Der Verlierer

Kommentiert II Es war nie das ideale Führungsduo für die Grünen: Reinhard Bütikofer und Claudia Roth beharken sich seit Jahren. Selbst als Bütikofer dieser Tage ...

Es war nie das ideale Führungsduo für die Grünen: Reinhard Bütikofer und Claudia Roth beharken sich seit Jahren. Selbst als Bütikofer dieser Tage verkündete, er werde nicht mehr für den Posten des Parteichefs kandidieren, übte er sich in einer Volte gegen seine Kollegin. Er ziehe sich zurück, weil ein Generationenwechsel nötig sei. Für die Grünen bedeutet dieser Begriff eine Art permanente Revolution. Kaum verwunderlich, dass sich von Realos bald vernehmen ließ, auch Frau Roth solle den Weg freimachen. Dabei wissen sie natürlich, wie wenig junge Linke es in der Partei gibt, die Roth beerben könnten. Zwar zeigten die Parteitage in Göttingen und Nürnberg, wie links die Basis tickt und wie wenig sie mit Bütikofer einverstanden ist, aber es fehlt ihr an Protagonisten. Bütikofers Rückzug mag auch ein Eingeständnis seiner steten Niederlagen sein. Auf eine letzte Operation aber mochte er nicht verzichten und kungelte mit Trittin und Künast deren Spitzenkandidatur für die kommende Bundestagswahl aus. Ob soviel Personalisierung den Grünen gut tut, bezweifelt nicht zuletzt seine Kollegin Roth. Bütikofer hinterlässt, was sie einst in anderer Form aufgebaut hat: Ton, Steine und Scherben.

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