Der Rätselhafteste

Porträt Der westdeutsche Schriftsteller Andreas Merkel trifft den ostdeutschen Schriftsteller Alexander Osang zum Literaturspaziergang
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2021
Seinen ersten Sex im Westen hatte Alexander Osang in Berlin-Charlottenburg
Seinen ersten Sex im Westen hatte Alexander Osang in Berlin-Charlottenburg

Foto: Lena Giovanazzi für der Freitag

Wir haben uns noch nie getroffen, aber ich kenne ihn natürlich. Osang kommt in Parka, Jeans und Lederstiefeln, geht ein bisschen wie Liam Gallagher, Fußspitzen nach außen. Geboren 1962 in Ost-Berlin kam er über die Berliner Zeitung zum Spiegel, wo er seit über 20 Jahren Reporter ist. Daneben ist er Autor von Bestseller-Romanen – und dennoch ein erfolgreicher, aber entfremdeter Ostler geblieben, wie er in seinen eigenen Büchern steht: „Ich hatte Angst vor Verlust und Angst vor Anpassung, immer abwechselnd. Angst davor, Ostdeutscher zu bleiben, Angst davor, Westdeutscher zu werden.“

So ambivalent ist auch sein neues Buch geworden: Fast hell (Aufbau Verlag) – halb Reportage, halb Roman. Wir treffen uns zum Gespräch übers Schreiben