Die Bedrohung des Reiches

Opfer des Regimes J. M. Coetzees Roman "Warten auf die Barbaren"
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Eine Garnison am Rande des Reiches, ein Außenposten. Es ist ruhig. Die Nomaden, die jenseits des großen Sees in der Wüste leben, und "Barbaren" genannt werden, meiden den Ort. Trotzdem werden in der Hauptstadt, weit weg, zum Schutz des Reiches Notstandsgesetze in Kraft gesetzt. Ein Oberst der Staatspolizei mit dem Namen Joll trifft ein und verhört einen alten Mann und einen Jungen, die in der Nähe nach einem Überfall verhaftet wurden, aber offensichtlich unschuldig sind. Während des Verhörs stirbt der alte Mann. Es ist klar, dass ihn Joll gefoltert und getötet hat. "Ich wollte nie mehr als ein ruhiges Leben in ruhigen Zeiten", sagt der Magistrat der Garnison, der gleichzeitig der Erzähler in J.M. Coetzees Roman Warten auf die Barbaren ist.