Die feindselige Mitte

Desintegration In "Deutsche Zustände" zeigen Forscher um den Bielefelder Soziologen Wilhelm Heitmeyer, dass Fremdenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft weiter verbreitet ist als angenommen
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Die brutalen Übergriffe auf Inder und Senegalesen bei Festveranstaltungen im sächsischen Mügeln und im rheinhessischen Guntersblum in jüngster Zeit offenbaren einmal mehr die Virulenz und Latenz von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Dass den sich auf diese Art und Weise Geltung verschaffenden Ressentiments und misanthropischen Einstellungen nicht allein spezifisch deutsche, sondern in vielen Ländern Europas verbreitete gesellschaftliche Strukturprobleme zugrunde liegen, lässt sich allenthalben den Medien entnehmen.

Auf diesen Problemkomplex nehmen der Soziologe Wilhelm Heitmeyer und Gunter Hofmann von der Zeit in einem Gespräch mit dem Europaabgeordneten Daniel Cohn-Bendit in dem Sammelband Deutsche Zustände Bezug. Darin sprechen sie die gescheiter