist das egal, er regeneriert sich in Jahrmillionen, sonst nichts weiter. Die evolutionäre Verirrung homo sampiens jedenfalls löscht sich selbst aus. Unfähig, unwillig die Schöpfung einfach freudig anzunehmen und systemisch-nachhaltig sich als Teil des Ganzen zu verstehen und zu integrieren. Die Option war da, die Freiheit auch, doch die Versuchung war wohl zu groß. Die Erde braucht den Menschen nicht, aber der Mensch die Erde. Ein paar ganz Schlaue hoffen auf ihre Arche Noah 4.0, auf dem Mond oder dem Mars. Völlig durchgeknallt! RIP
>>Dem Planeten ist das egal, er regeneriert sich in Jahrmillionen, sonst nichts weiter.<<
Leider kann ich nicht in, sagen wir 100 Mio. Jahren nachschauen, wie sich das Leben auf dem Planeten dann entwickelt hat: Nach heutigen Erkenntnissen wird angenommen, dass die Erde noch ca. 500 Mio. Jahre lang ähnlich belebt sein kann wie heute. Ich denke, dass kleine Arten (Ameisen etc., in einigen Rückzugsgebieten vielleicht auch mausgrosse Säugetiere) den Höhepunkt der derzeitigen Krise überleben werden. Allmählich wird der CO2-Gehalt der Atmosphäre zurückgehen, weil Kohlenstoff erneut als Kohle und Öl ablagert. Es wird sich ein neues Klima entwickeln, und es werden neue daran angepasste Arten entstehen. Vielleicht wird eine Art wieder mal archäologisch forschen, sie werden Relikte von diversen Tempelanlagen, Teilchenbeschleunigern und Schrotthalden finden und eine Theorie über die prähistorische Kultur erstellen. Vielleicht finden sie heraus, dass der Glaube an die Heiligkeit der Kohlenstoffverbrennung, neben einem krankhaft übersteigerten Fortpflanzungstrieb, wesentlich zum Untergang beigetragen hatte. Die Feuerverehrung führte so weit, dass sie fahrbare Feueraltäre entwickelten, in denen wahrscheinlich Erdöldestillate verheizt wurden, um so auch unterwegs ihren Feuergott stets bei sich zu haben. Und sie blieben nicht bei der chemischen Verbrennung, sondern entwickelten Kernspaltungs- und Fusionsbomben mit gewaltiger Detonationskraft. Letztere führten allerdings zu den Mutationen, die dann in vielen Entwicklungsschritten zur neuen „zivilisierten“ Art führten. Dafür müsse man den geheimnisvollen Frühzeitlern dankbar sein…
Homo futuris hat die Probleme der frühzeitlichen Kultur nicht, weder vermehrt sich diese Art sehr stark, noch beginnt sie jemals, Feuer zu machen. Wärme gewinnen sie mittels speziell behauenen Quarzkristallen mit denen sie Sonnenstrahlen bündeln, später auch mit Hohlspiegeln und entwickeln diese Techniken immer weiter.
Interessant wäre, welche neuen, für uns nicht vorstellbaren Dummheiten die dann anstellen werden.
>>Die Erde dreht sich weiter, mit Sauriern oder ohne oder eben mit Mensch oder ohne.<<
Treffen sich zwei Planeten
Sagt der Eine: "Oh, Du siehst aber gar nicht gut aus!"
Erwidert der Zweite: "Mir gehts auch nicht gut, ich hab homo sapiens"
Antwortet der Erste: "Ach, hatte ich auch mal, das geht schnell vorbei..."
Die jetzt leben und hier etwas schreiben, werden das Drama ja persönlich nicht mehr erleben, sondern eher die Annehmlichkeiten der gegenwärtigen Wachstumsökonomie noch voll auskosten.
In den nächsten 30 Jahren wird sich zumindest das Problem des Hungers und des durch Tierzucht erzeugten Ressourcenverbrauchs erledigen, indem unsere Lebensmittel in der Petrischale oder aus dem 3D-Drucker aus eine Nährlösung aus den Stammzellen von Tieren und Pflanzen erzeugt werden. Ohne dass dazwischen noch ein Tier Gras fressen oder eine Pflanze die Sonne gesehen haben muss.
Ob es die menschliche Spezies in 100 Jahren noch gibt, ist vermutlich irrelevant, denn bereits ab dem Jahr 2045 sollen Maschinen mit künstlicher Intelligenz allmählich die Oberhand über die biologische Menschheit erlangen. Maschinen könnten dann auch in großer Hitze und Sauerstoffarmut über"leben" und den menschlichen Traum von der Besiedlung anderer Planeten realisieren. Da diese intelligenten Maschinen lernfähig sind und sich selbst konstruieren können, erscheint eine noch länger anhaltende Evolution der Menschheit - nun halt in Maschinenform - nicht unmöglich.
Schade nur, dass meine Enkel sich ihrer Haut gegen diese Maschinen und gegen den Klimawandel noch persönlich werden erwehren müssen. Sie werden vermutlich nur noch dafür sorgen können, dass das Wissen der Spezies Mensch ordnungsgemäß an die Maschinen übergeben wird.
Man darf das Problem nicht verengen und nicht wie das Karnickel auf die Schlange nur auf die Folgen starren. Erst wenn man die systemischen Ursachen erkennt, kann man die Klimakrise an ihrer Wurzel bekämpfen:
BILDUNGSVERSAGEN + STAATSVERSAGEN + MARKTVERSAGEN = ÖKOLOGISCHE KRISE
https://socialkairos.wordpress.com/2019/05/09/oeko-krise/
"Das einzige was dann noch Sinn macht, ist das Leben in vollen Zügen zu genießen, denn sterben müssen wir alle, so oder so."
Welch unverantwortlicher Schwachsinn!
Und Sie glauben ernsthaft, anderen das Missionieren unterstellen zu können?
Wie nennen Sie dann das, was Sie tun?
„Wir müssen verstehen, dass alles, was wir tun, sagen und denken mit dem Leben der anderen verbunden ist und das beeinflusst.“ (Jetsün Khandro Rinpoche, buddhistische Lehrerin; aus dem Dokumentarfilm, „Gier – Ein Verhängnisvolles Verlangen“, 2016, Jörg Seibold)
Natürlich kann Ihre Einstellung sein, von nun an in vollen Zügen zu genießen, wenn das tatsächlich Ihrem persönlichen Horizont und damit Ihrer ureigenen Logik entspräche, was ich allerdings wohlwollend bezweifle. Allerdings rate ich dann dazu - an diesem Punkt im Leben angekommen -, sich ernsthaft mit der Thematik, „jeden Augenblick genießen“, auseinandersetzen.
Das Verbreiten aber von einer solchen Sicht, halte ich in den heutigen Zeiten für völlig kontraproduktiv und deshalb auch für verantwortungslos und für geradezu missionarisch. Wenn es überhaupt eine Chance geben sollte, dann nur dann, wenn so viele wie möglich, ihre Stimme für die notwendigen Veränderungen erheben. Dafür muss man absolut kein Fan von Greta sein.
Also fahren wir die Schleife zum x-ten Mal ab. Ich kann bella1956 schon verstehen, wird doch von den Klimahysterikern der Weltuntergang herbei geschrien, sollten nicht im nächsten Jahr sofort alle deutschen Kohlekraftwerke abgestellt werden. Nicht bella1956 ist eine Nihilistin, sondern die, die uns diesen Blödsinn täglich über alle Medien einhämmern. Da ja die deutschen Kohlekraftwerke ganz sicher nicht 2020 abgestellt werden und die in der übrigen Welt auch nicht, gehen wir also in nächster Zeit unweigerlich am Hitzetod ins Nirvana.
Greta Thunberg geht demnächst mit einem Segelschiff auf Reise nach Amerika, ganz klimagefällig. Ich komm aus dem Lachen nicht raus. Ein super Luxusseegler aus der reichen Monegassischen Herscherdynastie Pierre Casiraghi, navigiert mit ständiger Verbindung zum orbital gestützten GPS und ständiger Verbindung zu einer Meute von sensationshungrigen Journalisten.
Wenn wir nicht endlich begreifen, dass unsere bisherige und heutige Existenz durch Freisetzung von CO2 vonstatten ging und geht, verpassen wir die notwendigen Aufgaben. Und diese erschöpfen sich eben nicht in Gebrüll, CO2-Steuer und allgemeinen Verzichtspredigten.
Verzicht ist das Gebot der Vernunft schechthin. 'So wenig wie möglich und nur so viel wie notwendig', ist der eigentliche Schlüssel zu einem gedeihlichem Miteinander der Menschheitsgemeinschaft.
>>Greta Thunberg geht demnächst mit einem Segelschiff auf Reise nach Amerika...<<
Ich täte eine Rudergaleere bevorzugen, die fährt auch bei Flaute.
Mir geht es nicht um ein Sollen.
Wer Sollen soll, wird in Nullkommanix eh nur wieder kompensieren. Mir geht es um Einsicht und Freiwilligkeit. Solange ein Mensch meint, er müsse irgend etwas oder er solle irgend etwas, ist er nicht frei und damit auch nicht befähigt zur Einsichtsfähigkeit.
Es gab hier unlängst ein Blog: "Erkennt den Feind" Ich schrieb dort, daß Affirmation der eigentliche Feind ist.
"Und wer bestimmt, wer auf was und wieviel zu verzichten hat?"
Das ist so einfach, simpel, banal und trivial, wie es überhaupt nur geht:
Das was sich ein Mensch selbst zugesteht, hat er jedem anderen Menschen auch zuzugestehen!
Wo liegt das Problem? (Vielleicht in der eigenen Gier und Appetenz begründet?)
Ja.
Und da das schon immer so war und vieles dafür spricht, dass das in der Zukunft auch so sein wird: Hände in den Schoß legen und darauf warten, das der Klimawandel sich der Einsicht anpasst.
Ob sich diese Einsicht allerdings über Fakten ergeben wird, "bleibt dahingestellt". Auch das wäre dann in Kontinuität mit der Vergangenheit.
P.S.: Appetenzkonflikte resp. Appetenz-Aversions-Konflikte sind individual-psychischer Provenienz. Ihnen ist mit politischen Methoden niemals(!) beizukommen.
Den Schlüssel zum Aufschluß darüber gab der Menschheit schon das Orakel von Delphi: G n o t h i s e a u t o n - "Erkenne dich selbst."
>>Es geht scheinbar eher darum, daß bestimmte Gruppen weiterhin zu den Gewinnern gehören, nicht um den tatsächlichen Nutzen.<<
Natürlich, das haben Herrschaftssysteme so an sich.
Vor einiger Zeit schrieb ich: "Es werden harte Fronten hochgezogen, beide Seiten argumentieren irrational". Diese Fronten, so scheint es mir heute, sind längst da. Und wer lachenden Dritten sind ist auch bekannt.
Verzeihen Sie, aber Ihr Winterkorn-Beispiel ist irrelevant. Genau so irrelevant ist ein jedes Beispiel, welches als Bezug auf "Geld" rekurriert. Denn zuvor müßte man begreifen, daß Geld etwas Irreales ist, lediglich eine (inzwischen sogar aufgenötigte) Absprache.
Wenn Sie jedoch von Grundbedürfnissen ausgehen, die jedem anderen Menschen zuzugestehen sind, werden sie ganz andere - nämlich eigentliche - Kategorien der Lebenswirklichkeiten auffinden, um die es sich dabei nur handeln kann.
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Ich bin immer wieder erschrocken darüber, wie Absurditäten rhetorisch zu Beispielen erhoben werden, um im nächsten Schrit zu erklären, daß das Beispiel absurd sei. Anstatt zu bemerken, daß man es mit absurdem Inhalt ja erst ausgestattet hat. - Und zwar offensichtlich des Genusses am rhetorischen Scharmützel halber.^^
Was wollten Sie jetzt mitgeteilt haben? Einfach nur so den status quo benennen? Das nennt sich wohl: 'Wasch mich, aber mach mich nicht naß.' - Auf gut deutsch: Double Bind. - Und an dem Punkt beende ich dann die Kommunikation.
Übermäßiger Verbrauch hat zu dem Punkt geführt, an dem die Menschheit heute steht. Der „Welterschöpfungstag 2019“ war gestern, am 29.7.2019. Natürlich lässt sich eine Veränderung nur über massiven Verzicht erreichen!
Was aber bedeutet Verzicht überhaupt? Der Duden erklärt das Verb verzichten mit: „den Anspruch auf etwas nicht [länger] geltend machen, aufgeben; auf [der Verwirklichung, Erfüllung von] etwas nicht länger bestehen: (© DUDEN - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache,|4. Aufl. Mannheim 2012 CD-ROM).
Die Menschheit insgesamt darf also nicht länger darauf bestehen, die Umwelt (insgesamt) grenzenlos weiter auszubeuten. Lange vor Greta gab es die kluge Einsicht, dass das vom Menschen verursachte Wachstum Grenzen hat. Weil seinerzeit nicht rechtzeitig darauf gehört wurde, sind die Verzichts- und Verlustängste in der Zwischenzeit natürlich massiv gewachsen. Bei Menschen, deren ganze (im Grunde bedauernswerte) Existenz auf „Haben“ statt auf „Sein“ beruht, wird der „Phantomschmerz“ um so größer sein. Ihr Palaver aber gegen den notwendigen Verzicht muss ausgeblendet werden, da es absolut unmaßgeblich ist.
Wie viele Trolle wird es wohl in diesem Forum geben, die die Weihen des derzeitigen völlig asozialen Wirtschaftssystems durch die Hintertür mit Pauken und Trompeten in den höchsten Tönen zu preisen verstehen, die dem vermeintlichen Weltuntergangsgerede oder der drohenden Öko-Diktatur den Kampf ansagen und bewusst oder unbewusst für ein bedächtiges weiter so wie bisher plädieren? Wie viele andere Foren-Schreiber verkommen mit der Zeit zu Steigbügelhaltern dieser in Wirklichkeit Kapitalismus-Trolle – ja, vielleicht ohne es zu merken?
Dabei sind die Endlos-Diskussionen über Kommastellen (der obige Artikel stammt aus 2017) – da sind sie doch die Endlosschleifen, allerdings genau andersherum! - in Bezug auf die Frage der grundsätzlich notwendigen Umsteuerung geradezu unerheblich. Ebenso sollte man sich das Entweder-oder-Denken in Bezug auf die Ebenen des Wandels ebenso sparen, denn es muss auf jeder Ebene „verzichtet“ werden: im Kleinen und im Großen. Niemand sollte sich damit rausreden, dass ja sein Anteil oder der Anteil seines Landes unerheblich ist. Solche Argumente interessieren nur seinesgleichen, nicht aber Menschen, denen ernsthaft an Veränderung gelegen ist. Ganz schlimm wird es immer dann, wenn auch quasi in Endlosschleife versucht wird, die so wichtigen Sozialfragen gegen die so wichtigen Umwelt- bzw. Klimafragen anzuführen. Niemand, der sich aufrichtig und ernsthaft mit den anstehenden Problemen beschäftigt, will das. Das sind weitere Nebelkerzen bzw. Nebenkriegsschauplätze, um die Erörterung der so wichtigen Veränderungen im Keim zu ersticken. Sollte man sich dessen nicht bewusst sein, dann ist spätestens jetzt an der Zeit, sein eigenes co-trollhaftes Verhalten zu erkennen und zu korrigieren! Denn widerlicher geht es kaum! Wahrhaftigkeit (von einem Streben nach Wahrheit erfüllt) sieht völlig anders aus! Ja, im Prozess der Umsetzung ist jede konstruktiv kritische Stimme vonnöten, damit eine angemessene Ausgeglichenheit gewahrt werden kann. Aber eine Bewegung kann nur dann den notwendigen Druck aufbauen, wenn die Ziele geklärt und sich ein jeder Mitstreiter in die gleiche Richtung bewegt. Darum muss es jetzt gehen, und das lässt sich nur durch ein konstruktives Miteinander erreichen.
Gebe: „Wenn Sie jedoch von Grundbedürfnissen ausgehen, die jedem anderen Menschen zuzugestehen sind, werden sie ganz andere - nämlich eigentliche - Kategorien der Lebenswirklichkeiten auffinden, um die es sich dabei nur handeln kann.“
Ja, das ist der wirklich grundlegend richtige Ansatz, und zwar global für jeden Menschen. Schon die Diskussion darüber und dann der Beginn der Umsetzung würde vermutlich dazu führen, dass eine viel konkretere Auseinandersetzung als bisher mit dem Thema Verringerung des Bevölkerungswachstums in Gang gesetzt werden kann. Und das funktioniert nur, wenn die gravierende Armut beseitigt und den Frauen massiv der Rücken gestärkt würde. Die Mittel und das Know-how dafür existiert seit Jahrzehnten. Es fehlt einzig der politische Wille dazu.
Ach, wie man das erreicht? Indem man aufhört in der Gegend herumzuschwätzen und sich konstruktiv an Lösungswegen beteiligt, damit z. B. 2021 nicht wieder der gleiche Artikel aufgetischt wird.
Wenn man nicht länger auf etwas seinen Anspruch geltend macht, was ja nichts anderes als verzichten ist (s. o.), dann beschreibt dies einen bewussten Vorgang, der an erster Stelle durch Einsicht geschehen sollte und prinzipiell auch kann, sofern die Menschen endlich aufhören den Egoismus als höchstes Gebot herbeizureden. Der Verzicht auf einen übel schmerzenden Backenzahn - bei noch so großer Angst vor dem Zahnarzt - muss aus Einsicht geschehen und erweist sich am Ende als äußerst wohltuende Befreiung. Das ist auch ein sehr ernst zu nehmender Aspekt von Verzicht. Nur ein hoffnungsloser Junkie kann sich ein Leben jenseits seines Rausches nicht vorstellen.
Seit wann hat sich das geändert? Sie (wir) brauchen es nicht mit dem Klimawandel in Verbindung zu bringen, sondern einfach mit den vorausliegenden und verursachenden Herrschaftsverhältnissen.
Eine "Ökodiktatur" würde daran nichts ändern, wohl aber noch eine Verhärtung (Absicherung) dieser Strukturen.
Ich freue mich mit Ihnen. Es wäre schön, wenn es 2019 so bliebe. Noch aber verbleiben 5 Monate ...
Tja, ist wie mit der Verwechslung von Wetter und Klima.
"Buddhismus ist was anderes als Maulhalten müssen. Nichts ist so giftig wie eine verbotene Überzeugung, weil Unaufrichtigkeit die schlimmste aller Grausamkeiten ist."
Bedauerlicherweise mal wieder etwas nur im eigenen Sinn verstanden! Hauptsache Stichelei und Gegenrede - oder etwa nicht?
Und gleich? Gleich kommt der Angriff auf die Persönlichkeit aufgrund von Mangel an Argumenten.
Sie sollten sich darum bemühen, bei der Sache zu bleiben!
"Es gibt aber Menschen, die so arm sind, daß sie nicht verzichten können. "
Dann sollen diese Menschen natürlich auch nicht verzichten! Überwinden Sie doch endlich mal ihr offensichtliches Trauma einer bevorstehenden Ökodiktatur auf Kosten der Schwachen. Das ist gelinde gesagt völliger Quatsch. Wie ich oben beschrieben habe darf es nur darum gehen, Sozialfragen und Umweltfragen nicht gegeneinander auszuspielen. Benutzen Sie Ihre vom Kern natürlich nachvollziehbaren Ansätze um mit konstruktiven Beiträgen das Ganze in die richtige Richtung zu bewegen.
Da gebe ich Ihnen natürlich Recht!
Margarete Stokowski : „Es gibt für all das keine einfache Lösung. Fleisch ist zu billig, aber die Antwort darauf kann nicht sein, dass nur noch Leute aus der Mittel- oder Oberschicht Fleisch essen dürfen. Fliegen ist im Verhältnis zum Bahnfahren zu billig, aber die Antwort darauf kann nicht sein, dass arme Leute zuhause bleiben müssen oder nur noch an die Ostsee dürfen. Ein Vorurteil gegen arme Menschen ist, dass sie sich nur nicht genug anstrengen. Im Moment ist es eher so, dass viele derjenigen, die über politische Veränderungen nachdenken, sich nicht genug anstrengen, um politische Mittel zu finden, die nicht einfach nur darin bestehen, dass arme Leute noch weniger Freiheiten bekommen und reiche Leute einfach mehr bezahlen.“
Margarete Stokowski beschreibt die Problematik des „Verzichts“ in ihrer Kolumne, „Forderung nach höheren Flugpreisen - Muss man sich leisten können“ (vom 30.07.2019, auf spiegel.de) wesentlich differenzierter, als Sie mit ihrer verkürzten Darstellung den Anschein erwecken. Es geht eben genau nicht um plakatives Verteufeln – übrigens auf beiden Seiten nicht -, wenn man zu klugen Lösungen finden möchte. Und darum muss es gehen!
Ich kann die Sorge nachvollziehen. Aber es muss und kann alles dafür getan werden, dass dieses nicht geschieht. In diesem Zusammenhang sind doch konstruktiv kritische Stimmen äußerst hilfreich.
Einerseits ein abgegriffener Spruch, "Die Hoffnung stirbt zuletzt!", andererseits aber auch die Aufforderung, anstatt in den Bemühungenn nachzulassen, diese zu verstärken. So ist zumindest meine Sicht.
Die rEvolution ist in unterwegs! https://www.amazon.de/dp/2956929305?ref_=pe_3052080_397514860
Weder die Grünen noch die SPD sind derzeit in irgendeiner Weise Maßstab. Sie alle suchen nach klugen Lösungen für Probleme, mit denen die Menschheit so noch nie konfrontiert war. Ich pädiere dafür, das jeder Einzelne, der etwas Fruchtbares in diese Suche miteinzubringen vermag, die auch tut - zumindest aber das Bremsen aufhört. Ohne die Kooperation möglichst vieler, ist niemand in der Lage, "die Karre aus dem Dreck" zu ziehen. Alleine diese Erkenntnis könnte (nicht automatisch muss) dazu führen, dass Erörterungen vor allem auch in den Medien Schritt für Schritt eine höhere Qualität erzielen.
Wenn man Witze erklären muss, ist es keiner mehr.
Schwankungen in der jährlichen Schadensbilanz der Volkswirtschaften letztlich als Beleg gegen einen Trend der negativen Klimaentwicklung aufzuführen, entspricht der Verwechslung zwischen Wetter und Klima.
Mir scheint, ihre und auch auf "verwissenschaftlichterer" Ebene betrieben Argumentation anderer im Forum, entspricht mehr einer vergnüglich betriebenen Form des "einsamen Rufers in der Wüste", der allemal immer noch ein "ja aber" einzuwerfen hat und letztlich mit nie endenden Rückfragen verbleibt.
Ich finde das "Spiel" müßig, da sich auch die Argumente wiederholen, zudem jetzt natürlich wieder auf der Hand liegt dem Schreiber gleiches vorzuhalten. Nur sieht er sich eben nicht als "einsamer Rufer in der Wüste".
Sie ist schon seit Anfang des Jahres im Gange: s. Handbuch Soziale Revolution!
Sie ist schon seit Anfang des Jahres im Gange: s. Handbuch Soziale Revolution!
Ja zu Satz Eins. Desweiteren: es ist schon so, daß es Millionen Menschen gibt, die gezwungen werden, zu verzichten - bis hin zum Hungertod. Von diesen ist bei mir auf keinen Fall die Rede.
Zu westlichen (Wohlstands)-Gesellschaften: Wer kaum etwas hat, kann auch nichts geben resp. im Grunde auch nicht verzichten. Aber darum geht es mir nicht. Gemeint sind diejenigen, die gediegen leben. Und wer auch keine Reflektionsgebabung sein eigen nennt, kann auch sozial nichts geben, zumindest nicht als Impuls.*
Ich schrieb oben, daß ein Verzicht nur aus Freiheit und aus Einsicht erfolgen kann. Mein Ansatz ist insofern ein ethischer und kein politischer und auch kein ökonomischer. Das sind sehr verschiedene Kategorien.
*) Eher fährt ein SUV durch ein Nadelöhr, als daß ein Begüteter sich befleißigt, freiwilligen Verzicht ausübt.^^
Donnerwetter! Da gehen wir ja mal ziemlich d'accord.^^
Prima!
"(...) beim Klima aber alles glauben, obwohl sie auf fast keine Frage eine Antwort finden."
Ich würde das als Punchingball-Effekt bezeichnen.
Ich habe Sie verstanden!
"Das ist gut so, hätte aber von Anfang an klar gestellt werden müssen. "
Das ist doch selbstredend!
>>Und jetzt soll ich doch auch einfach so leben wie Du lebst, damit ich DIR kein schlechtes Gewissen mache, gelle?<<
Ich denke, der Bella kansst Du kein schlechtes Gewissen machen. Sie ärgert sich halt nur, dass das was sie sich leisten kann, zum Beispiel weite Flugreisen, ein bisschen teurer werden könnte. Falls die Lobby der Fluggesellschaften & Kerosinprofiteure nicht endlich in die Puschen kommt...
Ausserdem ist sie eine Einzelne und kann zusammen mit -zig Millionen Co-Einzelnen eh nullkommanichts ändern.
>>Als Einzelner kannst du, anders als die Heilige Greta sagt, sowieso nichts ändern.<<
Die "heilige Greta" kritisiert in erster Linie Politiker. Das geht zwar knapp daneben, wenn man die Auftraggeber der Lobbyisten ausspart, die den Politikern sagen wo es lang geht. Richtet sich aber nicht gegen die Untertanen. Bei denen kommt es immer gut an, wirkungslos über die "Untätigkeit" oder auch Untaten der Politiker zu schimpfen. Egal ob Agenda 2010 oder Klimapolitik.
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>>Wenn du nicht fliegst, fliegen andere, der Flug wird deswegen nicht gestrichen...<<
Das sagen natürlich Alle, die in dem Flieger drin sitzen. 200 - 300 Einzelne und überhaupt -zigtausend einzelne Hedonisten: "Icke? Nee, ich kann da gar nix dran ändern". Auch im Touistenbomber nach Malle sagen das Alle. Nur die sich keine Reisen aus Jux & Dollerei leisten können sagen das nicht, denn sie haben andere Sorgen und keine Angst vor steigenden Kerosinpreisen.
Nicht einzeln sind nur Wenigen, die mittels konzertiertem Lobbyismus Tag für die Tag die Welt verändern lassen, zu ihrem Vorteil und meistens zum Nachteil der Untertanen. Alle Anderen sollen glauben, sie seien einzeln auf der Welt und alles was um sie herum geschieht geschehe aus einem geheimnisvollen göttlichen Willen heraus. Gegen Götter kammer halt wirklich nix machen.
>>Das ist doch selbstredend!<<
Nur ist eben gegen phantasievolle Interpretationen der "es muss alles weiterlaufen wie läuft"-Propagandisten kein Kraut gewachsen ;-)
>>Sind diese 2 Jahre jetzt ausschlaggebend für die weitere Entwicklung?<<
Nicht zwangsläufig. Allerdings kann man mal die Warnungen von meteorologischer/klimatologischer Seite vor zunehmenden Extremwetterlagen mit der erlebten Realität abgleichen.
Sie reiten hier ein Hobby @Duvall, wenn Sie seriöse Wissenschaft nach Gusto auslegen und bei Bedarf Außenseiter heranziehen, die als Beleg nicht beantworteter Fragen dienen und/ oder deren Thesen als wissenschaftlich relevant genommen werden.
"Sagen sie doch, um wieviel würde die Temp. sinken, wenn wir kein CO2 erzeugen würden?"
Genauer: wie groß ist der anthropogene Anteil von Klimagasen und seit wann lässt sich das konkret belegen? Daraus lässt sich ableiten und/ oder im Vergleich mit den geologischen Fakten korrelieren, welchen zusätzlichen Anteil das auf das Klima hat. Zudem noch der extrem kurze Zeitraum, in der das stattgefunden hat.
Daraus und weiteren Faktoren, die in der erkannten Verursachung aber nachgelagerter sind, lassen sich hinreichend genaue Prognosen erstellen, in welchen Zeiträumen mit welchen Folgen zu rechnen ist. Dabei kommt es nicht auf exakte Prognosen an, ob der Meeresspiegel zum Zeitpunkt X ein paar Zentimeter mehr oder weniger steigen wird, denn die Steigerung des Meeressspiegels ist längst im gang und lässt sich präzise von Satelliten (und vom Mond aus) bestimmen.
Gleiches lässt sich auch für die Steigerung der durchschnittlichen weltweiten Temperaturen festhalten, letztlich der Auslöser der Eisschmelze (und Volumenausdehnung der Ozeane). Dadurch mehr Energie in der Athmosphäre und logisch mehr Power für Unwetter.
Ihre mehr oder weniger rhetorischen Fragen (also im Grunde keine Antworten erwarten) und sich in einigen Variationen ständig wiederholen, liefern ja keine eigenen Antworten (wie auch) und akzeptieren auch nicht die der anderen. Wobei Argumente von der großen Mehrheit der Klimaforscher (Geologen, Biologen, Meteorologen, Agrarwissenschaftlern, Förstern, Landwirten, usw.) für zu leicht befunden werden, falls überhaupt im Blickwinkel.
Wenn für Sie das alles nicht hinreichend ist, dann bleibt es für Sie bei einer Glaubenentscheidung, nämlich der, welcher Seite sie mehr Glaubwürdigkeit zugestehen werden.
Ich halte es jedenfalls mit der Shellstudie, in der von der Seite der Klimaleugner (Lügner ist passender) her (Sie sind ein anderer Fall) bereits vor Jahren wussten, wohin der Hase läuft.
"Gut, aber die Frage war - wieviel? Denn nur das ist entscheidend."
Prima, dann suchen Sie sich diejenigen Institutionen heraus, denen sie am meisten vertrauen. Man vertraut ja i.d.R. auch seinem Arzt und Apotheker, nicht wahr.
"Daher ist es Blödsinn die CO2 Erzeugung generell in Frage zu stellen (...), so nach dem Motto, ab Morgen stellen wir alle das Ausatmen ein. Wer fordert denn so einen Blödsinn?
Was die Erkenntnis an einer Stelle ausmacht, lässt diese sich doch nicht gleich wieder aufheben, weil daraus schlechte Lösungen gezogen werden (letzter Absatz).
Übrigens hatte ich sie nicht Klimaleugner genannt. Und dann diese Sätze wieder: "Einfach weil sie sehr einfach unwissenschaftlich denken. Prognosen sind noch keine Wissenschaft. Sie schreiben hier allgemeines und können auf die Fakten gar nicht eingehen, sie kennen sie nicht". Folglich, wenn Prognosen keine Wissenschaft sind, sind Meteorologen keine Wissenschaftler, denn sie können einfach "nur" Prognosen erstellen und manchmal sogar schlechte! Ist ihnen eigentlich klar, was sie da so gelegentlich schreiben?
Da für Sie keiner die "richtigen" Fakten kennt, lässt sich das Thema einfach nicht greifen, insoweit stimmt es schon: das Klima ändert sich auch ohne unsere Zustimmung, eine rein natürliche Entwicklung, gab es schon immer usw. usw.
Das hier fand ich unlängst interessant.
"Als Einzelner kannst du, (...) sowieso nichts ändern."
Es ist schon zum sprichwörtlichen Mäuse melken! Bemerken Sie denn nicht selber, welcher Dressur - und welchem Paradoxon Sie mit so einem Glaubenssatz aufgesessen sind?
Das Paradoxon ist: Gerade die Ansicht, daß der einzelne nichts tun könne, ist zum wirkmächtigsten Tun geworden!
Und zack in der Falle drin!
Darauf hat @Jeschke ja diese passende Antwort gegeben:
"Wenn Sie, in Bezug auf Ihr Gewicht, mehr als 0.0000013% Botulinum-Toxin einatmen (das ist das Gift des Milzbranderregers), dann werden Sie mit einer mehr als 50%igen Chance dran glauben müssen."
Passende Antwort? Jeschkes Antwort ist kompletter Blödsinn! Sonst könnte man ja auch einen Kopfdurchschuß mit einem Beindurchschuß vergleichen.^^
Memolu schrieb: "Aber dieser winzige möglicherweise vermeidbare Anteil an CO2 bringt nun unser ganzes Klima zum Kollabieren ! Unglaublich, wie überhaupt nur irgendjemand solch einen Schwachsinn glauben kann !"
Jeschke stellte damit nur klar, dass Memolu daraus nicht diese Folgerung behaupten kann, insoweit stimmig. Der hier vermutlich eingesetzte "gesunde Menschenverstand" kann halt trügen.
Mir fällt auf, Du "schießt" in der letzten Zeit ganz schön scharf; ich ziehe Platzpatronen vor. :-)
Aber das kennen Sie doch gewiß. Es ist überal dort so, wo Appetanz-Aversionskonflikte wirksam werden. Sie können hinschauen wo Sie wollen, gegen Affirmationen ist kein Kraut gewachsen. Rationalität greift nicht. Wenn dann sogar noch mit Logik aufgewartet wird, radikalisiert sich das Gesprächs-Gegenüber in aller Regel bis zum Furor. - Und dann herrschen Hitzköpfe und psycho-sozial besch... Klima mit Überhitzung.;-)
Ich bin direkt und eiere nicht viel rum. Da stimmt. Ich habe auch keine pädagogischen und/oder therapeutische Aufträge. Schießen ist mein Lebtag als Pazifist nicht meine Kategorie. Solche Gedanken haben mit mir nichts zu tun.
Grüße
>>Industrie auf diese Weise dazu zu bringen, dass geplante Obsoleszenz sich nicht mehr lohnt, evtl. auch zu fordern, dass Dinge reparierbar sein müssen unter Neuwert eines kompletten Ersatzes…<<
…und Wiederverwendung von Rohstoffen bzw. Produkte so konzipieren dass dies leicht möglich ist.
Alles schon mal (auch hier) in unterschiedlichen Zusammenhängen diskutiert. Kurz aufgepoppt und wieder vergessen, denn die Frage, wie das erreicht werden könnte bleibt entweder unbeantwortet oder Antworten werden sofort als weltfremd abgetan. Rien ne va plus.
>>Es gibt zuwenig Deutsche, um die Welt zu retten,...<<
Ja. Deswegen liegt die ganze Hoffnung auf den 800 000 Bhutanesen. Bhutan ist aufgrund der geschützen Wälder (und ein bisschen wegen der nicht industrialisierten Landwirtschaft) eine sogenannte CO2-Senke. Aber die kaufen keine deutschen Autos, und das wäre natürlich schlimm wenn sie nicht so wenige wären dass sie nicht auffallen.
Und westlich davon gleich noch ein kleines Vorzeigeland, Sikkim.
Ja klar, man muss nur noch die Lobbyisten überzeugen ;-)
"Wir haben schon größeren Zahlen teilnahmslos beim Sterben zugeschaut. "
Sie und Ihresgleichen vieleicht, andere nicht!
Es geht auch nicht um's Sterben und auch nicht darum, wie viele sterben und wie viele überleben werden. Es geht darum, WIE Menschen (miteinander) LEBEN werden oder müssen.
"Wir haben schon größeren Zahlen teilnahmslos beim Sterben zugeschaut. "
Gestatten Sie mir, dass ich Ihnen erkläre, was SIE geschrieben haben, denn Ihre Antwort zeigt, dass Sie selbst es nicht verstanden haben:
SIE meinen, dass SIE und die anderen, die Sie mit "wir" bezeichnet haben, einer größerer Anzahl Menschen beim Sterben TEILNAHMLOS zugeschaut haben.
Wer wie viele Menschen vor dem Tod gerettet hat, hat damit was zu tun? Nichts.
Sie haben nicht nur nicht verstanden, was Sie selbst geschrieben haben, sie haben auch meine Antwort nicht verstanden. Insofern, machen Sie sich einen netten Abend usw.
"Und zack in der Falle drin!"
Wie wahr! Das Verheerende daran ist, das es fast keiner wahrnimmt. Und alles, was dann argumentativ folgt, folgt der Gesetzmäßigkeit geschlossener logischer Systeme: Ist das Grundaxiom unzureichend, sind es die logischen Ableitungen auch.
Erkennen lässt sich das nur von einer Perspektive außerhalb seines Denksystems und muss mit dem Hinterfragen des Ausgangspunkts beginnen. Solange das nicht geschieht, laufen Argumente Außenstehender stets ins Leere.
>>Sie wissen doch, von einem auf 2 Jahre vor Jahren ging relativ einfach.<<
Bei komplexer teurer Technik ist das kein Problem, die Geräte laufen eh über die Garantiezeit hinaus, Wartungsbedarf versteht sich von selbst. Vergleichen wir mal als Beispiel die Kaffeekapselmaschine mit der „Moka express“ : Komplexe Technik mit hohem Material- und Produktionsaufwand , störanfällig&wartungsbedürftig das Eine. Einfache Bauart, weniger Material-Produktionsaufwand andererseits und vergleichsweise unkaputtbar.
Eine Grossbaustelle in dieser Hinsicht ist auch „fast fashion“: Riesige Mengen Baumwolle werden unter Pestizid- Energie- und Wassereinsatz für Billigklamotten produziert, die oft nur einmal getragen und dann weggeworfen werden.( Oder es wird Erdöl für Kunstfasern verbaut, verbraucht weniger Land, aber auch viel Energie). Mein ältestes Tshirt ist ca. 25 Jahre alt, hat damals 39 DM gekostet, was pro Jahr nicht teurer ist als in Bangladesh unter Extremausbeutung produzierter Kleidungsmüll.
Oder Winterstiefel, vor 6 Jahren 80 €uro, bis jetzt kein Reparaturbedarf erkennbar, könnten aber bei Bedarf neu besohlt werden. Im Vergleich dazu Stiefel für 25 €, nach zwei Jahren Risse in den Sohlen, Neubesohlung nicht möglich.
Drei Beispiele, wer sucht findet mehr.
>>…nicht jeder hat einen Garten,…<<
…und nicht jede hat einen Bart. In den 1970er Jahren wurde der Markt mit elektrischen Brotschneidemaschinen geflutet. (Für grosse Kantinen rationell, für den kleinen Haushalt so nützlich wie ein Furunkel am A….) Wenn ich sagte: „Ich habe ein Messer, Klinge von Zwilling/Solingen* und solider Holzgriff plus einen Wetzstein. Da gehen nicht nach ein paar Jahren irgendwelche Bauteile kaputt“ versuchten Leute ihre Investition zu verteidigen: „Mit dem Messer kannst du dich in den Finger schneiden!“ Ja, wer sich blöd anstellt kann auch mit der Maschine ein Stück Finger absägen. „Aber man muss doch mit der Zeit gehen, sonst täten wir noch mit Steinwerkzeugen rummachen.“ Naja, keine schlechte Idee: bei Ausgrabungen findet man manchmal welche. Die funktionieren heute noch. ;-)
*um nicht eine Firma zu bevorzugen, ich bekomme ja kein Geld für die Werbung: Die Messerklingen von Richardson/Sheffield können auch jahrzehntelang benützt werden.
Also das ist schon eine ziemlich verschrobene Argumentation.
Wenn Sie die zur Methode erheben wollen, wie Sie es ja auf diesem Themenfeld hier tun, dann können Sie genau so verschroben (und im Grunde ist es brandgefährlich), so argumentieren, daß, selbst wenn sich etwa 80 Mill. Deutsche an die zehn Gebote halten würden und ein ethisch mustergültiges Leben führten, sich andernorts Menschen immer noch metzeln, - es ändere sich nichts.
Noch mal dazu:
>>Das Nachdenken über Banales, über pragmatische und wirkungsvolle Lösungen.<<
Ja, man könnte sonst dazu neigen, vor lauter Wald die Bäume nicht zu sehen.
Andererseits ist auch der Blick auf das Ganze wichtig: Man kann sonst viele Jahre lang sagen: „Es dit und es sollte dat gemacht werden.“ Und sich immer wieder wundern, dass die mittlerweile grün einfärbte Kacke davon völlig unbeeindruckt fröhlich weiter dampft & stinkt.
Betrifft das Wirken der Einzelnen
Sowohl die eine Seite:
„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.“
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
(Mahatma Gandhi, 1869-1948)
Als auch die andere Seite:
In einem Text über die immer noch salonfähige Leugnung des durch die Menschen verursachten Klimawandels und dem damit einhergehenden gezielten „Wegschauen“ äußerte sich die Kapitalismuskritikerin Naomi Klein auch kritisch in Bezug auf diejenigen, die tatsächlich „hinschauen“ und versuchen ihr Leben zu verändern:„Oder wir schauen hin, sagen uns aber, wir können nichts tun, außer uns auf uns selbst zu konzentrieren. Wir meditieren und kaufen auf Bauernmärkten ein und schaffen unser Auto ab. Wir unternehmen jedoch keinen Versuch, das System zu ändern, dass die Krise unausweichlich macht, denn das wäre viel zu viel »schlechte Energie« und würde sowieso nicht funktionieren. Und auch wenn das auf den ersten Blick wie Hinschauen wirkt, weil viele dieser Veränderung des Lebensstils tatsächlich Anteil der Lösungen sind, sind wir auch mit dieser Haltung noch auf einem Auge blind.“ („Die Entscheidung – Kapitalismus vs. Klima“, Naomi Klein, Fischer Verlag 2015, S. 12)
Achtung: Man sollte genau hinschauen, damit man nicht wieder in jämmerliche Einseitigkeit verfällt! Die Veränderung des Lebensstils ist „tatsächlich Anteil der Lösungen“, aber nur ein Teil der Lösung, denn die Menschen seien „auch mit dieser Haltung noch auf einem Auge blind.“ Denn es ginge eben nicht ohne den Versuch (besser: die Bemühung), „das System zu ändern, dass die Krise unausweichlich macht“.
Wer also ernsthaft wirksame Veränderungen will, der muss an dieser Stelle der Menschheits-Entwicklung neben seinen ureigenen Bemühungen auch kompromisslos die Systemfrage stellen, sonst drohen alle Anstrengungen nutzlos zu verhallen.
Naomi Klein dazu: „Im Wesentlichen besteht die Aufgabe darin, nicht einfach alternative Vorschläge für die Politik zu machen, sondern eine andere Weltsicht in Konkurrenz zu jener vorzustellen, die Hauptverursacher der ökologischen Krise ist – eine Weltsicht bei der Wechselbeziehungen statt Hyper-Individualismus im Mittelpunkt stehen, Gegenseitigkeit statt Dominanz und Kooperation statt Hierarchie. Das ist die Grundvoraussetzung für die Schaffung eines politischen Umfelds, dass die drastische Verminderung der Emissionen gewährleistet.“ (S. 554, s. o.)
Die komplementäre Sicht:
Veränderungen also im Kleinen wie im Großen. Alles andere ist fortgesetzter Einseitigkeits-Schwachsinn – der unbezweifelbar ebenfalls eine zentrale Quelle des heutigen Übels ist. Das betrifft übrigens auch das unverzichtbare Miteinander von sozialen und ökologischen Veränderungen. Wer das Eine gegen das Andere auszuspielen versucht, hat vom Prinzip wirklich kluger Lösungen immer noch nichts verstanden. Vor der ökologisch fundierten "sozialen Revolution", bedarf er deshalb dringend der "kognitiven Revolution" (persönlich und am besten auch gesamtgesellschaftlich), um mit dem Denken im 21.Jh. mit dem notwendigen Durch- und Überblick mithalten zu können. Wer dazu nicht bereit ist, stellt sein besessenes Festhalten an völlig antiquierten Weltsichten in aller Öffentlichkeit unter Beweis und braucht sich nicht zu wundern, wenn man ihn nun wirklich nicht mehr ernst nehmen kann - vollkommen unabhängig davon, wie beeindruckend seine Detailkenntnisse auch sein mögen.
Der von ihnen verlinkte Essay denkt aber über die ca. 50-100 Ecken, aus denen er seine Richtung(sänderungen) auf den Pol "die Katastrophe ist wahr und der Mensch mit seinen Lebensweisen daran ursächlich" bezieht, nie konsequent nach.
Hier nur ein Beispiel:
"Letztlich, so könnte man sagen, handelt es sich auch bei wissenschaftlichen Prognosen somit um eine Fiktion, die sich von der realen Welt insofern abhebt, als sie sich in ihr (noch) nicht ereignet hat."
Über das Vernichtende kann kein Erkenntnissystem, ob Wissenschaft, normaler Menschenverstand, KI oder sonstwas Auskunft geben, da eben auch das Erkenntnissystem aus Perzeption und Ursachensuche stets mitvernichtet wird. Stets bleibt bestenfalls die eben unvollständige, perzeptionsarme und eingriffsbeschränkte (Experiment) Aussenperspektive. Daher sind die tatsächlichen Vernichtungsursachen schon kategorial - wegen fehlender Evolution/Entwicklung/Persistenz des Kategorialen - überhaupt nicht erfasst und erfassbar. Daher auch das Scheitern der universalen Physik, die mit ihren evolutionär-empirisch aus einem winzig kleinen Ausschnitt der Welt gewonnen Kategorien der Energie, des Energieerhaltungsatzes, der Wärme, der Strahlung, der Wellen usw. sowohl im Makro- als auch im Meso-Bereich ständig baden geht, nie zu EINEM einzigen, in sich widerspruchsfreien Weltmodell gelangen kann: Von der "dunklen Materie" über die "dunkle Energie" im kosmischen Maßstab bis hin zur "latenten Wärme" in der hiesigen Mesosphäre.
Alle Perzeption bleibt uns ein "Schatten an der Höhlenwand" und somit unvollständig im Vergleich zur ursächlichen Welt, erst recht was die Vernichtung/Katatstrophe angeht, die die Schatten, die Höhlenwände und die Perzepienten auslöscht.
"... der Welt gewonnenEN Kategorien ..." muss es heissen.
Treffender wäre doch dieser Titel: Montaine Duvall schlägt zurück.
Wie kommt man über Argument und Gegenargument hinaus? Das ist in ihrem Werkzeugkasten wohl noch nicht enthalten. Lösungen interessieren sie nur vordergründig; endlose Argumentationsschleifen dagegen sind eher ihr Ding.
Schon wieder!
Wie oft noch muss man Sie darauf hinweisen, wie oft noch muss man es Ihnen erklären, dass sich dies alles nicht ausschließt? Kurzfristige und mittelfristige Maßnahmen sind absolut keine sich gegenseitig ausschließende Aspekte! Warum reicht Ihre Vorstellungskraft immer noch nicht dafür aus, sich einmal vorzustellen, wie sehr das eine das andere beflügeln könnte und das viele andere dadurch endlich die notwendige Richtung erhält? Ist es Unvermögen oder Absicht, sich diesbezüglich immer wieder neu äußerst ignorant zu gebären? Besorgt einem das einen derartigen Lustgewinn, wenn man anderen stets in dessen Förmchen pullert, anstatt mit zu bauen? Worin liegt am Ende des Tages die Befriedigung: Im, ich hab es ihnen mal wieder gegeben, oder im, … (ich bin in diesen Gefilden nicht zu Hause)? Ein konstruktives Miteinander sieht anders aus.
Dabei fand ich Ihre obigen sehr konkreten (konstruktiven) Ausführungen zum „Verzichts-Potenzial“ äußerst bemerkenswert. Was muss geschehen, damit das Ihre prinzipielle Haltung so aussieht? Dann wär allen geholfen: Ihnen, den anderen und der jeweiligen Thematik. Vermutlich wäre sogar das Gefühl am Ende des Tages ein besseres. Ersparen Sie uns Ihre Ignoranz und beglücken Sie uns mit Ihrer Intelligenz!
Ich müsste mich wiederholen und das wäre schlecht. Viel Spaß beim weiteren "Kreiseln".
Ja, dedoch außerhalb des Denksystems. Dann müßte ja das Denken im Außerhalbigen des Menschen, quasi external verortet sein. Und das ist schlicht nicht möglich, da selbst daß ein internal vollzogener Gedanke ist. ;-)
Ich bin der Ansicht, daß die Crux (des Bewußtwerdens dazu) eine rein epistemologische ist. Wieso? Nun, die weitaus meisten Menschen - und gerade auch diejenigen, die zu den s.g. Intellektuellen gehören - oder sich dafür halten^^, sind in ihren Denk i n h a l t e n derart befangen, daß sie die I n h a l t e für das Denken selbst halten.
Koorektur: Ja, jedoch außerhalb des Denksystems?
Hier liegt ein Missverständnis vor. Vielleicht hätte ich besser schreiben sollen: Außerhalb des jeweiligen Denksystem. Ich spreche über Axiomensysteme und deren Wirkweise. Nehme ich beispielsweise als Axiom, dass der Einzelne in Bezug auf das Klima sowieso nichts Bewirken kann, dann lassen sich von diesem Ausgangspunkt sehr viele äußerst logische Ableitungen erstellen. Gegen diese kommt man als Außenstehender nur (!) dann an, wenn man es schafft, sein Gegenüber dazu zu bewegen, eine ähnliche "Außensicht" wie man selber einzunehmen und die Fehlerhaftigkeit des selbst gesetzten und mit dem jeweiligen System sowieso nicht beweisbaren bzw. widerlegbaren Axiom zu erkennen und in der Konsequenz zu verkassen. Als Mensch ist man vielen solcher geschlossenen logischen Systemen ausgesetzt. Für mich bedeutet Klugheit, diese immer wieder neu hinterfragen zu können und bei Bedarf den "Paradigmenwechael" einzuleiten.
Sein Denken insgesamt zu transzendieren halte ich allenfalls im spirituellen Kontext für möglich.
"Ich glaube wir sollten wieder über Marx und theoretische Betrachtungen von Wirtschaftssystemen reden."
"Ich glaube, wir werden "diese Schleife" viell. 50 Jahre und länger abfahren."
"Einsicht braucht auch Zeit und integre Protagonisten. Der Zeitplan, der von Klimaleuten und anderen entworfen wurde, würde Einsicht ausschließen."
"Vor einiger Zeit schrieb ich: "Es werden harte Fronten hochgezogen, beide Seiten argumentieren irrational"".
Die letzten zwei Textbausteine aus ihrem Repertoire allein sagen wohl genug aus, warum es müßig ist, sich mit ihnen zumindest bei diesem Thema auszutauschen.
Seltsam: schon wieder kein Dissenz. ;-)
>>Und westlich davon gleich noch ein kleines Vorzeigeland, Sikkim.<<
Das schon mehr als 1 000 000 Leute, die keine deutschen Autos kaufen. Da müsste man doch mal über einen regime change - Krieg nachdenken.
Mensch @Duvall, ist ihr wirklich Gedächtnis so miese? Die Zitate sind alle aus diesem Beitrag von Ihnen. Bleiben sie wenigstens da auf einer Linie. Es gibt auch keinen Ansatz, eine mit Ihnen bei dem Thema zu verfolgen. Sie haben aber gerne das letzte Wort, was auch eh unvermeidlich ohne meine Anmerkung folgen würde.
Pleifel / Gebe, schreiben Sie ein Buch, sie haben das beide drauf, in diesem Forum, reine Zeitverschwendung...
Ich rechne mal, Sie waren damals 45, als Sie sich das T-Shirt kauften und es paßt noch, super und meine Anerkennung. Würde ich genauso schreiben, wenn es ein Mann hinbekommen hätte. Wir kommen eben auch hier an die eigentlichen Probleme, was zuviel ist zuviel, z. B. das Fett. Aber Sie bringen es mit dem Spatenbeispiel und Duvall mit der Rasierklinge wieder auf den Punkt. Wie lange hielten früher die Ehebetten, die Aussteuer, die Möbel?
Zwei Aspekte stören mich in diesen Foren und der Richtung der Grünen sehr. Ein total verengter Blick auf zu verändernde Verhaltensweisen der Menschen, der Gesellschaft, und eine oberflächlich verengte Sicht auf plakative Aktionen, wie CO2-Steuer und Verkehrswende (20%).
Den Kapitalismus werden wir in 2100 noch haben (bestenfalls wieder wie vordem als Marktwirtschaft, aber nicht weniger angebotsorientiert, jeder will verkaufen, jeder will kaufen - so ist das nun mal in einer arbeitsteiligen sozialen Gesellschaft).
Die Grünen werden unter der Bedrohung ihres Untergangs den Marktkapitalisten deren Spielfeld nicht vermiesen. 100pro!
Über die verengte Sicht auf die Probleme habe ich mich zum Beginn der Fortsetzung diese Blogs vor zwei Tagen schon totgelacht, interessiert aber nur einige, man philosophiert lieber über den neuen Menschen und tut, als hätten wir noch viel, viel Zeit. Ach ja, gerade haben Astronomen drei erdähnliche Planeten entdeckt von denen einer bewohnbar sein könnte!!! In sieben Lichtjahren (Entfernung). Na ja, sieben heiße Sommer, das schaffen wir!
"Den Kapitalismus werden wir in 2100 noch haben (bestenfalls wieder wie vordem als Marktwirtschaft, aber nicht weniger angebotsorientiert, jeder will verkaufen, jeder will kaufen - so ist das nun mal in einer arbeitsteiligen sozialen Gesellschaft)."
Dass es Besitz und Markt geben wird, damit würde ich Ihnen Recht geben. Nur die Rahmenbedingungen werden komplett andere sein und nicht mehr einseitig einem eiskalten Egoismus huldigen. Dieser Schwachsinn wird hoffentlich bald sein Ende finden. Anders haben die Menschen keine Chance, all die wichtigen Fragen sinnvoll zu regeln. Im Zusammenhang mit Axiomensystemen nennt man das übrigens einen Systemwechsel, was zur Notwendigkeit einer neuen Namensgebung führt. Der von mir bevorzugte Begriff ist Kooperationswirtschaft. Kooperation ist das, was der Lebenswirklichkeit des (evolutionären) Menschen weit mehr entspricht als einseitiger Egoismus oder einseitiger Altruismus wie bisher.
"Über die verengte Sicht auf die Probleme habe ich mich zum Beginn der Fortsetzung diese Blogs vor zwei Tagen schon totgelacht, "
Spricht das für oder gegen Sie?
Bitte, was wissen Sie über/von Abgohul ?
Ich las an anderer Stelle etwas von Ihnen zu ihm. Stimmt, daß er verstorben ist? Wissen Sie Näheres? Würde mich über eine Antwort freuen. Vorab Danke!
Sorry, stimmt.
Das stimmt was freitag20 schrieb :-(
Gruss
Herzlichen Dank!
Danke auch!
Ich?
Sie sollten nicht freunde unter den abgedankten suchen,
die einen anspruch auf zukunft drangegeben haben,
sondern unter aktivisten.