Die Erschaffung der Welt

Geflecht Daniel Kehlmanns neuer Roman "Ruhm" liest sich wie eine Gebrauchsanweisung für postmoderne Spieltheorie
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Geld verbrennen, faule Kredite parken, Schulden mit Schulden begleichen. Was sich in der Finanzkrise für Politik und Ökonomie zum Albtraum auswächst - in der Literatur ist das der Normalfall. Nichts an den Realitäten, die sie vorgaukelt, ist wirklich. Die blühendste Landschaft, die sie zeichnet, ist eine Erfindung. Der realistischste Plot ist ein ästhetischer Wechsel, durch nichts gedeckt als die Phantasie. Was eben noch erdenschwere Realität schien, löst sich im Handumdrehn in weniger als Schein auf.

An solche jähen Wechsel, den plötzlichen Umschlag von Realität in Fiktion, und umgekehrt, fühlt man sich auch in den neuen Geschichten von Daniel Kehlmann erinnert. Eben noch folgt man der 70-jährigen Rosalie auf einer Reise nach