Soziologe Philipp Staab: „Wir können die Welt höchstens reparieren“

Interview Der Soziologe Philipp Staab sieht das Ende der Selbstentfaltung gekommen und damit eine Gesellschaft, die Anpassungsleistungen abverlangt. Ein Gespräch über Urlaubsflüge und den ausgetrockneten Rhein, Freiheit und Vergesellschaftung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2023
Der Soziologe Philipp Staab im Gespräch: „Die Jungen nehmen die brutale Realität an und wollen handeln“
Der Soziologe Philipp Staab im Gespräch: „Die Jungen nehmen die brutale Realität an und wollen handeln“

Foto: Lena Giovanazzi für der Freitag

Wachstumskrise, Erderwärmung und subjektive Überforderungen haben den Glauben an die Moderne erschüttert. Statt subjektiver Selbstentfaltung wie im 20. Jahrhundert ist nun kollektive Selbsterhaltung angesagt. Anpassung als Leitmotiv und Entpolitisierung der Daseinsfragen sind das Gebot der Stunde, sagt der Soziologe Philipp Staab, der Titel seines jüngsten Buches lautet entsprechend Anpassung. Leitmotiv der nächsten Gesellschaft.

der Freitag: Herr Staab, ich bin Ende der 50er Jahre geboren und meine Generation war immer darauf aus, für mehr Freiheit und Gerechtigkeit zu sorgen. Jetzt sagen Sie, wir müssen schauen, wie wir uns erhalten und mit allem anderen zurückstecken. Finde ich nicht so attraktiv.

Philipp Staab: Die Gesellschaft, aus der wir kommen,