Der Realismus der D-Klasse

Literarischer Kuschelrock Doris Dörrie und die Kultur des Unentschieden
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Vor Jahr und Tag hat eine Kollegin - oder war es ein Kollege? - über die Bücher des Diogenes-Verlages geschrieben, man müsste für sie, neben den herkömmlichen Kategorien E und U, für ernste und unterhaltende Literatur, eine eigene dritte einführen, eben die D-Klasse der Literatur. Das klang so gut, dass es zwar seither die Prospekte des besagten Verlages ziert, aber niemand sich bemüßigt gefühlt hat, einen Gedanken an diese Phantasie zu verschwenden. D-Klasse von Kunst und Unterhaltung heißt wohl in diesem Zusammenhang nicht nur eine Strategie - das Kulinarische, das Anspruchsvolle und das Realistische in einer verlässlichen Mischung, die sich gut verdauen lässt. Es meint vielleicht auch wirklich eine Klasse von Konsumenten,