Der sperrige Casus Kohl

Stasi-Unterlagengesetz Johannes Beleites vom Bürgerkomitee Leipzig zur Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes
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FREITAG: Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG) vom 8. März bezüglich der Kohl-Akte folgt einer Interpretation des Stasi-Unterlagen-Gesetzes (StUG), das die Forschung über Personen der Zeitgeschichte erschwert, wenn nicht verhindert. Was sind die Folgen des "Kohl-Urteils"?
JOHANNES BELEITES: Sämtliche Personen der Zeitgeschichte, Funktionäre und Amtsträger müssen seither gefragt werden, ob Daten zu ihrer Person an Journalisten und Historiker herausgegeben werden oder nicht und sie können letztlich darüber entscheiden. Das betrifft eben auch Systemträger der DDR, die an der Repression beteiligt waren, aber keine Stasi-Mitarbeiter waren, zum Beispiel Richter. Sie entscheiden zu lassen, widerspricht ganz vehement der eigentlichen Au