Dicht, detailreich und so liebevoll

Großstadtprosa Erst die DDR, dann West-Berlin – der Schriftsteller und Reporter Klaus Schlesinger, der am 11. Mai 2001 starb, hat ein von der Zeit gesättigtes Werk hinterlassen
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Der Name muss mir irgendwann Ende der Achtziger untergekommen sein, in einem Alter, als man sich aus Tipps und Lektüren einen Pantheon von Kulturschaffenden zusammenstellte, die irgendwie als unangepasst galten. „Schlesinger ist gut“, vielleicht hat das jemand zu mir gesagt, der für mich Autorität besaß. Vielleicht habe ich Alte Filme (1973) auch nur wegen des Titels gekauft. Ich habe die Erzählung dann bei der Armee in Magdeburg gelesen, mit vielen Unterbrechungen, denn wenn man mit einem Buch gesehen wurde, kam wenig später der Pfiff, und man wurde zum Pult gerufen, um dem UvD eine Bockwurst zu holen, oder weil es im Waschraum Ata geschneit hatte.

Der Held von Alte Filme, der im Fernsehen gerne UFA-Filme guckt, fährt morgens in den Betrieb in