Am Tag des Urteils hielt sich das Interesse in Grenzen. Keine Eilmeldung in den Nachrichtenportalen. Das Ende im Berliner Prozess gegen die "militante Gruppe" schaffte es nicht einmal in die Tagesschau. Den meisten Zeitungen war das Thema am nächsten Morgen wenn überhaupt nur eine kleine Notiz wert. Mehr als zwei Jahre nach einem versuchten Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge"">"Mehr als zwei Jahre nach einem versuchten Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge"
mIm (Großbritannien) zwei Männer freigesprochen, die Jahre zuvor bei dem Versuch festgenommen worden waren, einen B52-Bomber der US-Luftwaffe auf dem Stützpunkt Fairford/Gloucestershire außer Funktion zu setzen. Sie hatten erfolgreich argumentiert, ihre Aktion würde zivile Opfer im Irak-Krieg verhindern helfen.Mai 2007 wurden in Bristol
Im in Belfast freigesprochen, nachdem sie die Büros eines US-Rüstungskonzerns in Derry besetzt und dabei Computer zerstört hatten. Nach Auffassung der Jury konnten die neun glaubhaft machen, mit ihrer Aktion versucht zu haben, noch größeres Unheil zu verhindern: die Tötung von Zivilisten im Krieg.Juni 2008 wurden neun irische Friedensaktivisten
Ein , die Teile der Landesbahn auf dem militärischen Teil des Flughafens Shannon sowie ein Flugzeug der US-Navy zerstört hatten. Die Geschworenen entschieden einstimmig, dass die Aktion nicht als krimineller Akt zu werten sei.Dubliner Gericht sprach 2006 fünf Kriegsgegner frei
Kommentare 2
Uiuiui, ein "Klima zur Abschaffung heutiger Verhältnisse" wollten sie erzeugen - ein schwerwiegender Vorwurf. Diese Radikalinskis!
Wer von der Redaktion hat denn die drei Urteile aus dem angelsächsischen Sprachraum unkommentiert daneben gestellt?
Ich bin nicht sicher, ob jeder sofort versteht, warum solche Fälle dort anders beurteilt werden - mit Ausnahme der Law Order Zuschauer.
Die letzteren wissen nach der x-ten oder n-ten Folge, dass das Jury Trial System der Common Law Tradition mit den zufällig ausgewählten Geschworenen immer dann, wenn es irgendwie politisch wird, eher zu Freisprüchen führt.
Im deutschen System der (durchweg staatlich ernannten und nicht gewählten) Berufsrichter wirkt eine politisch Komponente naturgemäß genau entgegengesetzt.
Zum Ausgleich haben bei uns der BGH und vor allem das in diesen Ländern so nicht anrufbare BVG schon so manchen Justizirrtum wieder korrigiert. Nur dauert das eben. Und ist letztendlich auch eine Geldfrage.