Die Glocken von Basel

1914 Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wird der Sozialist Jean Jaurès in Paris erschossen. Der Mord gilt einem Pazifisten, der Europa vor der Katastrophe bewahren möchte
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2014

In einem Punkt scheinen sich alle Biografen einig zu sein: Jean Jaurès’ Sozialismus sei zu Beginn des 20. Jahrhunderts wegen seines Engagements für die Republik eine große Ermunterung für die europäische Demokratie gewesen. Er habe die Zerstörung der Freiheit verworfen und für eine moralische Idee gestritten, so das einhellige Urteil von Gilles Candar und Vincent Duclert in ihrer monumentalen, in diesem Jahr erschienenen Biografie. Zu Lebzeiten verdankte Jaurès seine große Popularität sowohl seiner außerordentlichen Rhetorik als auch der Fähigkeit, um ihn versammelte Anhänger mit stundenlangen Reden (ohne Mikrofon!) in seinen Bann zu ziehen. So geschehen bei jenem denkwürdigen Arbeitermeeting im Pariser Osten, in P