Die Besten und die Schlechtesten

Wehrdienst Dem Verteidigungsminister laufen die Freiwilligen für die Bundeswehr davon. Wer bleibt, hat anderswo keine Chance. Prägt bald der „Prekarier in Uniform“ die Armee?
Exklusiv für Abonnent:innen

Morgens das Hemd auf DIN-A4-Format falten. Sich nachmittags auf Befehl in den Matsch werfen. Später die verdreckte Stiefelspitze polieren. Wer einst per Einzugbescheid verpflichtet wurde, der musste manche Schikane fügsam erdulden.

Inzwischen ist die Wehrpflicht ausgesetzt, zur Bundeswehr gehen nur noch Freiwillige. Doch viele bleiben nicht lange: Jeder Siebte der rund 3.400 jungen Männer und Frauen, die zum 1. Juli ihre Jeans gegen den Tarnfleck eintauschten, hat der Armee kurz darauf wieder den Rücken gekehrt.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière tat den Schwund als „nicht so Besorgnis erregend“ ab. Viele der Rekruten hätten sich gleichzeitig für Studium oder Beruf beworben. Doch die große Zahl von Abgängern gleicht einem Menetek