Warum äußert sich Svenja Schulze nicht? Wochenlang ging es in den Chats und Whatsapp-Gruppen der Landwirte hoch her, wenn diese Frage diskutiert wurde. Am Dienstag fuhren Zehntausende zorniger Landwirte mit ihren Schleppern nach Berlin, blockierten den Verkehr wie kurz zuvor die Aktivisten von Extinction Rebellion aus gegenteiligen Gründen. Sie luden die Bundesumweltministerin auf die Demo-Bühne. Schulze kam und dankte den Landwirten, sprach Wertschätzung aus und erläuterte ihre Politik: Wir haben Probleme mit dem Wasser, und wir verlieren einen Teil unserer Insekten, dafür brauchen wir klare Regeln. Sie wolle, dass Landwirte Teil der Lösung werden! Daraufhin brüllte es aus den Reihen der Demonstranten: „Sie stellen uns hin, als würden wir das Wasser vergiften! Wir sind nicht hier, um uns vergackeiern zu lassen! Wir haben die Schnauze voll – von dieser ideologischen Politik!“ Die wütenden Landwirte johlten und buhten, Schulze wartete, bis sie fertig waren, und setzte zum Reden an, dann johlten und buhten und trompeten sie wieder.
Vielleicht war das der Moment, in dem dieser Protest seine Unschuld verloren hat. Der deutlich gemacht hat, dass es nicht weit her ist mit dem Angebot zum Dialog und dem nett klingenden Motto „Wir bitten zu Tisch“. Die Ministerin wurde nicht zum Dialog auf die Bühne geladen, sondern zum Dampfablassen; keiner aus dem Orga-Team hat die Grölenden an ihr Motto erinnert.
Was bleibt als Botschaft? Umweltschutz ist Vergackeierung. Ein durchschlagendes Angebot in Zeiten des globalen Klima- und Biodiversitätsnotstandes, lösungsorientiert und obernachhaltig. Es ist tragisch, dass sich Landwirte mit solchen Szenen um die Sympathie der Konsumenten bringen. Denn die Landwirte haben gute Gründe, wütend zu sein, und es ist richtig, dass sie ihre Sorgen nach Berlin tragen. Weil die Auflagen aus dem Agrarpaket allein die landwirtschaftlichen Betriebe treffen und nicht all die anderen Akteure, die jahrzehntelang ihre Geschäfte mit der Billigproduktion gemacht haben – nicht die Banken, die im Oldenburger Münsterland gegen alle ökologische Vernunft einen großen Maststall neben dem anderen finanziert haben, nicht die Berater, die den Landwirten immer wieder versichert haben, dass Größenwachstum der einzig richtige Weg sei, und vor allem nicht die riesigen Schlachthöfe, die ihre Export-Gewinne mit billigem Fleisch gemacht haben. Auch der Lebensmittelhandel hat gut an den beschämend niedrigen Erzeugerpreisen verdient.
Deshalb ist es auch nicht fair, wenn jetzt allein die Landwirtschaft Auflagen bekommt – und alle anderen dürfen weiter machen wie bisher. Viele Landwirte kennen dieses Gefühl: Sie schuften rund um die Uhr im Stall, und wenn sie mit dem Güllefass auf dem Weg zum Acker sind, rauscht ein SUV heran, sagen wir, auf dem Weg zum Flughafen, zum dritten Urlaub des Jahres, der Fahrer kurbelt die Scheibe herunter und lamentiert, dass die Gülle stinke und das Wasser verseuche. Es sind Augenblicke wie diese, in denen die Wut der Landwirte zu Recht hochkocht. Und es ist die Aufgabe der Politik, für Umweltgerechtigkeit zu sorgen.
Wenn man liest, was Erdsystemanalytiker, Ökologen und Klimaforscher über den Zustand der Erde berichten, zieht das den Boden unter den Füßen weg. Wir befinden uns im sechsten großen Massenaussterben der Erdgeschichte, eine Million Arten sind vom Verschwinden bedroht, die Klimakrise kommt schneller und heftiger als angenommen, während unser Wohlstandsmüll die Weltmeere vergiftet. Es gibt keine dringendere Aufgabe für Politikerinnen und Politiker auf allen Ebenen, von der Kommune bis zu den Vereinten Nationen, als die ökologische Transformation unserer Wirtschaftsweise endlich zu beginnen.
Die Gelbwesten-Proteste in Frankreich haben gezeigt, wie gefährlich es ist, wenn Betroffene politische Beschlüsse als ungerecht empfinden. Deshalb hätte die Bundesregierung kein Paket allein für die Landwirtschaft schnüren sollen, sondern eines, das alle in die Pflicht nimmt, die ganze Fleischbranche, was Nitrat im Wasser angeht, und für den Schutz der Biodiversität: das ganze Land. Insekten sind nicht allein auf Äckern und Wiesen zu retten, sondern auch in Gärten und auf öffentlichen Flächen. Ein Verbot weiterer Flächenversiegelungen, ein Ende des Zubetonierens von bestem Ackerland für Gewerbeparks und Einkaufszentren – all das gehört zum Schutz biologischer Vielfalt.
Um die Landwirtschaft wiederum nachhaltiger zu machen, brauchen wir andere Preise, zuallererst ein Dumpingverbot für Lebensmittel. Ein Liter Milch muss mindestens einen Euro kosten – sonst ist eine insekten- und biodiversitätsfreundliche Weidehaltung gar nicht machbar. Wir brauchen außerdem Preise, die die Wahrheit sagen: Umweltschädliche Produkte dürfen nicht länger billiger verkauft werden als ökologische. Landwirte müssen mit tier- und umweltfreundlicher Landwirtschaft Geld verdienen können – ohne diese Perspektive können sie ihre Ställe nicht umbauen. Und – ganz wichtig – unsere Umweltstandards müssen auch für importierte Lebensmittel gelten. Wir können nicht den Landwirten in Deutschland Regeln verordnen und gleichzeitig Fleisch aus abgeholztem Regenwald in die Regale stellen.
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Und: gesetzlicher Mindestlohn, Renten und Hartz4-Regelsatz rauf und Mieten runter, damit umweltverträglich erzeugte und gesunderhaltende Nahrungsmittel keine Luxusnische bleiben. Mit ein bisserl ökonomischer Vernunft geht das.
Nein, es sind keine Gelbwesten! Sie betreiben zusammen mit den wirtschaftlichen und parlamentarischen Lobbyisten der chemischen Industrie die Vernichtung der Natur und Kulturlandschaften!
Wir brauchen eine ökologische Kreislaufwirtschaft! - Sowohl in der Landwirtschaft, Industrie, Handel und Handwerk! Auch hierfür muss die Finanzwirtschaft unter demokratische Kontrolle der Gesellschaft und nicht der Lobbyisten und Zuhälter der Dividendenaktionäre des (immer noch existierenden) Finanz und Monopolkapitals. Schluss damit!
Unter dem vorherrschenden Primat der Ökonomie, dem Vorrang von Profit und Dividende, um jeden Preis vor Mensch und Natur, ist eine sozialökonomische und sozial-ökologische Wirtschaft nicht zu bekommen.
Es bedarf einer ökologischen Kreislaufwirtschaft auf der Grundlage des demokratischen Gemeineigentums an gesellschaftlichen Produktions- und Reproduktionsmitteln. Demokratisches Gemeineigentum an Grund und Boden, Luft und Wasser, Rohstoffen und Bodenschätzen, Tier -NATUR- und Pflanzenwelt.
Diese Bereiche müssen der privaten Verfügungsgewalt nachhaltig entzogen werden. Sie sind eine wesentliche Voraussetzung für eine soziale und ökologische Kreislaufwirtschaft.
PS: Es gibt hierfür keinen anderen Weg, als demokratisches Gemeineigentum und ökologische Kreislaufwirtschaft, um unsere Existenzgrundlagen für den Fortbestand der Menschheit – ohne Weltkrieg – zu erhalten!
Wir brauchen auch eine ökologische Landwirtschaft!
27.11.2019, R.S.
Es sind keine Gelbwesten!
Nachtrag.
Landwirte und Bauernverband am Nasenring der Dividendengesellschaften der chemischen Industrie!
Anekdote.
Meinen Onkel gehörte im hessischen Vogelsberg im Dorf Ulmbach ein Teil des Wilmersgrund mit dem Zugang zum dortigen Bach. In den 1960er Jahren war das noch ein gesundes Gewässer. Wir konnten als Kinder noch per Hand das Wasser aus dem Bach trinken. Auch befanden sich noch Flusskrebse darin. Die gesunde Versorgung mit Frischwasser für das Vieh war damit auskömmlich gewährleistet. // Jahrzehnte später erzählten mir meine bäuerlichen Verwandten, dass wir Menschen nicht mehr das Wasser aus dem Bach trinken können, aber auch nicht mehr das Vieh. Die Flusskrebse existierten auch nicht mehr.
Die Ursache der Vergiftung des Grundwassers liegt im ungebremsten Einsatz von chemischen Düngemittel und giftigen Insektiziden. // Aber nach außen verkaufte sich das Dorf Ulmbach weiterhin als Kur- und Erholungsraum für Besucher und Touristen. Bei einer oberflächlichen Betrachtung von Uneingeweihten wirkt die vergiftete Kulturlandschaft immer noch intakt. Meine vormals bäuerlichen Verwandten betreiben heute keine Landwirtschaft mehr.
Wenn die heute protestierenden Landwirte in Ruhe überlegen würden und sich nicht vor den Karren der finanziell gut geschmierten Lobbyisten aus Politik und Wirtschaft spannen ließen, dann wüssten sie auch, das die chemische Landwirtschaft keine Zukunft mehr hat, da sie die Gesundheit von Natur, Mensch und Tier, gefährdet [und dauerhaft vernichtet].
27.11.2019, R.S.
Was wir sehen, ist die fatale Folge einer seit ewig schon verfehlten EU-Agrarsubventionspolitik. "Obst-und Gemüsegarten Vorderpfalz", z.B. so lesen wir es an der A65. Es sind Agro-industriell genutzte Quadratkilometer, die maschinell -wenn möglich 4x p.a. - maximal ausgebeutet werden. Da gibt es keine Jahreszeiten mehr. Es ist 12 Monate Saison. Dank, Folie, dank Gewächshäuser beheizt, dank Wasserbesprühung bei Hitze, dank BilligagroSklaven aus Osteuropa, 7 Tage die Woche, bei jedem Wetter bei der Ernte, dank maximaler, optimaler chemischer Düngung....alles dann ab auf den Großmakrt Mutterstadt, the biggest ever! Eh, bauernschlaues Bäuerlein, nun ist aber mal gut. Von den Butterbergen, den Fleischbergen, den Milchflüssen etc. ganz zu schweigen. Die irren land-wirtschaftlichen Überschüssse, ab in die Megastädte Afrikas verschachert, zu Dumpingpreisen, dass dort dann kein ortsansässiger Kleinbauer auch nur annähernd konkurrieren kann. Er verarmt, gibt auf und: Migrant Richtung Europa! Doch der Hit, ist die Kondenzmilch aus der Eifel, für Indien. Julia, mach`s Licht im Stall aus!
Genau solche Maßnahmen wären Gift und Galle für jedwede ökonomische Rationalität („Vernunft“) herrschender Produktionsweise. Das gilt insbesondere für die Sieger einer globalen Standortkonkurrenz, die auch zukünftig Sieger sein wollen. Und genau das hat die grüne Klassenkämpferin von Oben sich da Oben so zu Herzen genommen, dass diese unabänderlichen und gleichwohl göttlichen Existenzbedingungen weder Erwähnung oder gar Zweifel aufkommen lassen.
Keine Gelbwesten!
Meine Meinung ist bei diesen Protest sehr gespalten – Stichwort: Glyphosat, das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid. Tonnenweise wird der Wirkstoff unter Handelsnamen wie „Roundup“ oder „Touchdown“ verkauft, obwohl es der Natur erheblichen Schaden zufügt. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt den Einsatz ab – aber da gibt es Landwirte, die nutzen diese chemische Keule obwohl auch sie wissen, wie schädlich das Zeug ist! UND Französischen Landwirte haben ein Dekret erwirkt: Parkinsonerkrankung durch Pflanzenschutzmittel wird jetzt als Berufskrankheit akzeptiert. Auch in Deutschland haben schon Landwirte geklagt - und Recht bekommen. Auch in Deutschland gibt es Fälle, wo Landwirte ihre Parkinsonerkrankung durch Pestizide als Berufskrankheit anerkannt bekommen haben … wissen das manche und lohnt es sich dafür die Autobahn zu verstopfen! Sorry!
Was macht man wenn es im nächsten sommer über 2 Monate dauer 40°C hat und alles verdorrt, Wasser knapp wird und Menschen durch neuartige Bakterienkulturen, wegen zuviel Methan in der Atmosphäre sterben werden?
Das ignorieren wir und machen einfach Landwirtschaft wie bisher, Mobilität wie bisher, Arbeit wie bisher und Sport, Spiel wie auch Unterhaltung mit Politik angereichert, auch wie bisher, da wir ja Wachstum in unseren Arbeitsbereichen für unseren Wohlstand benötigen.
Unliebsame Veränderungen kommen schneller auf uns zu, als wir das denkend erkennen könnten, da wir das in unserem Bewusstsein, als nicht existent abtun.
Über die politisch motivierten Agrar Importe aus den USA oder Südamerika (billig Fleisch und Gen Soja gegen Auto Exporte) schweigt natürlich unsere Regierung, dort wird schließlich auf deutsche Öko Gesetze “gepfiffen”, was hier dann weitere Höfe sterben lässt.
Aber es ist politisch gewollt, da die EU Agrarsubventionen schließlich bald weg müssen für ein Freihandelsabkommen mit den USA und nur die großflächige Agrar Industrie unter diesen Bedingungen mit Gewinn arbeiten kann … übrigens auch kein Bio Hof.
Wenn ich mit dem Teufel einen Handel abschließe, kann das früher oder später bittere Folgen haben.
Die Demo ist ein schönes Beispiel dafür, daß der Agrarlobby nun, wo andere Prioritäten in der Umweltpolitik und des Agrarwesens entstehen, ihre bisherigen Mittel zur Steuerung der Agrarpolitik in den Hinterzimmern des parlamentarischen Betriebs nicht mehr ausreichen. Für die gesellschaftliche Abbildung des Umbaus müssen adäquate Gegenbilder geschaffen werden, um altbekannte Pfründe zu sichern. Diese Demo schafft solch ein Bild.
Ich fürchte, diese Analyse greift zu kurz. Tatsache ist, dass die Landwirte seit vielen Jahrzehnten zutiefst überzeugt sind von ihrem fragwürdigen Tun - was auch weiter kein Wunder ist. Wenn ein Beruf sich in einer Blase eingemottet hat, dann die Landwirtschaft. Nicht nur der Landfunk, die Verbandszeitschriften, Agrarvertreter, Bauernverbände, sondern ganze Institute und Lehrstühle käuen in einem fort das Schlagwort von der "modernen Landwirtschaft" wieder, die in allen Belangen nicht weniger als "optimal" sei - und das seit über 50 Jahren. Man gebe bei Google das Stichwort "Raps spritzen" oder ähnliches ein, und man erhält eine perfekte Anleitung zum flächendeckenden Biozid. Und das nützen die jungen Landwirte, die alten wissen eh, wie's gemacht wird. Das alles mischt sich mit uralten Ressentiments gegen Hecken, die nur schlüpfriges Getier beherbergen, gegen Greifvögel, Krähen, Waldränder (unnütz), Biber, unbegradigte Bäche oder gar, die Nemesis des deutschen Landwirts schlechthin, Wildschweine. Man kann auch einmal den Tag der offenen Tür in einer landwirtschaftlichen Versuchsanstalt besuchen: da bekommt man stolz Kreaturen gezeigt, die man nur in den Abbildungen medizinischer Lehrwerke vermutet hätte. Von alledem ist die Branche hoch begeistert. Und im übrigen sog. Aussenraum sieht es nicht viel besser aus. Förster beklagen zwar medienwirksam den Klimawandel, auf ihren eigenen Webseiten entpuppen sie sich aber schnell als das, was sie sind, Forstwirte nämlich, die weiterhin dem konventionellen Waldbau verschrieben sind. Denken wir uns jetzt noch Jäger und Fischer hinzu, erhalten wir den traurigen Befund, dass nahezu die ganze Landschaft unter der Fuchtel dessen steht, was 1970 als "modern" galt.
Die Landwirtschaft ist der mit Abstand größte Eingriff des Menschen in die Natur und damit ein Sinnbild für die menschliche Dominanz auf unserem Planeten. Aber auch ein Sinnbild für die von uns verursachte Umweltzerstörung und die Paradoxie des Umweltschutzes.
Wir werden jeden Klimawandel und jedes Artensterben hinnehmen, wenn dessen Verhinderung eine Reduzierung des Ackerbaus bedeutet. Die Menschheit lebt vom Ackerbau und sie wächst stetig. Es ist daher lebensnotwendig, dass wir wachsende Erträge aus der Landwirtschaft erzielen. Welchen Sinn die im Text genannten Preissteigerungen haben sollten, erschließt sich mir nicht.
Auf Neonikotinoide und Glyphosat werden die Bauern jedoch verzichten müssen. Sicherlich gibt es Alternativen zu diesen Insektiziden, ideaalerweise sogar biologische. Wahrscheinlich wird man auch Feldgrößen reglementieren und Brachstreifen vorschreiben müssen, um Insekten und anderen Kleintieren im Kontext der maschinellen Landwirtschaft ein Überleben zu sichern. Bäume und Wälder wären ebenfalls hilfreich, insbesondere in den weiten baumlosen Flächen Nord- und Ostdeutschlands.
Man forscht inzwischen an Getreidesorten, die gut mit Hitzeschocks und langen Trockenperioden zurechtkommen. Die oft geschmähten Agrartechnik- und Saatgut-Unternehmen können sich hier als durchaus nützlich erweisen, indem sie Saatgut in den Handel bringen, das trotz leicht geänderten Klimas weiterhin optimale Erträge sichert.
Zur Gülle bleibt zu sagen, dass sie der ideale, biologische Dünger ist. Der Einsatz von Dünger sorgt ziemlich genau für einen doppelt so hohen Ertrag, wie ein düngerloser Ackerbau. Wir können auf Dünger also nicht verzichten. Die Produktion von Kunstdünger ist jedoch für den Ausstoß von über 200 Millionen Tonnen klimaschädlichen CO2 jährlich verantwortlich. Eine sinnvolle Alternative zu Kunstdünger wäre Gülle, die leider regional gehäuft anfällt und daher fast nur unter dem Aspekt der Trinkwasserverunreinigung diskutiert wird.
Man sollte Gülle aus Niedersachsen in die ganze Republik distributieren. So würde man nicht nur biologisch düngen, das Grundwasser in den Schweinemastregionen vor Nitraten schützen, sondern insbesondere auch klimaschädlichen Kunstdünger einsparen!
"Tatsache ist, dass die Landwirte seit vielen Jahrzehnten zutiefst überzeugt sind von ihrem fragwürdigen Tun..." Glaube ich nicht!
"Sie Bauern-Initiative argumentiert, dass die neue Verordnung zu Unterdüngung führe. Auch die geplante komplette Abschaffung des Unkrautvernichters Glyphosat ab 2023 wegen des Insektenschutzes ärgert die Bauern. Wenn sie weniger Pestizide einsetzen dürften, könnte das ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächen." mdr
Zusammenhang zwischen Pestiziden und Parkinson – jetzt ...https://www.aargauerzeitung.ch › leben › zusammenhang-zwischen-pestizide...
"Ein Liter Milch muss mindestens 1 Euro kosten, Preise müssen die Wahrheit sagen ", ja absolut richtig nur so können Lebensmittel ökologisch und für die Bauern Existenzsichernd produziert werden. Aber was sollen dann die Menschen tun, die von ihrem Mindestlohn oder kleiner Rente noch unverschämte Mieten zahlen müssen? Die können sich nur die billige Discounterwahre leisten ob sie wollen oder nicht. Die Lösung kann nur sein, den profitorientierten Kapitalismus abzuschaffen und durch ein dem Gemeinwohl und ökölogischem Handeln verpflichtenden Wirtschaften zu ersetzen. Denn sonst ist es so wie im 19 Jahrhundert, dann wird Einkommensschwäche Hunger bedeuten.
ja, was spätestens 1970 programmiert wurde durch europa-politiker,
hohe standes-vertreter, sekundiert von den industriellen groß-ausrüstern
des agrar-systems, die seitdem wieder-käuend die alternativ-losigkeit
beschworen: ist zunehmend so unhaltbar geworden
wie die atom-wirtschaft.
halb-herzige ansätze der regierung zur reform
werden als existenz-bedrohende um-programmierung verteufelt,
als wäre jede neu-regelung ein stich in den damm.
und das kartell der regierung versucht zu beschwichtigen,
statt den einzelnen maßnahmen ihren stellenwert
in der not-wendigen umfassenden transformation zu geben.
die konzepte gehören auf den tisch!
können Sie sich keine nahe-liegendere lösung vorstellen?
>>…europa-politiker,
hohe standes-vertreter, sekundiert von den industriellen groß-ausrüstern
des agrar-systems,…<<
Da sind wohl die Rollen von Profiteuren und ihren Hilfstruppen vertauscht?
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Mit grossen Werbekampagnen der CMA wurde die anlaufende Überproduktion ins Volk gedrückt: Ich kann mich noch erinnern an „Die Milch macht’s!“ und „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“.
Und, noch nicht lange her: Als die Milchbauern wegen des Preisverfalles auf dem Massenmilchmarkt protestierten, tönte der damalige Landwirtschaftsminister (der „Glyphoschmidt“): Man sei schon dabei, neue Exportmärkte für deutsche Milch zu erschliessen.
die bauernschaft mit ihrem konservativen wahl-verhalten
war in der BRD stets klientel der union.*
die kapitalistischen akkumulations-/zentralisations-prozesse,
die eine schrumpfung der bäuerlichen existenzen mit sich brachte,
wurde vom bundestag immer mildernd begleitet.
die stützung traditioneller bäuerlicher existenzen ging immer einher
mit dem aufbau groß-industrieller agrar-strukturen,
die den preis-verfall durch gesteigerte produktivität ermöglichte.
*wie die kohle-kumpel und der bergbau/die fossil-energie-extraktion
beschirmt wurden. und die atom-energie.
Und nun die Opferrolle ...
Ergänzung: Der Begriff „Landwirte“ oder gar „Bauern“ geht mir im Zusammenhang mit dieser bestorganisierten Agrarindustrie gar nicht mehr über die Lippen. Man sollte – und ich tue es seit geraumer Zeit – nur noch von „Agrarindustriellen“ sprechen, denn sie erfüllt alle Kriterien einer Industrie: riesige Betriebsgrößen, hochgradige Mechanisierung und Automatisierung, Massenproduktion und minimaler Einsatz von Beschäftigten sowie nachfolgender, der Allgemeinheit überlassene Vergüllung und Vermethanisierung der Umwelt. Das Label „Bauer“ verdient in meinen Augen nur noch derjenige, der mit Rücksicht auf den fruchtbaren Boden und ohne Einsatz von Herbiziden und Pestiziden der Klasse „Bayer“ (ja, es gibt auch natürliche Pestizide, die man anwenden kann!) Feldfrüchte anbaut. Dafür soll er dann auch einen entsprechenden Preis für seine Erzeugnisse bekommen. Ich spreche bewusst nur von „Feldfrüchten“, denn Tierhaltung gehört für mich – egal in welchem Ausmaß und welchem Folter-Level – nicht zu einem anständigen Verhalten. Wir haben es auch ein Stück weit selbst in der Hand, was wir uns von einer seit Jahrzehnten massiv subventionierten (48% des EU-Haushaltes gehen in Agrarsubventionen!), sehr kleinen Berufsgruppe (in der BRD sind 4% aller Beschäftigten in der Agrarindustrie tätig!) noch alles bieten lassen wollen. Ich habe schon vor ca. 20 Jahren meine Konsequenzen gezogen und esse weder Tiere noch das, was man ihnen in einer totalen Verwertungskette sonst noch alles abknöpft! Man kann dieser Agrar-Mafia , die sich nun auch noch selbst als Opfer stilisiert, nur noch so Herr werden.
1. "Die Menschheit lebt vom Ackerbau und sie wächst stetig. Es ist daher lebensnotwendig, dass wir wachsende Erträge aus der Landwirtschaft erzielen. "
a. Entwicklung = Geburtenkontrolle wäre eine Idee...
b. Die wachsenden Erträge aus der Landwirtschaft könnte man aus locker aus dem Ärmel schütteln, wenn man nicht 75% der produzierten Pflanzen an Tiere verfüttern würde.
2. "Die oft geschmähten Agrartechnik- und Saatgut-Unternehmen können sich hier als durchaus nützlich erweisen, ..."
Ergänzung: ... für den, der sich's dann leisten kann, werden sie sich als nützlich erweisen ...
3. Ob Gülle der optimale Dünger ist, weiß ich nicht. Mir fehlt da das Wissen. Aber ich kann mich erinnern, dass es früher "Mist" gab, der nicht so zum Himmel gestunken hat. Möglicherweise ist der Mist auch aufgrund seiner nicht rein flüssigen Form nicht (so schnell) nach dem Aufbringen versickert.
4. "Man sollte Gülle aus Niedersachsen in die ganze Republik distributieren. "
Nein, bitte schön nur vor den Häusern der Tier-Esser! Möge jeder an seinen eigenen Schäden Freude haben.
ZDF heute-show - Die Bauernlobby ist die mächtigste Lobby ...https://www.facebook.com › heuteshow › videos › die-bauernlobby-ist-die-mächtigste-l...▶ 3:3613.05.2019Die Bauernlobby ist die mächtigste Lobby von allen. Selbst die Typen von der Autolobby huschen auf ...
Genau so ist es doch!
"Nein, bitte schön nur vor den Häusern der Tier-Esser! Möge jeder an seinen eigenen Schäden Freude haben."
Ich nehme an, daß sie hoffentlich auch Schuhe aus Kunststoff/Erdöl tragen, auf jegliche Medikamente verzichten die aus tierischen Stoffen gewonnen werden, zum Düngen keine Hornspäne verwenden, keine Milchprodukte/Käse essen, keine Speisen die ein Milchprodukt enthalten usw.
Ich bitte sie "an ihren eigenen Schäden Freude zu haben".
Leben sie so?
Sie dürfen gern vegetarisch oder sogar vegan leben. Bleibt mehr für mich. So ist die Welt, nur mal so zum Verständnis dieser Welt.
Ach so, verwenden Sie auch Blumendünger? Wenn nicht, sind Sie sicher ein Freund von Gänseblümchen. Die sind auch äußerst filigran.
Also deutsche Gelbwesten sind unsere Bauern nun wirklich nicht, eher lammfromm. Die polieren ihre Trecker, fragen die Regierung, ob sie dürfen - typisch deutsch - und veranstalten eine geordnete Landtechnikschau auf Berlins Prachtstraße. Von Aktionen französischer Bauern sind sie soweit entfernt wie der Mond von der Sonne.
Nein, ich esse keine Milchprodukte, also auch keinen Käse, und keine Speisen die ein Milchprodukt enthalten! So etwas nennt man eine vegane Ernährungsweise ... Dennoch habe ich habe ich das Wort nicht benutzt, weil ich Schuhe aus Leder besitze. Und ja, was Medikamente betrifft, so ist es zwar recht einfach, keine tierischen Inhaltsstoffe einzunehmen, aber mir ist in diesem Land kein ein einziges Medikament bekannt, dessen Wirkstoff nicht an unzähligen wehrlosen, gentechnisch krank gemachten und unsinnigen LD50-Tests getestet wurde - trotz deren fragwürdiger Aussagekraft und dem Vorhandensein von Lab-on-a-chips, organ-on-a-chip und Rechenmodellen, die für humane Zellen entwickelt wurden. Insofern mache ich mich mitschuldig und bin bereit, die Mitverantwortung für die getöteten Tiere auf mein Gewissen zu nehmen. Das ist schlimm genug!
Aber Ihrer Antwort entnehme ich, dass es Ihnen "nur" um das bashing dieser Spinner geht, die aus ethischen Gründen keine Tiere konsumieren. Das ist schade!
In Brandenburg stellt es halt ein Problem dar, dass sehr viel Ackerland nach der Wende rückübertragen und anschliessend dieses von den Altbesitzern sowie die Flächen von der Treuhand an die Meistbietenden verkauft wurde, so dass sich viel Ackerland und Wälder in der Hand von spekulativem Kapital ansammelte. Diese Flächen verpachten die Eigentümer wiederum an die Meistbietenden, welche eine entsprechende Rendite erzielen wollen. Das sind meistens Agrarunternehmer mit einem eigenen oder geleasten Maschinenpark, welche dann im Umkreis von 20-40km Ackerflächen bestellen mit festen und temporär Beschäftigten. Letztlich ergibt sich daraus ein entfremdetes Verhältnis zum bestellten Boden und zur Natur. Ob gerade Feldlerchen brüten, wenn man 20km anfährt, um eine riesige Fläche an einem Tag auf dem Traktor umzupflügen, bekommt niemand mit. Auf manchen Feldern bleibt der Winterroggen oder der Mais winzigst. Wegen der EU-Flächensubvention lohnt es trotzdem, an 4 Tagen im Jahr mit einer Maschine darüber zu fahren und da man das Land gepachtet hat, besteht an einer nachhaltigen, ökologischen Bewirtschung kein primäres Interesse. Und vielleicht bekommt man auch noch eine zusätzliche Entschädigung, weil im Sommer extreme Trockenheit herrschte.
Will man etwas an der Spekulantenmacht ändern, muss man zuallerst staatlichen Einfluss auf die Bodenpreise und -pacht ausüben ähnlich wie auf die Grundstückspreise und Mieten in einer Stadt.
Ja, ich tue das tatsächlich für mich - nämlich für mein Gewissen. Wenn Sie das mit Ihrem vereinbaren können - lassen Sie's!
Nein, sie beziehen sich auf Tierversuche. Die habe ich gar nicht angesprochen, sondern es ging um die Grundstoffe zur Herstellung.
Aber wenn sie diese Produkte alle meiden, ok. Konsequent. Dann Respekt.
Die Biobauern rufen verzweifelt nach Gülle, die sie dringend brauchen, aber nicht kriegen.
Gülle ist Dünger, und der muß aufs Feld. Ein Problem entsteht, wenn Betriebe sich spezialisieren, der eine auf Tier- oder Milchproduktion, der andere auf Pflanzenbau. Der eine produziert Gülle, der andere braucht sie.
Was fehlt, ist ein republikweit organisiertes Verteilsystem für Gülle, damit nicht jeder einzelne Milchbauer sich alleine darum kümmern muß, wie seine Gülle an einen Ackerbauern kommt, der sie braucht.
Das muß organisiert werden; eigentlich sind die Landwirtschaftskammern der passende Organisator dafür.
Biobauern leiden an einem Mangel an Gülle. Sie dürfen nämlich, wenn sie das "bio"-Siegel (oder Vermarktungssiegel "Bioland" oder gar "Demeter") nicht verlieren wollen, nur Gülle von als bio zertifizierten Betrieben verwenden, und die sind sehr rar. Und Stickstoff aus der Fabrik dürfen sie auch nicht nehmen, das Nitrat muß biologisch produziert sein und im Boden biologisch von Bakterien verarbeitet werden, zu Stickstoff.
Tja, so ist das. Ohne Landwirtschaft gibts nichts zu essen.
Tierhaltung gehört für mich – egal in welchem Ausmaß und <blockquote>welchem Folter-Level – nicht zu einem anständigen Verhalten.</BLOCKQUOTE>
Und was machen Sie mit den Motten, wenn die Ihre schönen Norwegerpullover fressen wollen?
Wer soll die Deiche sichern, wenn die Schafe das nicht mehr machen dürfen?
Was machen Sie mit all den Tieren, die bei Ihnen im Hause wohnen? Was machen Sie, wenn sich die Ameisen für Ihren echten Imkerhonig interessieren? Ach so, Honig ist ja auch ein tierisches Produkt, also tabu. Sie tun mir leid!
@Jonah Jarvis:
»
Zur Gülle bleibt zu sagen, dass sie der ideale, biologische Dünger ist. Der Einsatz von Dünger sorgt ziemlich genau für einen doppelt so hohen Ertrag, wie ein düngerloser Ackerbau. Wir können auf Dünger also nicht verzichten. Die Produktion von Kunstdünger ist jedoch für den Ausstoß von über 200 Millionen Tonnen klimaschädlichen CO2 jährlich verantwortlich. Eine sinnvolle Alternative zu Kunstdünger wäre Gülle, die leider regional gehäuft anfällt und daher fast nur unter dem Aspekt der Trinkwasserverunreinigung diskutiert wird.
Man sollte Gülle aus Niedersachsen in die ganze Republik distributieren. So würde man nicht nur biologisch düngen, das Grundwasser in den Schweinemastregionen vor Nitraten schützen, sondern insbesondere auch klimaschädlichen Kunstdünger einsparen!
«
Genau!
Man braucht ein Netz von Güllepipelines!
Nur die Biogülle muß noch separat per Tankwagen verfahren werden.
Das wertvolle an der Gülle ist das Nitrat, was den Stickstoff enthält, den die Pflanzen dringend brauchen (außer denen, die sich ihren Stickstoff aus der Luft holen).
Den Stickstoff, mit dem die Abmahnmafia DUH ganze Städte lahmlegen will (und jetzt auch noch die Sylvester-Feuerwerke verbieten lassen will).
Nachden wir kein Fleisch mehr essen sollen, gibt es evtl bald keine Gülle mehr. Mit ihr könnte man also nicht mehr rechnen. Entweder Kunstdünger oder gar keinen. Vielleicht noch Grünsaat und Restflanzenteile. Aber auch nicht überall.
Die Tatsache, dass Sie persönlich werden ("Sie tun mir leid!") zeigt, wie wenig Argumente die Agrarlobbyisten tatsächlich haben. Auch wenn Sie es vermutlich nicht glauben werden, ich habe eine Strategie des "Lebens mit Motten". Aber all das, was Sie hier ins Gespräch bringen wollen (Motten, Deiche, Ameisen, ...) sind die Standard-Ablenkungsmanöver, die die Agrarlobby verbreiten lässt, um Tierkonsum und damit den überhöhten Konsum von Umwelt zu rechtfertigen.
Wenn Sie – wie die Autorin („ … rauscht ein SUV heran …“) – zum großen Schlag ausholen („Deiche“) relativieren Sie die Probleme, die die Agrarindustrie uns allen beschert hat. Wie @rioja („ …land-wirtschaftlichen Überschüssse, ab in die Megastädte Afrikas verschachert, zu Dumpingpreisen …“) m.E. zurecht geschrieben hat, kann man wirklich eine Verknüpfung – letztlich - mit allen Problemen unseres Planeten herstellen. Die Probleme müssen vor Ort angepackt werden! Da sind bundesweite Gülle-Pipelines eher ein Hohn … Es geht mir ums klare Argumentieren: Die Verknüpfung von SUV-Fahren (auch wenn SUV-Fahrer vielleicht öfter mal ein saftiges argentinisches Rinder-Steak auf den Grill legen) sowie „Deichen“ und auf der anderen Seite Gülle ist nicht zielführend. Wie gesagt, man muss irgendwo anfangen.
Und da sind wir wieder bei der Opferrolle unserer Agrarindustriellen: wie @Freund Hein schön beschrieben hat, sind sie in ihrer Blase verblieben – und wollen aus dieser wohl auch nicht raus. Es werden die altbekannten Pfründe gesichert. Nur möchte man nicht für die Folgen des Ganzen verantwortlich gemacht werden.
Dieser Artikel bietet leider genau das, was die Agrarindustrie in diesem Land sich wünscht: Verteilen der Schuld auf alle Schultern (SUV-Fahrer, Handel), noch mehr Agrarsubventionen („Landwirte müssen mit tier- und umweltfreundlicher Landwirtschaft Geld verdienen können – ohne diese Perspektive können sie ihre Ställe nicht umbauen.“ – 48 % des EU-Haushaltes genügen offensichtlich nicht!), höhere Preise für 1l Milch („Ein Liter Milch muss mindestens einen Euro kosten, …“) ohne zugleich zu fordern, dass dies zu 100 % an höchste Umwelt- und Tierhaltungsstandards gebunden sein muss etc. p.p.
Ohne Gülle sind die Bio-Bauern aufgeschmissen. Womit sollen die dann düngen?
Zur leicht totalitären Idee der "Geburtenkontrolle" möchte ich lediglich anmerken, dass der Fortbestand des Lebens tatsächlich auch durch eine Reduktion der Anzahl der Lebenden erreicht werden kann - wie es auch immer zu dieser Reduktion kommen mag.Die Landwirtschaft funktioniert allerdings nicht so, wie es zur Zeit gelegentlich kolpotiert wird. Wir haben - grob gesagt - drei Arten von Bodenflächen: gute Böden zum Gemüseanbau, mittlere Böden für den Getreideanbau und magere Böden, die nur zur Weidewirtschaft zu gebrauchen sind. Durch die Viehzucht nutzen wir den Ertrag der mageren Böden, der ansonsten verloren ginge. Überdies liefert die Viehzucht den Dünger, mit dem die Getreide und Gemüsefelder gedüngt werden. Die Gülle stinkt übrigens heute noch genauso wie eh und jeh, tatsächlich gibt es flüssige Gülle aus der Schweinemast und mit Stroh versetzten Mist aus der Rinderzucht, der besser riecht.
Der Vegetheismus ist mit Sicherheit eine ideale Gelegenheit für manche Mitmenschen, sich moralisch aufzublähen, vielleicht ist er auch eine akzeptable Ersatzreligion, mit Sicherheit ist er aber kein vernünftiges landwirtschaftliches Konzept für die Zukunft der Menschheit.
Fiele die Viehwirtschaft weg, so bedeutet dies zunächst eine Ausrottung der Fauna - zumindest, wenn man die in diversen Milchmädchenrechnungen auftauchenden Zahlen erreichen will. Es entfielen die gesamten Erträge aus der Weidewirtschaft, weil wir das Gras eben nicht selber verwerten können. Nicht zuletzt müsste der Wegfall des wertvollen, biologischen Düngers Gülle (und Mist) durch einen erhöhten Einsatz von Kunstdünger kompensiert werden, weil die Erträge sonst halbiert würden.
Zur Deckung des Proteinbedarfs der Menschheit müssten künftig in erheblichem Ausmaß proteinreiche Pflanzen, wie die landwirtschaftlich bedenkliche Sojabohne angebaut werden. Es ist absurd mit dem Hinweis auf die Sojabohne eine Reduktion der Rinderzucht zu fordern, wenn diese Reduktion zugleich mit einem vermehrten Anbau von Soja kompensiert werden müsste.
Die Landwirtschaft, bestehend aus Ackerbau und Viehzucht, ist eine Kreislaufwirtschaft, die die Menschheit seit 10.000 Jahren mit allem Notwendigen versorgt. Eine Umstellung dieses Konzeptes auf einen reinen Ackerbau würde zu einer extrem flächenintensiven Mangelwirtschaft führen, die existenziell vom Einsatz vo n Kunstdünger (und anderen Chemikalien) abhängig wäre. Die bereits heute beklagten chemiegetränkten Monokulturen würden sich vervielfachen und wertvolle Lebensmittel und gebrauchsgüter entfielen.
Fleisch ist ein kostbares Lebensmittel, das auch mit viel Aufwand nur unzureichend durch pflanzliche Nahrung ersetzt werden kann. Nicht zuletzt unser Immunsystem würde durch einen Verzicht auf Fleisch geschwächt. Die heute oft geäußerte Meinung, eine vegetarische Ernährung sei "besser als" ein übertriebener Fleischkonsum, ist ein rethorischer Kniff, dem man nicht auf den Leim gehen sollte. Etwas Schlechtes mag besser sein als etwas noch Schlechteres, aber es bleibt dennoch schlecht.
Womöglich wäre für die Fronten (wieder mal) Gelegenheit, doch endlich zu begreifen, dass es keinen EINEN Stein der Weisen gibt, er für ALLE gelten kann, und auch kein ordre de mufti mit Glückseligkeitsgarantie. Also keine ultimativen Massenendlösungen, sondern "diversität" auch bei den Gewohnheiten - dazu müsste man außerhalb der Werbung und Influenzrezzos erst mal eigene haben (dürfen).
Denn da ist nun mindestens das Internet dagegen, das weltweit alle auf die gleiche Schwarmdummheit erzieht. Unglückseligerweise ist die Richtung des Schwarms immer falsch, egal welche, ganz einfach, weil alle in derselben Richtung IMMER verkehrt ist.:))
Wie ist das nun mit dem Honig, FKM? Essen Sie dies tierische Produkt? Müßte ja eigentlich tabu sein für einen Veganer. Eigentlich wollte ich bezüglich der Motten noch die rhetorische Frage stellen, ob Sie dann Ihre Wollpullover friedlich schiedlich mit den Motten teilen, aber dann fiel mir ein, daß Wolle ja auch ein tierisches Produkt ist, also tabu. Es bleibt nur Acryl, ggf. gemischt mit Baumwolle, wenn da mal keine Tiere für die Feldarbeit eingesetzt werden.
Und mit der Sicherheit der Deiche an der Nordsee hab ich anscheinend einen wunden Punkt getroffen. Wie stellen sich denn Veganer das vor ohne Schafe? Ich versteht die Vegane Ideologie ja so, daß alle Haustiere, mit deren Erschaffung sich die Menschheit in Jahrtausenden die Existenzgrundlage geschaffen hat, ausgerotttet werden sollen. S'wird schwierig, in die Steinzeit zurückzukehren, verehrte Kolonne Nr. 5.
Und die Gülle muß dahin, wo sie gebraucht wird: auf die Felder, aber nicht auf Wiesen, die Tierproduzenten nur gepachtet haben, um dort ihre Gülle ablassen zu können. Dazu können Pipelines nützlich sein, weil damit weniger Tankwagen fahren müssen. Die Gülleproduzenten sind ja froh, wenn sie einen Abnehmer für ihre Gülle finden, die zahlen sogar noch dafür, daß sie die liefern dürfen.
Was viele Ackerbauer auf die Palme gebracht hat, ist die neue Vorschrift, daß sie jetzt für jede Parzelle über den Eintrag von Gülle Buch führen müssen; es gilt nicht mehr das Hoftorprinzip. Und das ist zusätzliche Schreibarbeit, die bisher nicht nötig war, auch wenn sofort Computerprogramme dafür auf den Markt gekommen sind.
Ach, Ihre Sorge wegen den SUV. Ganz schlimm auf den Straßen sind also Fahrzeuge wie der Dacia Duster oder der Peugeot 2008 (den es sogar batterie-elektrisch gibt). Wissen Sie, welcher SUV in diesem Jahr (bis Oktober) in DE am meisten verkauft wurde? Der VW T-Roc, und der ist kürzer als sein Bruder Golf. Die 10 meistverkauften SUV gehören alle zur Kompaktklasse.
Die Veganer-Ideologie kommt mir immer vor wie ein "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht naß!"
Oder wie eine Drückerkolonne der Chemie-Industrie zum Verkauf von Kunstfraß, der zwar wie Fleisch aussehen und sogar schmecken soll, aber nur aus Pflanzenfett etc fabrikmäßig hergestellt wird.
Wobei von mir aus jeder Mensch so leben kann, wie sie oder er möchte, nur wenn die ganze menschliche Gesellschaft nach einer speziellen Ideologie umgestaltet werden soll, dann möchte ich da doch ein Wörtchen mitreden.
Sonst: Jedem Tierchen sein Pläsierchen.
Darf ich raten? Sie sind einer der Trolle der Agrarindustrie? Sie besitzen einen Agrarbetrieb!
Sorry, Ihr Artikel beinhaltet so viele Behauptungen und Ablenkungsmanöver, dass es mir viel Zeit kosten würde, auf jede Ihrer Behauptungen zu antworten. Auch Sie sind ein Vertreter der Agrarindustrie und Sie werden in solchen Foren auf vom Agrarindustriellenverband abweichende Meinungen angesetzt (ich nehme an, bezahlt).
Da Sie offenbar ein wissender Forist sind muss ich Ihnen nicht erklären, dass wir Menschen Karvioren und wahrscheinlich u. a. auch deshalb eben die Säugetierspezies Mensch geworden sind. Ich muss es eben nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, ein Stück vom Reh zu essen, nur weil ich dem Tod des Rehs durch den Wolf zuvorgekommen bin.
Zur Milch allerdings muss ich Sie fragen, haben Sie an der Mutterbrust getrunken? Ihr Verzicht ist löblich, hat aber eigentlich nichts mit Gewissen zu tun, einfach nur mit der Natur. Denn in der Tat, es braucht kein erwachsenes Mitglied der Familie der Säugetiere Milch aus einer Mutterbrust. Oder haben Sie schonmal ein erwachsenes Kalb mit spitzen Hörnern, gemeinhin als Kuh bekannt, am Euter seiner Mutter trinken sehen, wohl eher nicht. Da stören die Hörner, eine sinnvolle Einrichtung der Natur.
Wissen Sie, was mich eigentlich so maßlos aufregt, z. B., dass wir in Deutschland jeden Tag soviel Brot wegwerfen, wie ganz Österreich am Tag ißt?
Offensichtlich hatten Sie meinen Post an Sie garnicht verstanden. Wir sind schlimmer als Raubtiere und nehmen uns was uns gefällt, auch wenn wir es nicht brauchen. Wo ist der Unterschied zwischen den Bauern und uns, die wir mit unserem Konsum unsere Umwelt zum Kippen bringen? Der einzige Unterschied ist, daß wir den Bauern auf seinem Acker sehen, die Gruben im Kongo, die Öl- und Gasfelder, die Erzgruben und die Salzwüsten in Chile und Kolumbien sind weit weg.
Hauptsache, wir können unsere Lebensweise weiter fröhnen, indem wir mit E-Autos fahren, einen Wald von Windrädern aufstellen und sonst alles so lassen wie gehabt. Klappt nicht.
>>…dass wir Menschen Karnivoren […] sind.<<
Eher sogenannte Omnivoren („Allesfresser“) wie Schimpansen, Bären, Schweine oder Krähen.
Trotzdem sollten wir unterscheiden zwischen tierquälerischer, krankmachender Massentierhaltung mit steigendem Exportanteil und artgerechter Haltung mit hoher Produktqualität.
In meiner Kindheit war, was heute „Bio“ heisst noch eher Normalfall statt Luxus und ich kann mich nicht erinnern dass jemand verhungert wäre. Nur gab es eben den Sonntagsbraten wirklich nur am Sonntag und man konnte sich darauf freuen. Und Milch wurde nicht wie Wasser weggesoffen (siehe auch mein obiger Hinweis auf die Reklamekampagne in den 70ern) sondern in eher kleinen Mengen für Kaffee und in der Küche verwendet. Und frische Eier waren im Winter sehr teuer, weswegen Spiegeleier und dgl. eher Sommergerichte waren. (Zum Backen wurden im Winter die preisgünstig gekauften und in Wasserglas konservierten Sommereier verwendet). Und Bauern waren Bauern, nicht industrielle Fabrikanten, und konnten von ihrer Arbeit ganz gut leben.
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>>Der einzige Unterschied ist, daß wir den Bauern auf seinem Acker sehen, die Gruben im Kongo, die Öl- und Gasfelder, die Erzgruben und die Salzwüsten in Chile und Kolumbien sind weit weg.<<
Ja, hier sieht man nur die schönen sauberen Endprodukte und denkt auch kaum darüber nach warum jetzt gerade in Bolivien ein regime change stattfinden „musste“.
UPDATE:
Erwerbstätige im Inland im Sektor Agrarindustrie im Jahr 2018: 1,4% (!!)
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html
-------------------
Anteil der Agrarindustrie am Bruttoinlandsprodukt 2018: 0,7% (!!)
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37088/umfrage/anteile-der-wirtschaftssektoren-am-bip-ausgewaehlter-laender/
--------------------
Anteil der Agrarindustrie am EU-Haushalt 2017: 37%
Quelle:
https://europa.eu/european-union/about-eu/eu-budget/expenditure_de#ausgabenbereiche
UPDATE:
Erwerbstätige im Inland im Sektor Agrarindustrie im Jahr 2018: 1,4% (!!)
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html
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Anteil der Agrarindustrie am Bruttoinlandsprodukt 2018: 0,7% (!!)
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37088/umfrage/anteile-der-wirtschaftssektoren-am-bip-ausgewaehlter-laender/
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Anteil der Agrarindustrie am EU-Haushalt 2017: 37%
Quelle:
https://europa.eu/european-union/about-eu/eu-budget/expenditure_de#ausgabenbereiche
UPDATE:
Erwerbstätige im Inland im Sektor Agrarindustrie im Jahr 2018: 1,4% (!!)
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html
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Anteil der Agrarindustrie am Bruttoinlandsprodukt 2018: 0,7% (!!)
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37088/umfrage/anteile-der-wirtschaftssektoren-am-bip-ausgewaehlter-laender/
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Anteil der Agrarindustrie am EU-Haushalt 2017: 37% (!!)
Quelle:
https://europa.eu/european-union/about-eu/eu-budget/expenditure_de#ausgabenbereiche
UPDATE:
Erwerbstätige im Inland im Sektor Agrarindustrie im Jahr 2018: 1,4% (!!)
Quelle:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Wirtschaft/Konjunkturindikatoren/Lange-Reihen/Arbeitsmarkt/lrerw13a.html
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Anteil der Agrarindustrie am Bruttoinlandsprodukt 2018: 0,7% (!!)
Quelle:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37088/umfrage/anteile-der-wirtschaftssektoren-am-bip-ausgewaehlter-laender/
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Anteil der Agrarindustrie am EU-Haushalt 2017: 37%
Quelle:
https://europa.eu/european-union/about-eu/eu-budget/expenditure_de#ausgabenbereiche
Richtig, nur hat sich das Verhältnis von Rehleins zum Raubtier Mensch drastisch verändert. Z. B. hat sich in den letzten 60 Jahren der Nenner verdreifacht und die Verzehrgewohnheiten haben sich auch noch verändert.
Und das mit dem Blumendünger muß ich wohl auch nicht erklären, ohne bleiben Margeriten klein wie Gänseblümchen.
Zum Glück für uns lebt ein Drittel der Menschheit in Subsistenzwirtschaft.
Tanja Busse hat Verständnis für Bauern geäußert, die sich über Suvfahrer aufregen, die sich über den Güllegestank beschweren. Dieses Bild ist typischer Journalistenkitsch, scheint mir: einmal um die Ecke gespiegelt, um die Kritik zu delegitimieren. Wenn ich mich bei Bauern über den Güllegestank beschwere, bin ich mit dem Fahrrad unterwegs, und ich habe nicht den Eindruck, dass die Angesprochenen meinem Vorwurf mit Verständnis begegnen, wenn er von einem Radfahrer kommt. Der Suv ist auch im Spiel, er steht meist auf dem Hof des Bauern, der die Gülle versprüht. Die Verhältnisse sind oft einfacher, als die Medien sie darstellen.
Das politische Programm, das Tanja Busse als Alternative zum Agrarpaket entwirft, erscheint mir unrealistisch. Kein Parlament kann gleichzeitig schärferen Grundwasserschutz gegen die Agrarlobby und die Eindämmung von betonierten Gewerbeflächen gegen die Industrie- und Handelskammern und die gewerbesteuerfixierten Bürgermeister durchsetzen. Insofern sind politische Eingriffe immer ungerecht, da sie immer an einer Stelle ansetzen und an anderen Stellen nicht. Es gibt keine Beschneidung schädlicher Privilegien, die nicht die beleidigte Gelbwestenreaktion auslöst: Warum bei uns? Watum nicht bei denen und denen? Auch Busses Hinweis auf Agrarimporte, die die europäischen Schutznormen nicht einhalten, führt m. E. in die Irre. Denn gerade bei Schweinefleisch und Milch – also da, wo die Gülle herkommt – sind deutsche Landwirte diejenigen, die den Weltmarkt mit Dumpingprodukten fluten. Nicht der Import, der Export ist das Problem. Deutschland muss aufhören, Agrarprodukte zu exportieren. Die Lieferanten der Bauern, die Busse zurecht ins Visier nimmt, sind durchaus mitbetroffen: Denn weniger Gülle heißt weniger Viehhaltung, und weniger Viehhaltung heißt weniger Viehfutter, weniger Antibiotika, weniger Dünger für Maisäcker, weniger Melkmaschinen usw. John Deere, Fendt, New Holland, Claas reiben sich die Hände, wenn Bauern ihre nagelneuen Riesentraktoren auf der Straße präsentieren, damit der Schweinezirkus auf den Feldern so weitergeht wie gewohnt.
In der Tat ein absurdes und vorsintflutliches Missverhältnis, ein Resultat von Privilegien, deren Zeit schon lange gekommen ist. Aber kaum etwas wird so wütend verteidigt wie altgediente Privilegien.
Gelbwesten versus "grünversiffte" SUV-Fahrer? Ein völlig schiefes Bild!
Wie viele Bauern fahren denn KEINEN SUV?
Den Ton haben zu fast allen Zeiten die Landbesitzer und vielen Millionäre unter ihnen angegeben.
Parole eines der Trecker, die in Berlin am Bahnhof Zoo vorbeirollten (aus dem Gedächtnis):
"Ich heiße nicht Greta, sondern Jens. Bedroht ist nicht meine Kindheit, sondern mein Berufsstand."
Also ein "Berufsstand", der sich über die Kindheit von Generationen hinwegsetzt und hinwegsetzen will!
Berufsstand = Besitz, mittelalterliche Stände, Vorrechte
So lebensfeindlich - biologisch ausgeräumt! - war das bäuerlich-industriell geprägte Land noch nie.
Ökonomie der Bauernwirtschaft | Ländliche Wertschöpfungsketten heute | Arbeitsplätze auf dem Lande: wo und welche gibt es überhaupt? -- Das wird sehr selten beleuchtet. Dem könnte ein analytischer Artikel mal nachgehen!
.... " wütend verteidigt wie altgediente Privilegien." Stimmt siehe: Glyphosat!
„Für uns absolut nicht nachvollziehbar, dass Thüringens Umweltministerium Anja Siegesmund die heute gescheiterte Zulassungsverlängerung für Glyphosat als ‚Etappensieg bewertet‛. Glyphosat ist in der Landwirtschaft ein wichtiger herbizider Wirkstoff, der ein breites Anwendungsspektrum besitzt. Darüber hinaus ist der Einsatz von Glyphosat bei den verschiedenen Formen der konservierenden und pfluglosen Bodenbearbeitung eine unverzichtbare Maßnahme zur Kontrolle von Unkraut und Ausfallkulturen“, so Thomas Grottke, Hauptgeschäftsführer des Thüringer Bauernverbandes e. V.
"Ländliche Wertschöpfungsketten heute | Arbeitsplätze auf dem Lande: wo und welche gibt es überhaupt? -- Das wird sehr selten beleuchtet." Dazu hat Fünfte Kolonne... doch genug verlinkt. Es kommen 148 ernährte Bürger auf einen Landwirt. Ich habe es oben schon geschrieben, man kann auch 200 Jahre zurückgehen oder sich in der sog. Dritten Welt umsehen. Selbst vor den Pflug spannen, die Hacke nehmen, sich bücken und Unkraut jäten. Oder eben den Bauern ihre Trecker lassen, Glyphosat sprühen und uns im Internet CO2-basierte Treads posten. Es steht alles in einem Verhältnis. Meine Lebenserfahrung ist, ich bin froh, nicht mehr als Kind auf dem Feld arbeiten zu müssen. Danke.
... und wir erinnern uns dabei nochmal, aus welchem Grund die "EWG" damals gegründet wurde: als Agrar- und Wirtschaftsunion! Seither wurde innerhalb der EU (Umweltschutz, Tierschutz) und außerhalb der EU (lokale Märkte) alles platt gemacht, was platt zu machen war. "Kaum etwas wird so wütend verteidigt wie altgediente Privilegien." Wie hier im Forum gut zu sehen war, wird auf Argumentation kein Wert gelegt. Es geht ums "Vernichten" - nicht nur des 'Unkrauts' und der fühlenden Tiere ... Es lebe die Agrarindustrie!
Dann widerlegen Sie doch bitte meine Einwendungen.
»Wie viele Bauern fahren denn KEINEN SUV?« fragt philip9x.
Ich kenne keinen, meistens fahren die was praktischeres. Mein Vetter FW fährt einen Audi A6 "all terrain" oder wie der Zusatz für 4-Radantrieb und mehr Bodenfreiheit heißt.
Die meisten fahren nicht mal einen Dacia Duster, einen der preiswertensten SUVs, oder einen Peugeot 2008 (obwohl die batterie-elektrische Version davon für einen Bauern ginge, denn der kann den ja aufm Hof aufladen, ohne ein Ladekabel über den Bürgersteig spannen zu müssen).
Ansonsten scheint philip9x die Landwirtschaft völlig stillegen zu wollen. Das erinnert mich an den dummen Bauern, der sich beschwerte: »Kaum hab ich das Pferd so weit, daß es ohne Futter auskommt, schon stirbt es mir!«
Wo wollen Sie Ihre Lebensmittel herbekommen, philip9x?
"MeineMeineung" (nein, meine nicht) macht darauf aufmerksam, daß »sich das Verhältnis von Rehleins zum Raubtier Mensch drastisch verändert [hat]«.
Richtig beobachtet. Der Mensch hegt und pflegt die Rehe wie auch alle anderen Tiere im Walde, und regelt ihren Bestand.
Nur bei den Wildschweinen gibt es offenbar ziemliche Schwierigkeiten mit der Kontrolle, so daß sich Sauen mit ihren Ferkeln in den grünen Gegenden der Städte nach ihrer Nahrung umtun.
Eine Sau zu schießen, ist gefährlich, weil die Jungtiere dann eher noch mehr Unheil anrichten.
Die Eber zu schießen wäre besser, oder noch besser sie zu betäuben und zu kastrieren, so wie Neapel das mit seiner Hundepopulation macht. Essen mag man Eberfleisch eher nicht, denn das Testosteron macht das Fleich unappetitlich.
Danke für die lange Reihe der "Erwerbstätigen im Inland nach Wirtschaftssektoren".
Sie hätten aber auch die Zahlen von 1950 angeben müssen:
damals habe 24,6% aller Erwerbstätigen die gesamte Bevölkerung ernährt, d.h. heute ernährt 1 Erwerbstätiger in der Landwirtschaft wesentlich mehr Leute als vor 70 Jahren.
Die Zahl der Betriebe ist wesentlich geringer, die Gesamtzahl der aktiven noch weniger. Es wäre interessant zu wissen, wie sich die Zahl der selbstarbeitenden Betriebsinhaber zu den Beschäftigten in der Landwirtschaft insgesamt geändert hat.
Nein, ich besitze keinen landwirtschaftlichen Betrieb, aber da beide Großeltern Landwirte waren, kenne ich eine Reihe von Landwirten in meiner Verwandtschaft. Mit meinem Vetter FW, der seit Jahrzehnten bio arbeitet (Marke "Bioland"), unterhalte ich mich am meisten bezüglich der Branche. Von den Nachkommen meiner Großeltern in meiner Generation haben viele ihren Betrieb schon aufgegeben; der eine melkt nicht mehr selbst, sondern macht Zuchtberatung, ein anderer hat seinen Hof mit einem anderen zusammengelegt und ist eigentlich nur noch Angestellter.
"Ihr Artikel beinhaltet so viele Behauptungen und Ablenkungsmanöver, dass es mir viel Zeit kosten würde, auf jede Ihrer Behauptungen zu antworten."
Ich "behaupte" leicht überprüfbare Tatsachen, die Ihnen unbekannt sind, weil sie nicht im "Veggi-Hand-out für Dummys" aufgeführt sind. Sie folgen einer verkürzten Ideologie, die auf Lügen basiert. Sie sollten sich daher unbedingt die Zeit nehmen, sich umfassend zu informieren. Ihre Unterstellungen bezeugen Ihre argumentative Hilflosigkeit und ihr ungenügendes Wissen zum behandelten Thema.
"Es steht kein Stand so hoch im Land, dass er lebt von Bauernhand"
lese ich gerade an einer Almwirtschaft in Tirol.
Es gibt sicher einiges zu bemängeln, wo eigentlich nicht? Aber bitte, es hat jeder die Möglichkeit 2000 m2 Boden zu bewirtschaften und im Schweiße seines Angesichts die Erträge zu genießen. Auf geht's.
Ich kenn noch einen schönen Spruch:
»
Als Adam grub, und Eva spann,
wo war denn da der Edelmann?
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