Die eigene Kraft wird zur Qual

DER ITALIENISCHE "SANDALENFILM" Im populären Genre der fünfziger und sechziger Jahre lässt sich ein Kino gegen Unterdrückung, Fremd- und Gewaltherrschaft erkennen
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Die Namen, die man dem Genre in Italien und Frankreich gegeben hat, sind von angemessener und schlichter Anschaulichkeit: "sandalone" heißen die Antikfilme in dem Land, in dem sie entstanden sind, während sich in Cinéphilen-Kreisen der Ausdruck "péplum" durchgesetzt hat, der eine Mischung aus Lendenschurz und Toga beschreibt. Damit sind schon die einzigen Kleidungsstücke benannt, die antike Helden in der Fantasie der Produzenten, Regisseure und Zuschauer trugen. Die spärliche Bekleidung ließ die Heroen keineswegs verletzbar wirken, sondern brachte vielmehr eine Hauptattraktion der Filme zur Geltung, die muskelgepanzerten Körper, die es erlaubten, mit bloßen Händen Löwen und Tiger zu erdrosseln oder mit dem Wurf eines Baumes oder einer