Krankenhaus in Tigray: Insel der Hoffnung

Äthiopien Die Ärzte am Ayder-Hospital in der Provinz Tigray trotzen dem Bürgerkrieg – und leiden unter der Blockade humanitärer Hilfe. Wie lange können die Menschen dort noch durchhalten?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2022

Die Patientenliste in der Trauma-Chirurgie am Ayder-Hospital in Mekelle ist lang. Sie umfasst etwa 1.500 Namen. Doch um so viele Kranke angemessen behandeln zu können, fehlt es an Narkose- und geeigneten Schmerzmitteln, an Nahtmaterial und Operationshandschuhen. Es müssen Ausfälle im Kommunikations- und Stromnetz verkraftet werden, dazu der akute Mangel an Treibstoff. Alles ist dazu angetan, eine ausreichende Betreuung zu verhindern. „Auch der Hunger und ein ständiger Mangel an Schlaf – sie sind ein großes Problem“, meint der Ärztliche Direktor des Spitals, Professor Kibrom Gebreselassie, selbst ein Herz-Thorax-Chirurg. Sein Personal kollabiere nicht selten vor Hunger, manchmal geschehe das direkt am Operationstisch. Über den fehlenden N