Der Spion in dir

Bühne Rimini Protokoll starten in München ihre Tetralogie rund ums Staatswesen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2016

Wer sich von einem Geheimdienst rekrutieren lassen will, der muss nicht mehr auf den Zufall warten. Einst, so berichtet der Jurist und Wirtschaftsforscher Jonathan Bloch, sprachen die Behörden in England noch potenzielle Agenten an den Universitäten an, besonders in Oxford und Cambridge, und arrangierten dann Treffen in obskuren Bürogebäuden. Man kennt das aus alten Agententhrillern. Heute wird offen über Radio und Fernsehen geworben, Webseiten informieren über Karrieremöglichkeiten, Headhunter suchen Talente.

Der Weg zu den Geheimdiensten ist also gar nicht mehr geheim, sondern so durchsichtig wie der moderne Mensch, den es meist wenig stört, wenn er sich in sozialen Netzwerken und durch den Gebrauch von Smartphones, längst anzapfbar per Spyware