Dezent scharfe Worte vom Nachbarn

Jordanien Seit Jahrzehnten gilt das Königreich als Garant für Sicherheit in Nahost. Jetzt sieht es seine Position bedroht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2020
Zwischen zwei Königen: israelisch-jordanischer Grenzübergang
Zwischen zwei Königen: israelisch-jordanischer Grenzübergang

Foto: Jalaa Marey/AFP/Getty Images

Ungewissheit bis zum Schluss: Die israelischen Annexionspläne schlagen diplomatische Wellen, wie sie die Region lange nicht erlebt hat. Heiko Maas reiste für Gespräche eigens nach Israel und Jordanien. Im Mai hatte der jordanische König Abdullah II. im Interview mit dem Spiegel gewarnt, eine Annexion der Westbank führe zum „massiven Konflikt“ mit seinem Land. Er deutete an, womöglich das Friedensabkommen mit Israel von 1994 zu kündigen: dezent scharfe Worte eines Staatsoberhaupts, sonst bekannt für diplomatische Behutsamkeit. Das westlich orientierte Haschemitische Königreich gilt seit Jahrzehnten als Garant für Sicherheit zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Es bewacht die Grenze östlich des Jordan gegen feindli