Die ganz legale Korruption

VERTRAUENSVOLLES ZUSAMMENARBEITEN Was sich im "Kölner Klüngel" zeigt, ist symptomatisch für die ganze Republik oder wie Politiker sich zunehmend als Dienstleister verstehen
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"Die einen engagieren sich für ihre Stadt; die andern verdienen an ihr." So meinte der Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeiger Franz Sommerfeld die jüngst zutage getretene Spendenaffäre zwischen Müllwirtschaft und SPD analysieren zu können. Die, die die Korruption finanzieren, zählen demzufolge zur "aktiven Bürgergesellschaft" - Schmarotzer sind dagegen diejenigen, die das Geld empfangen und sich dabei, wie der Kölner SPD-Fraktionschef Rüther, von Staatsanwaltschaft und Öffentlichkeit erwischen lassen. Fast alle Regionalblätter in Nordrhein-Westfalen taten die Affäre - analog zu Interpretationsversuchen der SPD-Spitze - als Kölner Folklore ("Klüngel") und lokales Phänomen ab. Es wäre gut um die Republik be