„Die Angst darf nicht siegen“

Terror Der Attentäter von Halle steht vor Gericht, seine Verurteilung gilt als sicher – doch war er wirklich ein Einzeltäter?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 40/2020

Auf der Wiese vor dem Landgericht Magdeburg lehnen zwei Schwarz-Weiß-Porträts mit schwarzem Rahmen an einem Baum. Das eine zeigt eine Frau mit lockigem Kurzhaarschnitt und schüchternem Lächeln, das zweite einen jungen Mann mit Sonnenbrille. Davor liegt ein Kranz mit Schleifen. In deutscher, hebräischer, türkischer und russischer Sprache ist darauf geschrieben: „In Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt!“

Jana L. und Kevin S., die beiden Menschen auf den Fotos, sind tot. Ermordet von einem Rechtsradikalen, der am 9. Oktober 2019 in Halle an der Saale einen Anschlag auf die dortige Synagoge geplant hatte, an Jom Kippur, dem wichtigsten jüdischen Feiertag. Bewaffnet mit selbst gebauten Schusswaffen, Brandsätzen und Sprengkörpern hatte er