Die Freunde der Berliner Jahre

Literatur Es lag 20 Jahre lang in einem Banksafe: Nun konnte Max Frischs Tagebuch „Berliner Journal“ endlich erscheinen. Eine Lesehilfe
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2014

Berlin, das bedeutet für Max Frisch vor allem Leere: „Gefühl von Vakuum. Die weiten Straßen, es ist angenehm, mit dem Wagen zu fahren. Steigt man aus, um zu Fuß zu gehen, so hat man überall das Gefühl, hier findet Berlin nicht statt,“ notiert der Schweizer Schriftsteller in sein soeben erschienenes Tagebuch Berliner Journal. Und die Wohnung, die er und seine Frau Marianne am 6. Februar 1973 in der Friedenauer Sarrazin-Straße beziehen, ist auch noch jungfräulich leer. Frisch spaziert durch die Räume, glücklich, mal wieder ein neues Leben zu beginnen.

Das Ehepaar hat schon eine Wohnung in Zürich und ein Haus im Tessin, aber das Leben auf dem Land scheint verbraucht. Das Gegenwartsversprechen der geteilten Stadt wirkt dagegen w