Der Spätheimkehrer

Porträt Fritz Kuhn könnte erster grüner Chef einer Landeshauptstadt werden. Es wäre ein lang ersehnter Triumph
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Ein klein gewachsener Mann, kantig, schmächtig, wenig stimmgewaltig. So einen übersieht man leicht.

Vielleicht lag es an der physischen Statur dieses Grünen, dass viele erst am Abend des 11. März 1999 auf ihn aufmerksam wurden. Da hatte Oskar Lafontaine der ersten rot-grünen Bundesregierung gerade krachend sein Amt als Finanzminister vor die Füße geschmissen. Kanzler Gerhard Schröder und sein Vize Joschka Fischer ließen hektisch Krisenmanager ins Bonner Kanzleramt herbeichauffieren. Und er war dabei: Fritz Kuhn, der kleine Mann aus Stuttgart.

Der heute 57-Jährige war damals noch Grünen-Fraktionschef im baden-württembergischen Landtag und sollte als zukünftiger Staatssekretär für Finanzen die sich auftuende Lücke