Die Ethik des Lecks

Schnittstelle Wikileaks hat Dokumente aus dem Afghanistankrieg veröffentlicht und die undichte Stelle zur medialen Standardsituation gemacht. Nur was ist ein "gutes", was ein "schlechtes" Leck?
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Mit etwas Abstand zur spektakulären Veröffentlichung der über 90.000 Dokumente zum Afghanistan-Krieg durch die Internet-Plattform Wikileaks im Verbund mit New York Times, Guardian und Spiegel wird ein Verlauf in mehreren Phasen erkennbar. Dabei zeigt sich der Unterschied zwischen der Echtzeit-Publikation im Netz und einer grundlegenden Debatte um die Ethik des Lecks.

Mit jedem Tag, der seit dem „Scoop“ vergeht, führen neue Details zu Perspektivwechseln. Die Aussagen hoher US-Militärs, es klebe bereits Blut an den Händen des Wikileaks-Personals, eröffnete eine Jagd auf dessen Gesicht, Julian Assange. Mit seiner Aussage, dass die nationale Sicherheit der USA nicht seine Sache sei, hat Assange, zunächst Lichtgestalt und weißer Ritter, ei