„Die Distanz schwindet“

Polizeigewalt Stellen Krimis Polizisten zu positiv dar, indem sie alles aus ihrer Sicht erzählen? Im Interview übt Bestsellerautor Till Raether Selbstkritik – und macht es in „Hausbruch“ bewusst anders
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2021

Gleich drei neue Bücher von Till Raether gab es in diesem Jahr. Einen Berlin-Roman, einen Bestseller über seine Depressionen und einen neuen Danowski-Krimi. Es ist der sechste in der Reihe seit 2014, aber einer, der aus der Reihe tanzt.

Hausbruch (Rowohlt) ist anders als die Masse der Kriminalromane, die verlässlich wie die Gezeiten die Großbuchhandlungen fluten. Weicher vielleicht, präziser erzählt und von einer emotionalen Tiefe, die weniger wuchtig als scharfkantig ist. Dafür ohne eine Ermittlung und mit einem Ermittler, der es müde geworden ist, noch irgendetwas herauszufinden. Außer vielleicht über sich selbst. Deshalb ist er in einer Klinik an einem angemessen absurden Ort namens Damp 2000. Und als dort eine Frau sich nicht anders zu w