Die Angst vor dem Auswärtsspiel

Rechtsextremismus Er ist Fußballfan aus Leipzig – und er ist links. Das reicht oft schon, um seine Gesundheit zu riskieren. Aber Markus S. will sich nicht diskriminieren lassen
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Eigentlich hatte nichts darauf hingedeutet, dass die Dinge so eskalieren könnten: Sicher, ein paar Störer hatte man schon erwartet, aber das wäre nichts Besonderes gewesen. Nicht bei einem Auswärtsspiel von Roter Stern Leipzig. Der Ordner am Eingang, der seinen Leuten zuraunte „So viele Zecken“, war ein Mensch, wie man ihn bei Spielen in der Provinz oft trifft – und das Gerücht, dass sich ein gutes Dutzend Rechte auf dem Marktplatz versammelt hatten, machte auch niemandem Angst. Was wollten die schon anrichten? Plötzlich aber tauchte aus einer Seitenstraße vor dem Stadion eine Wand aus Menschen auf, viele mit Eisenträgern bewaffnet. Markus S. weiß noch, dass er davonrannte. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie die ersten Ro