Die falsche Spur

Ausstellung Die Nationalgalerie prüft ihre Sammlung und findet fast nur Kunst aus den westlichen Industrienationen. Eine Selbstkritik auf der Höhe der Zeit unterbleibt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 19/2018

Wann immer wir etwas sammeln, gibt es zwei Arten von Dingen, die uns fehlen. Einmal das, was wir gern hätten, aber nicht bekommen. Und dann noch all das, was uns gar nicht erst interessiert. Schwierig wird die Lage, wenn wir feststellen, dass uns gerade Letzteres doch hätte interessieren sollen. Das heißt nämlich, dass uns nicht nur ein paar Dinge fehlen, sondern dass vielleicht mit der ganzen Sammlung etwas nicht stimmt.

An dieser Stelle muss man dem Projekt Hello World ein großes Lob aussprechen. Denn es unternimmt den Schritt, die Sammlung der Nationalgalerie neu zu betrachten. Eine heroische Aufgabe, überfällig, aber besser spät als gar nicht. In 13 Kapiteln erkundet die Ausstellung, was man hat und wie man damit unter neuen Umständen weitera