Die Fronten zur Ader gelassen

Kolumbien Über 9.000 Guerilla-Kämpfer sind bisher dem Demobilisierungsangebot der Regierung Uribe gefolgt
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"Die Exekutionen waren das Schlimmste. Ich fand es immer furchtbar, andere Menschen zu töten. Es konnte zur Disziplin gehören, es tun zu müssen. Manchmal schon, wenn jemand bloß ein Huhn gestohlen hatte ..."

José verharrt einen Augenblick und schaut nach draußen, durch die offene Tür. Vor seinem Haus steht eine Kokapflanze, einfach so, unter einem Baum. Aber das ist es nicht, was ihn beunruhigt. José hat aus einem anderen Grund Angst. "Jeden Augenblick kann hier ein Auto vorfahren, aus dem jemand aussteigt, um mich zu erschießen. Wer aus den FARC desertiert, dem droht die Todesstrafe."

José gehört zu den mittlerweile offiziell über 9.300 "individuell demobilisierten Kämpfern", wie es heißt, die es zum Rückzug von der