Die ganz andere Beziehung

Chile und die DDR Diese Solidarität musste niemand anordnen
Exklusiv für Abonnent:innen

Mit dem Wahlsieg Allendes 1970, besonders aber nach dem Putsch vom September 1973, rückte Chile außerordentlich stark ins öffentliche Bewusstsein der DDR. Vielen Jugendlichen, wenn nicht gar einer ganzen Generation, erschien "Chile antifascista" wie ein neues Spanien; das "No pasarán" der Volksfront in Madrid und das "Venceremos" der Unidad Popular wurden in einem Atemzug skandiert. Chilenen, die ab 1973 als politische Emigranten kamen, brachten ihre ferne Heimat mit und gaben dem realsozialistischen Alltag einige exotische Nuancen - und dem System nicht wenig Legitimität. Chile rückte auch auf der politischen Agenda weit nach oben. 50 Mal befasste sich das SED-Politbüro damit. Zwischen 1949 und 1989 standen von allen lateinamerikanischen Ländern nur