Die Bewohner der Randbereiche

Nachfahre Woyzecks Der Büchner-Preis 2002 für Wolfgang Hilbig
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Zu einem Zeitpunkt, als man von Wolfgang Hilbig, der am 26. Oktober den diesjährigen Büchner-Preis in Empfang nimmt, nichts in der DDR lesen konnte, weil sich kein Verlag fand, der seine Texte publizieren wollte, hat Franz Fühmann in einer "imaginären Rede" auf einen damals abwesenden Dichter aufmerksam gemacht. Anlass war der 1979 nur im Westen erschienene Gedichtband abwesenheit, in dem es heißt: "wie lang noch wird unsere abwesenheit geduldet". Mit seiner Biografie hätte Hilbig jenen Vorzeigeliteraten abgeben können, in dessen Hand die Kulturverwalter gern die Feder gesehen hätten, zu der der Kumpel in der DDR greifen sollte. Aber jedes Gedicht dieses im Osten nicht verlegten Bandes zeigt Hilbig als einen sprachmächtigen Dichter, der diesem S