Die Firma bittet um Diskretion

Datenschutz bei Siemens Ein beispielloser Fall von interner Spionage gegen einen unbequemen Münchner Betriebsrat
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Erst jüngst ist öffentlich geworden, was sich schon im Sommer vor zwei Jahren abspielte: Das Management des Siemens-Konzerns filzte 70.000 Betriebsrats-Dateien - und das auch noch gleichsam im öffentlichen Auftrag, abgesegnet durch die Staatsanwaltschaft München. Tatort war der Münchener Siemens-Betrieb Hofmannstraße mit damals noch über 10.000 Beschäftigten und einem sehr engagierten Betriebsrat.

Die Vorgeschichte lautet wie folgt: Im August 2002, mitten in der Urlaubszeit, verkündet die Siemens AG sozusagen von jetzt auf gleich, 2.500 Arbeitsplätze beim Münchener Siemens-Betrieb Hofmannstraße, der Zentrale der Netzsparte, abbauen zu wollen. Vollzugstermin soll der 30. September 2002 sein. Doch kommt das Unternehmen mit dieser