Der süße Klang der Sirenen

Dabei sein ist alles Was als lustvolle Befreiung aus den Fesseln der Ideologiekritik begann, setzt sich in den Feuilletons zunehmend als Lobgesang der Kommerz-Kultur fort
Exklusiv für Abonnent:innen

Es war einmal ein Feuilleton. Dort wurden ästhetische Debatten entfacht. Dort spürten nachdenkliche Autoren bis dahin unbekannten Perlen der Künste nach. Es konnte passieren, dass einem beim Lesen von Kritiken die Lust überkam, sich auf etwas Neues einzulassen. Sei es nun ein Film, ein Roman, ein Theaterstück, eine CD oder eine Ausstellung. Dass Leser immer wieder mit Kenntnis und Sprachgefühl verführt wurden, sich abseits der ausgetretenen Pfade auf anregende Entdeckungsreisen einzulassen. Das Feuilleton war einmal ein Ort, an dem Kunstwerke vor allem nach ihrer Qualität gewichtet wurden.

Das scheint lange her und klingt wie ein seliges Märchen. Es war die sagenumwobene Zeit, als das Feuilleton noch Zeit hatte, ausführliche Geschichten