Der Schuldverschreiber

Wissensabspaltung Eine umfangreiche, kluge Monografie über den problematischen Weg des Autors Herbert Reinecker („Derrick“) durch das bundesdeutsche 20. Jahrhundert
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Zuerst, Reineckerland ist ein sehr schönes Buch. Von der Edition Text+Kritik kennt man die gleichnamige Literaturzeitschrift, die in nüchternem Schwarzweiß gehalten ist und deren schlichte Typografie ein wenig in die Jahre gekommen ist. Bei Reineckerland (Gestaltung: Sarah Lamparter) nun wurde aus dem silbernen Einband mit einem Schwarzweiß-Foto Herbert Reineckers ein weißes Rechteck geprägt – ausgespart bleibt eine Deutschlandkarte von 1937, durch die hindurch man in Reineckers traurig-ernste Augen schaut.

Die Aufmachung des Buches verströmt so etwas Kostbar-Seriöses und etwas Unerhörtes zugleich, was dem Gegenstand unbedingt angemessen ist. Reineckerland ist ein Schatz. Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen von der Deutschen Kinemathek in Ber