Sie sind ausgeprägte Verwandlungs- und Fortpflanzungskünstler – die Rede ist nicht von Coronaviren, sondern Wüstenheuschrecken. Die Insekten lösten bereits im Vorjahr eine Art Notstand aus, doch hat die größte Heuschreckenplage seit Jahrzehnten ihren Höhepunkt längst nicht erreicht; immer größere Schwärme werden wohl noch jahrelang ganze Ernten im Nordosten Afrikas vernichten.
Wüstenheuschrecken leben eigentlich, wie es ihr Name gebietet, in Wüsten, wo sie ein karges Dasein fristen. Große Schwärme entstehen selten – und wenn, dann nach längeren Perioden heftiger Regenfälle. Wetterphänomene, wie sie durch die Klimaerwärmung häufiger geworden sind und – nach mehreren Wirbelstürmen – schon 2018 die ersten Schwärme im Süden der Arabischen Halbinsel gedeihen ließen.
Schwärme aus Milliarden
Aus flugunfähigen, sogenannten Hopper-Banden bilden sich Schwärme mit oft Milliarden von Tieren. Alle drei Monate entsteht eine neue Generation – und jede ist bis zu 20-mal größer als die vorangegangene. Die jetzige Heuschreckenplage breitete sich zunächst im Bürgerkriegsland Jemen aus, wo sie weder überwacht noch bekämpft werden konnte. 2019 segelten die ersten Schwärme mit den Winden nordostwärts, über Iran nach Pakistan und Indien, wo sie von außerordentlich starken Monsunregen profitierten. In der zweiten Jahreshälfte flogen Schwärme südwestwärts zum Horn von Afrika, wo sie sich nach einem weiteren wasserreichen Wirbelsturm besonders im kriegsversehrten Somalia stark fortpflanzen konnten. Von Dezember bis Februar breiteten sie sich dann in Kenia, Uganda und Tansania aus – die erste Welle in Ostafrika. Sie verlief einigermaßen glimpflich, da die Ernten größtenteils schon eingefahren waren. Aus den neuen Hopper-Banden sind längst neue Schwärme entstanden. Jeder von ihnen nimmt typischerweise eine Fläche von rund hundert Quadratkilometern ein – mehr als die Ausdehnung einer europäischen Großstadt. In Kenia wurde bereits ein Schwarm gemessen, der sich auf einem Terrain von 2.400 Quadratkilometern ausbreitete – 26-mal Zürich. Es handelt sich um die zweite Generation in Ostafrika, die gerade dabei ist, ihrerseits Eier zu legen. In Kürze dürfte daraus die dritte Welle entstehen.
Keith Cressman, Heuschrecken-Prognostiker der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), erwartet, dass einige der neuen Schwärme ab Ende Juni – just zu Beginn der Haupterntezeit – auch in den Sudan einfallen werden, wo bereits jetzt über sechs Millionen Menschen auf Nothilfe angewiesen sind. Daneben werden fruchtbare Gebiete in Somalia, Äthiopien und Eritrea betroffen sein, prophezeit Cressman. Noch bleiben in Ostafrika ein paar Wochen, um die dritte Welle zu verhindern oder wenigstens einzudämmen, doch müssten nun enorme Kräfte auf die Bekämpfung ausgerichtet sein, was durch die Covid-19-Krise erschwert wird. Cyril Ferrand, Leiter des FAO-Resilienzteams in Ostafrika, beschreibt die Herausforderungen in den derzeit am meisten betroffenen Staaten Somalia, Äthiopien und Kenia: „Wir sind bei der Lieferung von Pestiziden Verzögerungen ausgesetzt. In Äthiopien mussten ausländische Flugteams, die Pestizide aus der Luft versprühen sollten, wegen Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung erst einmal 14 Tage in Quarantäne.“
Laut FAO ist bei adulten Heuschreckenschwärmen einzig das großflächige Versprühen hochgiftiger Pestizide aus der Luft effektiv. In Somalia können wegen des Konflikts mit den islamistischen Al-Shabaab-Milizen jedoch viele Gebiete nicht angeflogen werden, weshalb in diesem Fall vorrangig mit am Boden versprühten biologischen Insektiziden gearbeitet wird. Leider seien die dringend benötigten Bio-Pestizide mit einer Verspätung von fast einem Monat eingetroffen, sagt Cyril Ferrand: „Das hat uns in Somalia schwer zurückgeworfen.“ Er kritisiert zudem, dass derzeit nur kurzfristige Maßnahmen genügend finanziert seien, nicht aber mittelfristige Überlebenshilfen. „Wenn sich das nicht rasch ändert, können wir nur jede zweite betroffene Familie unterstützen“, befürchtet Ferrand.
Millionen Kleinbauern und Hirten in Ostafrika sind schon jetzt durch zumeist drastische nationale Maßnahmen wegen des Coronavirus gefährdet. Viele haben nur noch einen erschwerten Zugang zu regionalen Märkten, ihr Einkommen tendiert gegen null. Im Gegensatz zu armen Stadtbewohnern konnten sich die ländlichen Gemeinschaften bisher trotz Lockdown zumindest teilweise selbst ernähren. Wenn aber die Heuschrecken kommen, droht auch auf dem Land der große Hunger. Im schlimmsten Fall hat die jetzige zweite Welle die frisch gepflanzten Setzlinge vernichtet, bevor die dritte einsetzt. Jede einzelne adulte Heuschrecke frisst täglich ihr eigenes Körpergewicht an Grünzeug – ein typischer Schwarm verzehrt an einem Tag so viel Nahrung wie 35.000 Menschen.
Pestizide flächendeckend
Selbst wenn irgendwo die Heuschrecken erfolgreich zurückgedrängt werden, bleibt die Bevölkerung gefährdet. Denn die chemischen Pestizide töten auch nützliche Insekten und gefährden die Gesundheit der Menschen und ihrer Nutztiere. Um solche Pyrrhussiege zu vermeiden, brauchte es zielgerichtetere Strategien. Eben deshalb hatten das Internationale Insektenforschungsinstitut (Icipe) in Kenia und das Internationale Institut für tropische Landwirtschaft (IITA) in Nigeria schon vor Jahrzehnten nachhaltige Methoden entwickelt, die u.a. auf biologischen Pestiziden beruhen. „Dazu muss der Schwerpunkt jedoch auf einer guten Überwachung, Vorbeugung und frühzeitigen Behandlung der Brutgebiete liegen“, sagt der Agrarwissenschaftler Martin Fischler von der schweizerischen Entwicklungsorganisation Helvetas. „Sind die Schwärme erst einmal in der Luft, gibt es kaum Alternativen zum flächendeckenden Sprühen mit Pestiziden.“ Baldwyn Torto vom Icipe bedauert, dass es in Ostafrika noch immer keine genügenden Überwachungssysteme gibt: „Obwohl die FAO die Heuschreckeninvasion voraussagte, ließen sich die Regierungen überraschen“, sagt der ghanaische Insektenforscher, der in den 1990er Jahren die Icipe-Methode mitentwickelt hatte.
Kommentare 18
Heuschrecken in Ostafrika. Erst müssen doch die Schreckensbilder einer Hungersnot durch den Ether gehen bevor die "westliche Wertegemeinschaft" aktiv wird. Und dann auch auf Drängen karitativer Verbände. Ich weiß: das Wort darf man nicht sagen (schreiben) denn das ist politisch inkorekt, aber so denkt eben der "Weiße Mann" (der kann auch weiblich sein): das sind doch nur Ne... .
||Laut FAO ist bei adulten Heuschreckenschwärmen einzig das großflächige Versprühen hochgiftiger Pestizide aus der Luft effektiv.||
Oder stehen vielleicht wieder einmal lukrative Aspekte von Industrien zwischen Verwaltung und Sinn?
Da fliegt und krabbelt hochwertiges Protein.
Vor etwa 2 Jahren habe ich versucht, eine Gruppe junger Leute dafür zu erwärmen, an einen Staat mit dem Konzept heranzutreten, statt mit Giftsprühern herumzufliegen, Tiefkühllaster aufzufahren, in die frisch eingefangene Heuschrecken verladen und später, karikativ oder / und kommerziell als Bratgut Verspeisung fänden.
Doch trudelte da schon Kunde von großflächig ausgebrachtem Insektizid ein. Außerdem ist man in dem Kulturkreis so (religiös)-spleenig mit Nahrungsquellen, daß die Runde meinte, die Bevölkerung lasse sich nicht dazu bewegen, derart Unbekanntes im Speisezettel aufzunehmen.
Meinersich blieb der Auffassung daß Probeessen knuspriger Aufbereitung und etwas offizielle PR dazu, dem Problem schon noch abhelfe, doch war kein Blumentopf zu gewinnen.
Ein triftiges Argument gegen solchen Ansatz habe ich allerdings bis heute nicht vernommen. (Falls es denn irgendwo Erwägung fand.)
Seltsam, ja. Die meisten Menschen finden kleine Krabbeltierchen lecker wenn sie aus dem Wasser kommen. Aber eben nur solche aus dem Wasser.
Ja, richtig; es gibt Biotope, in denen der Anteil giftiger Pflanzen so hoch ist, daß deren Konsumenten sich evolutionär etwas einfallen lassen mußten. Auf Madagaskar etwa, meine ich mich zu erinnern, reiben sich Lemuren mit Tausendfüsslern ein, was nicht bloß Insektizid und antörnendes BTM abgibt, sondern beim Auflecken wohl auch Gegenmittel zu pflanzlichem Gift.
In Indien ist das größte Treffen wilder Elefantenclans, wo die Erde auf eine Weise mineralhaltig ist, daß sie von den Tieren zum Entgiften aufgenommen wird, und in lateinamerikanischem Busch pflanzliche Abwehr so hoch, daß die berüchtigten Giftpfeilfrösche defensiven Gebrauch davon, und Papageien, Tapire & co. regelmäßig Entschlackungskuren machen.
Nur auf afrikanischem Festland wie Kenia scheint die Quantität des Phänomens nicht dahin gereicht zu haben, daß mein poröses Gedächtnis nennenswerten Bericht dazu festgehalten hätte.
Und meinermich weiß nicht, ob die persönliche Empirie eines einzelnen Professors der Erhebung entspricht, die ehrenwerte UN-Organisation zur Untersuchung einer Alternative zu Gifstsprüherei herangezogen haben wird.
Hat sie doch; oder nicht?
Es will mir scheinen, daß bei adäquater Relevanz für diese Organisation eine solche Untersuchung akribisch vorgenommen worden wäre, und damit Eingang in Pressemeldung gefunden hätte.
Hat sie doch; oder vielleicht nicht?
Wenn man zur UN von einschlägig halbseidener Besetzung oberer Ränge, Ruanda 1994, Yugoslawien, 8 Mrd. spurlos verdunsteter Dollar an Irakhilfe etc.pp. weiß, dann gehen zu lakonischem Statement in Sachen Heuschrecken rote Lichter an.
Man beachte in dem Zusammenhang auch, wie eindringlich sie sich in Anbetracht hungernder Welt seit etlichen Jahrzehnten gegen routinemäßige Vernichtung der 40% an Lebensmitteln in der EU verwendet hat.
Hat sie doch; oder nicht?
(Schade übrigens auch, daß ich die Antwort eines EU-Delegierten zur LM-Vernichtung nicht mehr im E-Mail-Ordner habe.)
@ Gelse
Dort wo meinermich Aufklauben der Tierchen angedacht hatte, waren Krebse und Garnelen eine Zeit lang verboten. Da sie Reste am Meeresboden vertilgten, seien sie unrein.
Eigentlicher Grund dürfte gewesen sein, daß sie exportiert mehr Pfründe für klerikale Würdenträger einbrachten.
Nicht, daß Du Unrecht hättest.
Solange Wasser klar ist, assoziieren wir Reinlichkeit. So, wie Weiß Gesundes darstellt und Schwarz nicht. Fast verwunderlich wohl, daß man dennoch zu gustierlicher Entdeckung etwa von Auberginen gekommen ist.
Wäre das nicht eine lösbare Aufgabe & Herausforderung für unseren Philantrophen unter den Multimilliardären?
Die pflegen sich eher im Einkaufen von Basketballklubs (für lächerliche 2 Milliarden USD), Bestellung von Yachten in Öltankergröße, Ersteigerung von Superdiamanten oder Sperrmüll als zeitgenössischer Kunst und nebenher Unterhalt von Schlössern zu betätigen, in denen dreimal täglich dutzendfach 5-Gängemenüs aufgetischt und anschließend weggeworfen werden. Für den Fall, daß der Hausherr unangemeldet eingeflogen kommt. Denn der hat offenbar noch keine elektronischen Kommunikationsmittel zur Hand, um sich vorher anzumelden.
Solche wie Clavin Klein nebst Gemahlin, die Teile Patagoniens aufkaufen, um sie zu erhalten, oder Friedrich Waffenschmidt (möge er in Frieden ruhen. Zu oft gehen die Falschen von uns) der mit seinem Verstand und Geld Besseres anzufangen wußte, dürften unter gemeinen Superreichen als exzentrisch gelten.
So schwirrt mir Ihr Gedanke laufend im Kopf herum.
Mit dem, was uns ein Groschen ist, könnte diese Liga dringendste Fatalitäten spielend richten. Doch sind sie schlicht & ergreifend zu krank dazu.
Nich' so rumnörgeln Knossos, es sind gute Philanthropen.
Bill G., Bezos und Zuckerberg et. al. haben sogar DAFÜR eine Lösung:
Pâté en croûte du Sauterelle
So einfach ist das.
:)
Pinterest geht hier –so wie Alles, das visuell machen könnte, was nicht soll- nicht. (Über 5 mio gesperrte URLs!)
Aber die Begriffe wecken Sehnsucht nach feiner Küche in mir.
-
Du hast ja keine Ahnung, wie gut Du es mit dem Sortiment in Deinem Einzugsbereich, hast. (Und fast überall außerhalb allemanischen Raums kaum erhältlichen Quark kannste auch selbst machen. Ist gar nicht so schwierig, solange Du Milch 28° warm halten kannst. ´geht bei Dir vermutlich fast ohne Gerätschaft.)
https://www.google.com/search?channel=fs&source=univ&tbm=isch&q=P%C3%A2t%C3%A9+en+cro%C3%BBte&client=ubuntu&sa=X&ved=2ahUKEwiqz7yPrNTpAhUSWa0KHW_4AicQsAR6BAgJEAE&biw=1144&bih=643&dpr=1.2
und
du Sauterelle
https://de.wikipedia.org/wiki/Heuschrecken
Ja?
Und Quark geht hier bei 38 Grad auch, aber ich bin sogar zu doof Sauerteigbrot zu machen.
:(
Es war mir schon verständlich geworden (glaube ich jedenfalls).
Ein schwägernder Oberregierungsrat war Hobbyjäger. Der machte auch solche. Nur ohne kunstvolles Relief.
Als meinersich unlängst ein Café eröffnet hatte, das klein aber fein werden sollte, ergab sich Schaffung von Quark, Apfelstrudel, Sauerkraut, franz. Baguette, Walnußsirup usw. … und Alles wahrlich auch gelungen. Wären perfide Strolche, die ich während das Zeug zubereitend da hinstellte, nicht so tumb gewesen, mich komplett abzuzocken: Der Laden könnte landesweites Unikum geworden sein.
Hier kannst du nur vor die Hunde gehen. Es sei denn, du bist einer.
(Meine) Wauwaus mögen mir den Spruch verzeihen.
Da es ohne Weiteres auch Nichts gibt, das man Brot nennen wollte, backt meiner einer ab & zu ein Hefe-Weizen-Haferflocken-Kartoffel-Mischbrot. Das knistert beim Schneiden und duftet gar wohl.
Ja die Gastro, hatte ich 6 Monate in D gemacht und dann noch mal mehr schlecht als recht 5 Jahre + danach 2 Jahre in Übersee.
Ich glaube 70% oder so gehen in der Gastro immer schief, zuviele Parameter die man nicht beeinflussen kann.
:(
Heuschreckenpastete? Ja, fein gewürzt mit einem Hauch von Rosmarin&Knoblauch wäre es einen Versuch wert. Nur sind sie hier leider recht selten geworden. Wie schon vor 50 Jahren die Maikäfer, aus denen sich eine delikate Suppe bereiten liess:
>Maikäfersuppen, ein vortreffliches und kräftiges Nahrungsmittel.
Man sollte nicht glauben, dass der gemeine Maikäfer (...), welcher oft (...) eine verderbliche Landplage ist, und Alles verheert, eine so gute Suppe liefern könnte, wie solche wirklich von ihm gewonnen, hier von Vielen bereitet und mit Vergnügen gegessen wird. (...)
Die Käfer, von welchen man 30 Stück auf eine Person rechnet, werden, so wie sie gefangen sind, gewaschen, dann ganz in einem Mörser gestoßen, in heißer Butter hart geröstet und in Fleischbrühe aufgekocht, fein durchgeseiht und über gerostete Semmelabschnitte angerichtet.
Ist die Bouillon auch schlecht, so wird sie doch durch die Kraft der Maikäfer vorzüglich, und eine Maikäfersuppe, gut bereitet, ist schmackhafter, besser und kräftiger, als eine Krebssuppe; ihr Geruch ist angenehm, ihre Garbe ist bräunlich, wie die der Maikäferflügel.
Nur Vorurtheil konnte dieses feine und treffliche Nahrungsmittel, namentlich für sehr entkräftete Kranke, diesen entziehen, und ist das Vorurtheil dagegen einmal besiegt, so wäre diese Suppe eine gute Acquisition für Hospitäler und Kasernen, wo sie, auch ohne Bouillon, mit Wasser bereitet, herrliche Dienste thun wird, und ich sehe gar nicht ein, warum man die Maikäfer so verachtet hat und noch verachtet.
Sehen sie ekelhafter aus, als die Schildkröten, aus welchen die so berühmten und theuren Kraftsuppen bereitet werden? Alle Gäste, welche bei mir, ohne es zu wissen und ohne es zu erfahren, Maikäfersuppen genossen haben, verlangten doppelte, ja dreifache Portionen!<
Maikäfersuppe
In der Kindheit hörte ich manchmal alte Leute von gerösteten Engerlingen schwärmen: Die hätten ein feines nussiges Aroma. Man könne aber nicht Viele davon essen, weil sie wegen des hohen Fettgehaltes ungemein sättigen.
Das glaube ich durchaus. Manchmal unergründlich, warum Etwas funzt und Anderes nicht.
In meinem Fall kam die Marktlücke allerdings einem Krater gleich.
Es hätte vollends ausgereicht, nicht bestohlen und hintergangen zu werden.
Doch wer in diesen Gefilden meint, auf solche Routine würde verzichtet, weil den Leuten zuvor jahrelang aus der Patsche geholfen, kostenfrei Unterricht gegeben, etc., der macht um ein Weiteres jene Erfahrung, die hier üblich ist.
Synonym dazu: Sitte, Tradition, Norm, Brauchtum
Synonym des Subjekts: Unverbesserlicher Trottel (es nach etwa einem Dutzend großer und hunderten kleiner Coups nicht in den Schädel kriegend)
Zu Exotischem:
Bei uns wird Hirn ja (bis auf Bregenwurst) gescheut. Dabei schmeckt es gebraten vorzüglich.
>>Bei uns wird Hirn ja (bis auf Bregenwurst) gescheut. Dabei schmeckt es gebraten vorzüglich.<<
Seit BSE ist Hirn pfui, nicht mal mehr in der Bregenwurst darf es enthalten sein. Und das nur, weil tote Schafe an Rinder verfüttert wurden. Das war solange nicht verboten bis Panik aufkam. Das Tiermehl für Turbokuh&Mastochs wurde dann durch Soja aus Südamerika ersetzt. Zum Wohle von Monsanto/(Bayer), äh, Schwarzfels & Co.
Maikäfer gab es übrigens nur als freifliegende Bio-Maikäfer.
..."Es hätte vollends ausgereicht, nicht bestohlen und hintergangen zu werden. Doch wer in diesen Gefilden meint, auf solche Routine würde verzichtet, weil den Leuten zuvor jahrelang aus der Patsche geholfen, kostenfrei Unterricht gegeben, etc."...
Knossos, wir sollten Partner werden, da kann GAR NICHTS SCHIEFGEHEN. Du bringst 50000 Euro Startkapital mit, ich 00000 Euro. Du machst dann die Küche, also mit Grossmarkteinkauf um 6 Uhr Morgens bis 22 Uhr, Küche Putzen 22:45 Uhr.
Ich mache Buchhaltung von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr, dann ein Nickerchen und um 22:00 Uhr bis 1:30 Uhr trinke ich mit den Stammgästen ein paar Schnaps.
Ist das kein Angebot?
:D
Vielleicht kann ich mich auch dazugesellen. Geld: fast nicht, aber nicht gar nix. Schnaps: Bisserl, eher Wein oder wenn obergäriges Bier verfügbar dann dieses (Corona?). Und ich mache Empenadas con saltamontes con pimientos. Hab ich noch nie gemacht, aber es wäre mal wieder was anders als Likörexperimente. Oder Borkenkäfersuppe, je nach Standort.
Unsicher darüber, wie meinermich es zu verstehen hat:
Für jemanden, der an Wissenschaft oder kantigem Bestand bequem vorbei wollte, ist ein wenig zu viel geschultert, um davon in Erfahrung zu bringen.
Ich halte in hier behandeltem Bezug nur fest, daß die UN-Org im Fall tatsächlich abgewogener Optionen wohl eingehender unterbreitete, warum es kaum Alternativen zu flächendeckendem Sprühen mit Pestiziden geben sollte. (So, daß dem gegebenenfalls seitens Wissenschaft widersprochen werden könnte.)
Nicht zuletzt, während bewährtem Strickmuster entsprechend auffällig ist, daß betroffene Verwaltungen keine prophylaktischen Maßnahmen ergriffen, und zugleich auf der Hand liegt, welcher Art Teilnehmer am Ausbringen toxischer Lösung gelegen ist.
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Zeichen unserer Zeit, daß Hirn so oder so nicht genutzt wird.
Doch hat Gelse wieder einmal Recht. Besser keine Prionen auf dem Teller.
Kühe sollen ja gelegentliche Maus verdrücken, die ihnen beim Weiden schon mal unterkommt (Info, die mich überraschte). Ihnen aber gleich Tiermehl in die Futterrinne zu kippen: Darauf kommt nur ein entartetes Wirtschaftssystem der Unersättlichkeit.
Wer sich übrigens an die Kadaverberge potentieller BSE-Rinder und der Zeiträume erinnert, die veranschlagt waren, um diese zu vernichten, der wundert sich nicht, wenn davon regelmäßig abgezweigt wird, um es industriellem Produkt beizumischen.
Stattdessen Aufregung um untergemischtes Pferdefleisch, welches nicht nur gut schmeckt, sondern weniger pharmazeutisch traktiert sein dürfte als Mastvieh. (Und wem Pferdefleisch das Herz bricht, der hat einer Muhkuh noch nicht ins niedliche Auge gesehen.)
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Freunde, ich wünschte, die Vögel im Café hätten mir ihre Geschäftspläne so aufrichtig unterbreitet wie ihr Eure Bonmots. Unausgesetzte Räuberei hat mir fast nichts mehr übrig gelassen.
Sollte ich irgendwann zurück, bettelnd am Bahnhof hocken, bleibt zu hoffen, daß ihr mir keine Kronkorken in den zerfetzten Hut werft. ;O)
Auf BBC Earth zeigen sie immer wieder einmal westliche Auswanderer, die sich in hiesiger Hemisphere niederließen. Unabhängig davon, was diese händeringend von sich geben, während sich jeweiliger Kommune nützlich machend wie kein Eingeborener: Unübersehbar, daß ein Ankommen bis ans Ende Illusion bleibt.
Für Kara ben Nemsi bleiben unverhüllt offenherzige Okzidentler immer welche, deren auf Bäumen gewachsen unzweideutige Fulminanz abzuknöpfen ist, während nichts in Überlieferung oder Gegenwart ihn davon abzuhalten gedenkt.
Verflucht, was Einen hier her verschlug und stecken bleiben ließ.
What a drag! :O[