Die Bürgerbräuputsch-Experience

USA Ist es auch dann Faschismus, wenn sie es erstmal nicht auf die Reihe kriegen? Über die Bedeutung des Sturms auf das Kapitol
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Die subkutane Wut, die Dolchstoßlegenden über angebliche „Wahlfälschung“ und die alternative Trump-Realität, die von vielen republikanischen Wählern geteilt wird, wird in den kommenden Jahren von einer ausgeklügelten rechtsextremen Disinfotainment-Industrie geschürt werden
Die subkutane Wut, die Dolchstoßlegenden über angebliche „Wahlfälschung“ und die alternative Trump-Realität, die von vielen republikanischen Wählern geteilt wird, wird in den kommenden Jahren von einer ausgeklügelten rechtsextremen Disinfotainment-Industrie geschürt werden

Foto: Win McNamee/Getty Images

Was am 7. Januar im Kapitol in Washington passiert ist, war ein ziemlich verzweifelter Versuch, den liberalen Verfassungsstaat auszuhebeln. Dass dieser Versuch gescheitert ist, spiegelt die gegenwärtige Phase der Entwicklung des dortigen Faschismus wider: Er ist in einem aufkeimenden, unausgegorenen, einem unfertigen Zustand.

Was wir in den letzten Jahren gesehen haben, sind sich vorwagende Versuche, experimentelle Vorstöße, die die kulturellen und organisatorischen Voraussetzungen für die Durchsetzung einer gewalttätigen, außerparlamentarischen Rechten schaffen.

Es braucht Zeit, um jene Koalitionen von Kräften innerhalb und außerhalb des Staates zu entwickeln, die dafür nötig sind, um Kulturen der Grausamkeit und der Gewalt zu normalisieren,