Die Basis ist das Problem

Repräsentation Stuttgart 21 beweist die Krise der Parteien. Ortsvereine und Apparatschiks blockieren Partizipation, während sie mit der Gesellschaft Schritt halten sollten
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Im Wahlkampf 2009 vermerkte ich die Mitarbeiterbesprechungen des Willy Brandt-Hauses mit dem Kürzel „ZK“ – wie für „Zentralkomitee“ – in meinem Kalender. Wahlkampfleiter Kajo Wasserhövel malte den Mitarbeitern des SPD-Parteivorstandes bei diesen Terminen stets die historische Zwangsläufigkeit eines Wahlsieges aus. Er beschwor die „guten Perspektiven“ der SPD, schimpfte über „Pressekampagnen“ gegen die „gemeinwohlorientierte Politik“ der Sozialdemokratie. Franz Münteferings Propagandabeauftragter schien von der tatsächlichen Lage der SPD völlig unberührt. Die Mitarbeiter, fanatisiert, abgestumpft oder verängstigt, reagierten auf diesen Irrsinn mit Schweigen und rhythmisc