Der Weg ins Rampenlicht

Fliegender Besen statt Teppich Das Frauenfestival in Ankara ist das zweitgrößte Filmereignis der Türkei und Beleg dafür, dass auch Feminismus und Frauenförderung dort Tradition haben
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Wie ein Krake streckt die Fast-Viermillionenstadt Ankara ihre Arme zwischen die kahlen Bergketten im Hochland Zentral-Anatoliens. Während am Stadtrand die letzten alten Holzbauernhäuser im Schatten der neu errichteten Hochhaussiedlungen verfallen, campieren nur einige Bahnminuten entfernt Landarbeiterinnen in behelfsmäßigen Plastikzelten. Auch in der Stadt selbst sind die sozialen Kontraste eklatant: Von den gepflegten Wohnvierteln auf den grünen Anhöhen hinter dem Regierungsdistrikt bis zu den Siedlungen der Zuwanderer und Verarmten, deren Hütten sich auf den Hügeln am anderen Ende drängen.

In Ankara lässt sich gut leben. Jedenfalls für die zehntausend Angestellten in den Ministerien und Regierungseinrichtungen der 1923 von Atatür