Die Chance der Kakerlaken, neu aufzusteigen

IM GESPRÄCH Eugen Drewermann über Weltuntergangsfantasien als Grenzerfahrungen, die Apokalypse jedes Einzelnen und die Aussicht, dass bis zum Ende der Menschheit alle Utopien noch einmal gedacht werden können
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FREITAG: Apokalypse als ein Zeichen, eine Vorstellung, eine Vision für das bevorstehende Ende der Welt, woher kommt das?
EUGEN DREWERMANN: Alle Apokalyptik ist gebunden an die Angst und in gewissem Sinne sogar an den Wunsch, dass die uns bekannte Welt vernichtet werden möge. Und man stellt sich umgekehrt zu den Schöpfungsmythen vor, wie alles das zurückgenommen wird, was uns umgibt und wovon wir leben. Weltuntergangsfantasien sind Grenzerfahrungen. Man kann und man will in der uns bekannten Welt nicht länger existieren. Es ist zu qualvoll geworden, was an Lebensbedingungen uns entgegentritt.

Was kann man tun in solchen Augenblicken?
Die nordamerikanischen Ureinwohner, als die Weißen sie immer mehr zurückdrängten, erfanden den Geistertanz. Man trä