Kapital will wachsen: Degrowth und Postwachstum in der Klimaschutzdebatte

Essay Woher kommt eigentlich der Zwang zum Wachstum: von der Gier der Menschen oder der Weise, wie unser Wirtschaftssystem funktioniert? Und was heißt das für die Klimadebatte?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 21/2022
Kapital will wachsen: Degrowth und Postwachstum in der Klimaschutzdebatte

Collage: der Freitag, Material: Bogdan Lazar, Castigatio und Africastudio IO/Adobe Stock

Der Krieg in der Ukraine, angespannte globale Lieferketten und hohe Inflationsraten gelten derzeit als die größten Bedrohungen für die Weltwirtschaft. Denn sie bedrohen ihr Wachstum. Es wird von Stagnation gesprochen, die keine beruhigende Stabilität der Wirtschaftsleistung bezeichnet, sondern eine Gefahr für Wohlstand und Arbeitsplätze. Beides ist offensichtlich vom Wachstum abhängig. Aber warum?

„Gesamtwirtschaftliches Wachstum“, so der jüngste Jahresbericht des Bundeswirtschaftsministeriums, „gemessen am Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts, ist eine notwendige Voraussetzung für nachhaltigen Wohlstand, Beschäftigung, Teilhabe und soziale Sicherheit.“ Noch einen Schritt weiter ging kurz danach Bundeswirtschaftsminister