Der Traum des Tiers

Poesie Pietro Marcello hat mit „Bella e perduta“ einen sagenhaft schönen Film über das heutige Italien gedreht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2016

Um überhaupt von der Welt erzählen zu können, muss man die Perspektive auflösen – die Perspektive des Menschen. Vernunftgeleitet, scheinbar sicher auf dem Boden der Tatsachen stehend, mit ungetrübter Sicht auf die Dinge. Aber wer oder was kritisiert die menschliche Vernunft, wenn sich diese zur einzig kritischen Instanz emporempfunden hat? In Bella e perduta macht das ein Babybüffel, der sprechen kann. Wir sehen zwar nicht, wie er den Mund bewegt, aber wir hören ihn im Off. Wenn nicht mehr der Mensch allein von der Welt erzählt, sondern ein Büffel mitredet, dann, man kann es sich denken, wird es kompliziert.

Pietro Marcello hat mit Bella e perduta einen komplizierten Film gedreht, einen Film, der gerade weil er so kompliziert, zugleich wund