Der Tanzbär

Hans-Peter Friedrich tapst auch nach fast zweieinhalb Jahren noch staunend durch die Welt der Polizei und Geheimdienste. Die Ministeriumsbeamten lassen den Politiker nach ihrer Pfeife tanzen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2013
Nach Schily, Schäuble und de Maizière haben die Bürokraten im Ministerium des Innern mit Friedrich endlich einen Chef bekommen, den sie nach ihrer Pfeife tanzen lassen können
Nach Schily, Schäuble und de Maizière haben die Bürokraten im Ministerium des Innern mit Friedrich endlich einen Chef bekommen, den sie nach ihrer Pfeife tanzen lassen können

Foto: Adem Altan/ AFP/ Getty Images

Es war in den Neunzigern, da gab es das satirische Politmagazin Zack mit Friedrich Küppersbusch. In jeder Sendung traten Politikerpuppen auf wie im Kasperltheater. Ein bräsiger Helmut Kohl prügelte dabei stets auf die christdemokratische DDR-Altlast Lothar de Maizière ein, der immer irgendwie nutz- und ahnungslos im Wege stand. Gäbe es Zack heute noch, würde der Prügelknabe in der Puppenshow Lockenkopf und Brille tragen und Innenminister sein: Hans-Peter Friedrich ist der am meisten überforderte Ressortchef im Kabinett von Angela Merkel.

Das zeigt sich einmal mehr durch sein Agieren in der Abhöraffäre, die der frühere NSA-Techniker Edward Snowden ausgelöst hatte. Am Anfang schimpfte Friedrich nicht etwa auf die US-Lauschbehörd