Dicht, auch feucht

Flötentöne Die isländische Künstlerin Björk kommt im flotten neuen Outfit von Gucci daher, musikalisch muss man sich das aktuelle Album „Utopia“ erst mal erarbeiten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2017

Ihr zuzuhören ist anstrengend. Anstrengender wäre wohl nur, selbst in Björks Haut zu stecken. Wenn die isländische Künstlerin ihr Publikum wirklich überraschen wollte, müsste sie einfach mal in Jeans und T-Shirt hervortreten. Tatsächlich ist jede neue Platte ein synästhetischer Großangriff aus postmodernen Bildern, experimentellen Videos, exotischer Mode – und, ach ja, Musik. Fast meint man, sie riechen zu können. Moschus und Salz.

Wo Björk ist, dort ist vorne. Eine Madonna hat sich mit jedem Album „neu erfunden“, bis es niemand mehr sehen wollte. Bei Lady Gaga hat sich diese Logik der Überbietung noch schneller erschöpft – ihr „Art Pop“ war zuletzt der allzu durchschaubare Versuch, mit