Die Enzyklopädie der Dummheit

Wissensgesellschaft Gustave Flauberts Roman "Bouvard und Pécuchet" ist ein Meisterwerk, das dem literarischen Diskurs um 100 Jahre voraus war
Exklusiv für Abonnent:innen

Alle wahrhaft große Literatur sei der Natur nach enzyklopädisch, wusste Gustave Flaubert. Demzufolge sollte das Enzyklopädische auch Substrat sein für sein insgeheimes chef d´oeuvre, den Roman Bouvard und Pécuchet. Ein halbes Leben lang fieberte er auf dieses eine Buch hin, worin er sich frei zu schreiben trachtete. "Ich verschlinge Druckseiten und mach mir Notizen für ein Buch, in dem ich meine Galle auf meine Zeitgenossen auszuspeien versuchen werde", notierte er 1872 an einen Freund. Bis zu seinem Tod 1880 würde er nichts anderes mehr tun.

Dieses Ziel vor Augen ackerte er insgesamt 1.500 Ratgeber und Handbücher durch, um daraus einen immensen Fundus an Zitaten, Sottisen und Absonderlichkeiten zusammen zu tragen, aus dem seine beiden Helden Bou