Immer häufiger lassen sich Stimmen vernehmen, die vor einem zu schnellen ökologischen Umbau unserer Gesellschaft warnen. Er gehe zulasten demokratischer Verfahrensweisen, deren Mühlen nun einmal langsam mahlten, und würde ökonomisch Schwächere zusätzlich benachteiligen. Den Wortführern in der Klimadebatte wird manipulativer Alarmismus vorgeworfen. Der Soziologe Armin Nassehi verurteilt sie in Bausch und Bogen unter der Überschrift „Denkfaule Demokratieverächter“ (Süddeutsche Zeitung vom 3. August 2019), der Philosoph Wolfram Eilenberger wittert gar eine „totalitäre Angst vor dem Untergang“ und zieht Parallelen zur Rhetorik des Rechtsradikalismus (Deutschlandfunk am 11.August 2019).
Sicher wünscht man dem gebannten Blick aufs Planetarische mehr verantwortungsethisches Augenmaß und weniger weltanschaulichen Eifer. Aber: Was sich im Rigorismus von Teilen der Klimabewegung heute ausdrückt, ist die tiefe Frustration über die verlorenen Jahrzehnte, in denen weitreichende Transformationen noch relativ leicht zu bewerkstelligen gewesen wären – und die Angst, keine zweite Chance mehr zu bekommen. Schon lange betonen VordenkerInnen einer sozio-ökologischen Wende, dass das Verschleppen umweltpolitischer Reformen zu immer größeren sozialen Konflikten und schließlich in eine veritable Demokratiekrise führen würde. Dem Wahlvolk wollte man diese Einsicht nur nicht zumuten und so hat man sich aufs Verschleppen versteift. Jetzt wundert man sich darüber, dass man mit dem Rücken zur Wand steht: Die dringenden ökologischen Reformen können kaum mehr umgesetzt werden, ohne soziale Spannungen in Kauf zu nehmen. Das hat die Gelbwestenbewegung in Frankreich demonstriert.
50 Jahre Club of Rome
Nassehi betont zurecht: „Es gibt nicht nur externe Limitationen natürlicher Ressourcen oder der Belastbarkeit des Planeten […], es gibt auch innere Begrenzungen, wie eine Gesellschaft mit internen und externen Gefährdungen umgehen kann.“ Aber: Der Bericht des Club of Rome jährt sich zum 50. Mal und in diesen Jahrzehnten haben sich die politischen Entscheidungsträger fast ausschließlich mit diesen „inneren Begrenzungen“ beschäftigt – und die äußeren zukünftigen Generationen überlassen. Die Gefahr für die Demokratie besteht nicht in der apokalyptischen Rhetorik, sondern in der hartnäckigen Verweigerung, unsere demokratischen Systeme an die veränderten Bedingungen im 21. Jahrhundert anzupassen: Wir können es uns heute nicht mehr leisten, die Entscheidungsprozesse der Demokratie mit denen des Konsumismus zu verwechseln. Zu lange haben wir Demokratie mit einer Ideologie des Individualismus gleichgesetzt, der die Chefstrategen des Neoliberalismus dann wohlklingende Mäntelchen wie „offene Gesellschaft“ und „Freiheit“ umgehängt haben. Jetzt, da die materielle und ökologische Basis dieser selbstzerstörerischen Interpretation des Humanismus an unüberwindbare Grenzen stößt, müssen wir darüber nachdenken, was diese Ideale wirklich bedeuten.
Die Kritiker der Kassandrarufe wollen sich der Gretafrage nicht stellen, ja sie verstellen den Blick auf die eigentlichen Ursachen: Sie unterstellen der politischen Rede über den Klimawandel soziale Kälte und totalitäre Vereinheitlichung, dabei sind diese Tendenzen in erster Linie Folgen einer fatalen Unterordnung demokratischer Prozesse unter das Primat der Ökonomie. Wir sind die Erben einer ökonomistischen Demokratieverachtung, die systematisch das Eingebettetsein des menschlichen Lebens in das Leben des Planeten ausblendet. Bereits 1970 schrieben die Biologen Anne und Paul Ehrlich: „Kein geologisches Ereignis seit einer Milliarde Jahren schuf eine ähnliche Bedrohung für das irdische Leben, wie sie durch die explosive Ausdehnung der menschlichen Bevölkerung entstanden ist.“ Es gibt nur wenige naturwissenschaftliche Erkenntnisse seit 1970, die den Ehrlichs nicht recht gegeben hätten. Sind die „denkfaulen Demokratieverächter“ nicht eher diejenigen, die unsere Polis mit einer kleinkarierten Lobbykratie verwechseln? Was an diesen Einlassungen zur Klimadebatte aus dem geisteswissenschaftlichen Milieu verstört, ist die hartnäckige idealistische Ignoranz gegenüber den materiellen und ökologischen Bedingungen der Demokratie. Deren ‚Idee‘ scheint bewahrenswerter als der Kampf um die materiellen und ökologischen Bedingungen für eine funktionierende Demokratie in der Zukunft. Die konkreten Manifestationen dieser Idee erscheinen dabei als nicht jeneseits des Kapitalismus denkbar. Dabei bietet die Klimakrise die historisch einzigartige Gelegenheit, die Verwechslung von Demokratie mit dem zerstörerischen individualistischen Anthropozentrismus des Neoliberalismus aufzukündigen.
Amitav Ghosh hat an der Kultur des Westens eine fatale Verkrustung des Weltbezugs durch die Logik des kaufmännischen Probabilismus und Interessensausgleichs kritisiert. Dieser Weltbezug lasse keinen Raum für Kräfte und Realitäten jenseits des Wahrscheinlichen; eine kollektive Einbildungskraft, die sich unwahrscheinliche, aber reelle Gefahren ausmalen kann, verkümmere. Deswegen sei die Klimakrise auch und vor allem eine Krise der Einbildungskraft. Die eigentliche Bedrohung für die Demokratie liegt somit darin, dass unsere Imagination zu schwach ist, um uns die biosphärischen Kippmomente, die in unserer Lebenszeit stattfinden werden (oder schon stattgefunden haben), vorstellen zu können; ihre Faktizität wird uns nun erst in dürren Zahlengerippen von der Wissenschaft nachgereicht. Sich den Untergang der eigenen Kultur vorstellen zu können, ist nicht, wie Eilenberger räsoniert, faschistoid, sondern Ausweis der zivilisatorischen Fähigkeit zur Demut und, damit verbunden, historischer Resilienz. Dass die Moderne diese Fähigkeit durch instrumentelle Vernunft ersetzt hat, ist unsere Achillesferse. Wir seien, schrieb Max Frisch bereits vor 40 Jahren bissig, besessen von „Seelen“ und der „Gesellschaft“ – als sei „das Gelände dafür gesichert, die Erde ein für allemal Erde, die Höhe der Meeresspiegel geregelt ein für allemal.“
Ein Paradox der Argumentation mancher Besitzstandswahrer des ökologisch reformresistenten Demokratiebegriffs liegt im unterschwellig patrizischen Geist. Werteorientiertes Handeln sei Privileg derer, die es sich leisten können und die keine Subsistenzprobleme haben; also einer Kaste, die sich – der Sorge um Broterwerb entledigt – in freier Verantwortung dem Gemeinwesen widmet, wie dies Hannah Arendt im Begriff „Handeln“ zu fassen suchte (im Gegensatz zu „Arbeiten und „Herstellen“).
Moral ist keine Statusfrage
Werte-orientiertes Handeln sei, so scheint Nassehi zu suggerieren, die Nebenwirkung sozialer Besserstellung. Als könne man erst ab einem gewissen Einkommen werte-orientiert entscheiden, etwa bewusst auf Flugreisen oder Fleisch verzichten. Ein enorm verkürzter Wertebegriff, der empirisch nicht gedeckt ist: Studie über Studie belegt, dass intrinsisch motiviertes moralisches Handeln nicht vom sozialen Status und Milieu abhängt. Letztendlich verbirgt sich in den wohlfeilen Philippika gegen den vermeintlichen Hochmut der Klimabewegung der Hochmut der Intellektuellen, die Teilen der Bevölkerung moralisches Verantwortungsbewusstsein absprechen.
Darüber hinaus ist auch der Vergleichsrahmen oft national gesteckt. Der viel beschworene kleine Mann, mit dem man sich gerne solidarisiert ohne ihn näher zu definieren, gehört im internationalen Vergleich einer höchst privilegierten Klasse an. Der moralische Eifer, mit dem Einschränkungen bei Dingen, die den meisten Erdenbewohnern als Hyperluxus erscheinen, hierzulande als Gefahr für den sozialen Frieden gebrandmarkt werden, steht überspannten Redewendungen in der Klimadebatte in nichts nach. Die kollektiven Bedürfnisstrukturen, die zu verstetigen sich alle Noch-Volksparteien verschworen haben, sind das historische Produkt der Großen Beschleunigung (1945 – 70). Diese Bedürfnisstrukturen sind keine Menschenrechte. Sie treiben in einen unaufhaltsamen Konflikt zwischen ökologischem und industriellem Metabolismus, den bereits Marx dem Kapitalismus vorhergesagt hatte. Seit 40 Jahren wird an dem Verblendungszusammenhang gebastelt, dass es diesen Konflikt nicht gäbe. Die Intelligenz bastelt fleißig mit und verheddert sich in performativen Widersprüchen: Sie möchte die Öffentlichkeit vor der vermeintlichen Hysterie der Klimaaktivisten bewahren und sät selbst durch übersteuerte Vergleiche Hysterie. So verpufft wertvolle Energie in Scheingefechten.
Kommentare 91
Herr Malkmus, wenn ich Sie recht verstehe, argumentieren Sie doch, dass ein moralisches Bewusstsein nichts mit Wohlstand zu tun habe?
"Studie über Studie belegt, dass intrinsisch motiviertes moralisches Handeln nicht vom sozialen Status und Milieu abhängt."
Gleichzeitig benutzen Sie jedoch den internattional "relativen" Wohlstand anschließend selbst als die Keule, Verzicht zu predigen?
"Darüber hinaus ist auch der Vergleichsrahmen oft national gesteckt. Der viel beschworene kleine Mann, mit dem man sich gerne solidarisiert ohne ihn näher zu definieren, gehört im internationalen Vergleich einer höchst privilegierten Klasse an."
Und behaupten im Grunde, der kleine Mann sei eine Erfindung der Intellektuellen, um sich an liebgewonnenen marxistischen Lehren zu rühen?
Quintessenz Ihrer Aussage ist aber doch GERADE, dass Sie an die undankbaren Wohlhabenden der unteren Klasse und sein Demokratieverständnis appellieren bzw. auf deren vermeintliche intellektuelle Beschützer?
Das vorausgesetzt, widerlegen sie sich selbst. Demokratie unserer bürokratisierten Denkart (Obrigkeit) IST nur im (auch relativen) Wohlstand denkbar. Eine dünne Tünche, die bei echter Not abfallen würde und wird.^^
Was manche erhoffen, und manche zu verhindern suchen, indem sie die absehbare Not auf die "viel zu vielen" (in deren Augen aus deren Perspektive), also die ANDEREN lenken, bevor diese "Not" sich alle zum Opfer macht?
Ich nehme DEM Klimaktivisten eine Lauterkeit ab, der die Enteignung der Reichen ohne Rücksicht auf Verluste fordert. Aber nicht dem, der die Reichen auffordert, strengere Regeln für die weniger Reichen (die "viel und vielen") zu schaffen.
Mal abgesehen davon, dass die Verwüstungen von den Reichen und der von ihnen bezahlten Wissenschaft verursacht wurden, nicht von den "viel zu vielen", und dass diese Reichen gerade jetzt sich anschicken, die selbe Wissenschaft mit weiteren Verheerungen unbekannter Nebenwirkungen zu beauftragen, die nur eins gemeinsam haben: dass sie ihnen Einnahmen beschaffen, die den "viel zu vielen" abgepresst werden. Klimawandel ist das Instrument.
Die Moral ist die der Mafia: wir schützen euch vor der Bedrohung, die wir selbst darstellen, wenn ihr uns extra bezahlt. Dann erzeugen wir PRODUKTE mit dem Versprechen, dass ihr die Moral damit KAUFEN könnt.
Ich hab den Artikel als intellektuell, verbrämten Aufruf zu einer „Diktatur des Wohlfahrtsausschusses der Klimaaktivisten“ gelesen und wurde mit jeden Satz wütender. Da erzählt ein gutbezahlter Professore den „kleinen Leuten“ denen es hierzulande noch viel zu gut gehe, sie sollen verzichten um das Klima zu retten. Das kann und will ich nicht mehr hören!
Man sollte Versuche entschlüsseln, emotional zu erpressen - womit und wozu auch immer. Was der Autor hält, ist eine Gardinenpredigt an in seinen Augen privilegierte Arme von intellektuell und ökonomisch elitärer Warte aus und daher unredlich.
Aber ich halte Ihren wissenschaftlich "autorisierten" Hinweis für nützlich. Reaktanz hat ja (mindestens) 2 Komponenten, das kommt im Link (absichtsvoll?) nicht zu Geltung, denn dort ist ja gewissermaßen schon und allein die Abwehr und der instinktive Wunsch nach Selbstbestimmung das Böse.
Die zweite Komponente ist, dass dieser Wunsch einen Halt braucht, der oft im Gewohnten gesucht wird. Interessant wäre, über möglich Bewegungen nachzudenken:
1. Das Festhalten am Seitherigen (besser als nichts)
2. Die Flucht ins "Höhere" (sich überheben) oder
3. Die Flucht ins Nichts (Gleichgültigkeit)
Wie also findet man den Weg inmitten von Vorschlägen, die gerne als Schlag daherkommen, und zwar: den eigenen, den für sich selbst angemessenen? Also die so genannte freie, vernunftgemäße(n) Entscheidung(en)?
Wer sich von den Vorschlägen und Lockungen diverser Einflüsse verstricken lässt, dem wird das Nirvana (Nr. 3) wie das Paradies vorkommen.
Die Frage: was ist der 4. Weg?
Wo ist er verankert, da nun mal die reine Freiheit immer eine Flucht ins Nichts ist, das sich jedoch niemals als Paradies erweist?
>>Ich hasse Greta nicht…<<
Sich an irgendeiner Greta abzuarbeiten erspart es den „ProGreta/KontraGreta“-Krampfhähnchen, sich mit den immer dringender werdenden Fragen inhaltlich auseinanderzusetzen.
---
Ähnlich ist es mit der „Verzicht“-Diskussion. Der Kaputtalismus („Privatprofitwirtschaft“) fordert Habenichtsen allerlei Verzicht auf Gesundheit, Wohlbefinden, Lebensfreude ab. Diesen Verzicht abzubauen lässt sich sehr gut mit einer Arbeits-/Konsumtionweise verbinden, die nachhaltige Schäden an der Natur des Planeten als Lebensgrundlage vermeiden will. So möchten das nur Wenige sehen. Lieber diskutiert man, ob Niedriglöhnern die Urlaubsreisen genommen werden dürfen, die sich eh nicht leisten können. Wobei das konkrete Problem durch CO2-Steuer steigender Heizkosten in der Mietwohnung sorgfältig ausgespart wird.
Vielen Dank für diesen Artikel, der aufgrund seiner Vielschichtigkeit (von mir zumindest) mehrfaches Lesen verlangte. Dann aber bietet er genügend Stoff zum Nach- und Weiterdenken.
„Diese Bedürfnisstrukturen sind keine Menschenrechte.“
Vermutlich an erster Stelle der unverzichtbaren Erörterung, wie Menschen friedlich und erfolgreich auf dieser Erde zusammenleben können, sollte geklärt werden, welche Bedürfnisse jeder einzelne Mensch auf dieser Welt auf wessen Kosten und in welcher Weise gleichwertig befriedigen können soll - zunächst vollkommen unabhängig von seinem eigenen Leistungsvermögen. Darüber hinaus sollte ein kluges Wirtschafts- und Gesellschaftssystem dazu in der Lage sein, festzulegen, wie mit dem „Rest des Kuchens“ sinnvoll umgegangen wird, so dass Vielfalt und Individualität neben Gemeinsamkeit und Miteinander und neben Rücksichtsnahme auf andere Lebewesen und den gemeinsamen Lebensraum Erde bestmöglich Berücksichtigung finden. Dafür braucht es auf der einen Seite Grundprinzipien und Regeln und auf der anderen Seite Einsicht und Partizipation.
Aber trotz all der unübersehbaren Probleme für Mensch und Natur leben viele Menschen zu Beginn des 21. Jhs. immer noch in der geistigen Umnachtung, das eine gegen das andere ausspielen zu müssen. Wie aber bekommt man eine Kuh vom Eis, die sich unbemerkterweise nur in der eigenen schlechten Fantasie dort aufhält, nicht aber realiter? Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, was diese Fantasterei ausgelöst hat!
Dass die Vergötterung des Menschen einerseits als spintisiertes altruistisches Kollektivwesen und andererseits als eingeredeter eiskalt rücksichtslos egoistischen Homo oeconomicus lokal, national und global zu verheerenden sozialen Verwerfungen auf ganz unterschiedlichen Niveaus und mit lebensbedrohlichen Folgen in nahezu allen Lebensbereichen geführt hat, ist nur für absolut wirklichkeitsfremde Zustandsbewahrer mit quasi besessenen Wahnvorstellungen nicht erkennbar und anerkennbar. Dieser Zustand bedarf dringend der möglichst zeitnahen tabulosen Korrektur. Wie? Mit den Mitteln des impotenten kollektivistischen Systems oder mit den Mitteln des derzeit vorherrschenden asozialen Systems, die beide Mitverursacher dieser Zustände sind? Sicher nicht! Ohne ein komplett neues System wird dies nicht gehen. Jedwedes Gegenargument bewegt sich im Bereich hoffnungsloser düsterer Fantasien.
Dass die Vergötterung des Menschen einerseits als spintisiertes altruistisches Kollektivwesen und andererseits als eingeredeter eiskalt rücksichtslos egoistischen Homo oeconomicus lokal, national und global zu verheerenden Schäden an der Natur mit lebensbedrohlichen Folgen auf ganz unterschiedlichen Niveaus und in nahezu allen Bereichen geführt hat, ist nur für absolut wirklichkeitsfremde Zustandsbewahrer mit quasi besessenen Wahnvorstellungen nicht erkennbar und anerkennbar. Dieser Zustand bedarf dringend der möglichst zeitnahen tabulosen Korrektur. Wie? Mit den Mitteln des impotenten kollektivistischen Systems oder mit den Mitteln des derzeit vorherrschenden asozialen Systems, die beide Mitverursacher dieser Zustände sind? Sicher nicht! Ohne ein komplett neues System wird dies nicht gehen. Jedwedes Gegenargument bewegt sich im Bereich hoffnungsloser düsterer Fantasien.
Die schlimmste Fantasie aber besteht darin, dass so viele Menschen - sozusagen als Sklaven ihrer gleichsam vergötterten und selbst eingeredeten Entweder-oder-Logik - abgrundtief davon überzeugt sind, dass entweder nur das eine oder nur das andere, stets auf Kosten des jeweils anderen, zu lösen ist. Gefangen in ihrem intellektuellen Zwangskorsett legen sie auf beiden Seiten einen eiskalten Egoismus an den Tag, der dem Homo oeconomicus in nichts nachsteht. Bekanntlich ist derartiger Egoismus aber Wurzel des Übels. Solch ein Weg fortgesetzten einseitigen Egoismus wird die Katastrophe nur noch zusätzlich befeuern.
Wie aber wäre es dann mit einen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, das die Einseitigkeiten in jedweder Hinsicht zu überwinden in der Lage ist und durch das all die wichtigen Aspekte ihre angemessene Berücksichtigung erhalten könnten?
Alleine schon durch eine derart kluge Zielsetzung gäbe es ab sofort keine Kuh mehr auf dem Eis, denn die Menschen verstünden immer besser, fruchtbar miteinander zu agieren. Alle Formen „ökonomistischer Demokratieverachtung“ verlören so ihre Existenzgrundlage. „Ego first“ würde rückstandsfrei durch „Kooperation first“ ersetzt. Na, das kann ja heiter werden!
Das Zitat stammt aus einem anderen Strang, der Kommentar ist mir aus Versehen hier her gerutscht.
Okay. Sie suchen ...:)
Mein "Hobby" sind die Mechanismen. Und ich komme immer wieder drauf, dass Menschen sich an Menschen irgendeiner Peer-group (Sie haben einige genannt) heften, um nicht alleine .... denken und handeln zu müssen. M.E. verschlimmert es ein Problem, denn: eine Gruppe Ängstlicher ergibt keinen Mut, sondern geballte Angst, die sich Sündenböcke sucht. Extremes Beispiel sind die Nazis, die ihre Angst auf die Juden bzw. "minderwertige Rassen" projizierten.
So, wie hier die einschlägigen Schwatzbasen auf Hartz4- oder Armutsrenten-Empfänger eindreschen, während sie selbst fett in der Sonne sitzen und nicht dran denken, zu verzichten.
Das Freikaufen ist ein Ablasshandel: man bringt dem Klimagötzen Opfer in Form von Geld oder Schuldigen, DAMIT man nicht SELBST eigenverantwortlich handeln muss.
Möge Sie finden, wonach Sie suchen:)
„.... Und ich komme immer wieder drauf, dass Menschen sich an Menschen irgendeiner Peer-group (Sie haben einige genannt) heften, um nicht alleine .... denken und handeln zu müssen. M.E. verschlimmert es ein Problem, denn: eine Gruppe Ängstlicher ergibt keinen Mut,...“
Der Mensch ist ein Herdentier und braucht manchmal auch einen Leithammel. Wenn aber der Leithammel angeschlagenen ist und die Herde schrumpft, suchen sich die Leute eine andere, größere Herde. Das passiert gerade mit der Klimabewegung. Die Leitfigur ist angezählt und die Zahl der Leute wächst, denen das Klimathema auf den Nerv geht. Der Rest der Klimatruppe spürt das instinktiv und schlägt immer verzweifelter um sich. Mal sehen, welcher Herde sich die Leute danach zuwenden?
Es könnte amüsieren, wenn es nicht doch ärgerlich wäre, mit welchen Verrenkungen noch jeder Beitrag hinsichtlich der Klimabewegung angegangen wird. Da liegt kein Argument zu fern, dass nicht auch noch in den Topf gerührt werden kann, um das Thema zu desavouieren.
Intellektuelle scheiden schon mal aus, denn die sind einfach nicht vom Volk. Gleiches betrifft für gut bezahlte und gesicherte Positionen, aus denen man nur privilegiert in die Welt schauen kann und sich daher mit Vorschlägen gefälligst bedeckt halten soll, da ebenfalls nicht bei den deklarierten "Normalos".
Sollte gar ein Beitrag darüber von einem Prekären eingestellt werden, der dürfte gleich in den Beitrag der Freudianer überwiesen werden, der gerade aktuell beackert wird.
Egal ob Einzelkämpfer, Parteiloser, Spezialist vom Fach, Hinz und Kunz, Lobbyist, spielt alles keine Rolle, es wird schon etwas gefunden werden, um vom Thema abzuschweifen, zumindest sich selbst nicht im Boot befindlich zu sehen, da:
1. die Verursacher immer außerhalb des eigenen Umfelds liegen,
2. die Änderungen nur andere betreffen dürfen (Kosten, Lebensweisen),
3. sich die Änderungen eh nur über eine Ökodiktatur durchsetzen lassen würden (der Begriff wird als Kampfbegriff eingesetzt),
4. die Notwendigkeit überhaupt bestritten wird, denn es ist doch alles nur Übertreibung und "natürliche" Klimaschwankung,
5. Deutschland mal wieder durchdreht und international eh nur einen unmaßgeblichen Anteil an der Misere hat (also alles was wir tun, schadet uns auch noch im Wettbewerb),
6. das Thema nur von denen forciert wird, die damit absahnen wollen (als ob bei den notwendigen Umstrukturierungen neue Arbeitsplätze kritisiert würden und gleiches für den Erhalt bereits bestehender Arbeitsplätze gilt: abstrus!),
7. größere gesellschaftliche Änderungen als einseitig, spekulativ, nicht mehrheitsfähig, kurz als unrealistisch abgewiesen werden, obwohl die bisherigen ökonomischen "Erfolge" längst als nicht unbegrenzt (und auch noch mit weiterem Wachstum) fortführbar erkannt wurden,
Letztlich ist das Klima aber völlig neutral hinsichtlich der persönlichen Meinungen, wenn es die Folgen zu (er)tragen gilt. Es ist aber nicht neutral hinsichtlich der Regionen der Erde, die in unterschiedlichem Ausmaß von den Auswirkungen betroffen sein wird.
Und was kommt da so als kluger Vorschlag: man müsste die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben. Einer Welt, die schon heute ihre Waffenarsenale ausbaut und es nicht einmal Europa auf die Reihe bekommt, Flüchtlinge in einer überschaubaren und (leicht) verkraftbaren Größe aufzunehmen und die Grenzen stattdessen militarisiert. Nichts von alledem entspricht den kommenden Auswirkungen und dann wird die hier immer wieder geführte Diskussion über Privilegierte ein Witz sein, da sich niemand mehr entziehen kann und jeder betroffen sein wird.
Allerdings dürfte das im größeren Ausmaß eher die Enkel und Urenkel betreffen und wenn man keine hat: halt abhaken.
Politisch- wirtschaftlich verursachte Ungleichgewichte (Ungerechtigkeiten) hinsichtlich der Einkommens- und Vermögensverhältnisse können doch wohl nicht als Alibi dienen, um das Klimathema wieder zu "begraben". Das Gegenteil muss der Fall sein, nämlich genau diese Verhältnisse mit dem Thema zu verbinden, denn das liegt doch jetzt förmlich auf der Hand: ist überfällig.
Greta ist "nur" ein Katalysator, der den Funken gezündet hat, was daraus wird, liegt an allen.
„Allerdings dürfte das im größeren Ausmaß eher die Enkel und Urenkel betreffen und wenn man keine hat: halt abhaken.“
Aha, jetzt sind wohl erst die Urenkel betroffen, da verbleibt noch ne Menge Zeit sich ZUERST um soziale Gerechtigkeit zu kümmern. Und diejenigen, die keine Enkel haben, führen doch ein klimagefälliges Leben. Die Klimaaktivisten sagen doch, es gäbe ZUVIELE Menschen.
und der Zug, die soziale Frage mit der Klimafrage zu verbinden ist leider, leider abgefahren. Schade, aber weder die Klimafreunde, noch die linken Parteien, wenn es denn noch welche gibt, haben die soziale Frage ausreichend beachtet. Das rächt sich jetzt.
Es wird eine Gegenbewegung gegen CO2- und Fleischsteuer, eine deutsche Gelbwestenbewegung, eine Klimarevolte, entstehen. Die wird dann allerdings leider leider von den Rechtspopulisten bestimmt werden, denn Linke und Klimafreunde haben ihr ureigenestes Klientel einfach im Regen stehen gelassen. Vielleicht gibt es noch ein paar versprengte Linke, die das Ruder herumreißen könnten.. ich fürchte aber, es ist schon zu spät???
"Zeit" läuft als persönliche Altersuhr, die ist aber nicht gemeint. Und das Klima schert sich auch nicht um die "soziale Frage". Aber es wird diese auf jeden Fall verschärfen.
Meine Aufzählung war natürlich nicht vollständig. Kann die aber jederzeit aus den Kommentaren ergänzen. Fehlt eh die Systematisierung, was ein typisches Problem (Schwäche) von Blogs ist.
pleifel: „Da liegt kein Argument zu fern, das nicht auch noch in den Topf gerührt werden kann, um das Thema zu desavouieren.“
Ich möchte diese hervorragende, bereits jetzt umfangreiche Erörterung des seuchenhaft grassierenden argumentativen Missstandes um den Hinweis auf eine Verhaltensauffälligkeit ergänzen: Bei nicht wenigen lässt sich unschwer erkennen, dass sie sich völlig widersprüchlich, sogar mit eigenem Hochgenuss, in genau die Missachtung hinein zu schwadronieren suchen, die sie selber als Schreckensbild aber auch auf alles und auf jeden projizieren. Diese Form der Uneinsichtigkeit ist geradezu erschreckend – wie allerdings der „Opfergesang“ der Mitstreiter auch.
Man könnte dies als „selbsterfüllende Prophezeiung“ bezeichnen. Zumindest aber scheint der innere Druck, in der öffentlichen Debatte quasi immer automatisch Recht haben zu wollen, derart groß zu sein, dass die Wirklichkeit in solch einer Weise verdreht wird, dass sogar jedwede Form gut gemeinter, schon längst erfolgender inhaltlicher Berücksichtigung als existenzbedrohende Übergriffigkeit erscheint, gegen die mit allen Mitteln angegangen wird – und das immer wieder neu. Wie lange bloß hält man das aus? Warum ist die Selbsterkenntnis bloß derart brutal weit weg?
Oder sieht man das als Außenstehender völlig falsch, indem man besten Willens das immer wieder gleiche Muster gut gemeint missachtet, das in Wirklichkeit auf fremdbestimmte Inszenierung denn auf Authentizität hinweist? Wer weiß das schon?
Sei denn, diese Erkenntnis verdichtet sich dann doch immer mehr. Dann verbleibt einem nur noch der ebenfalls gut gemeinte Hinweis auf den Troll-Kodex Nr. 5: „Ein guter Troll, ist ein Troll, der sich rechtzeitig trollt, bevor sein fauler Zauber entlarvt und er in aller Öffentlichkeit bloßgestellt wird.“
Tolle Trolle trollen toll – darauf einen Trollinger! Das aber ist schwarzer Humor, der sich angesichts des Ernstes der Lage, eigentlich von selbst verbietet, wohl aber recht gut als Ablassventil für unerwiderte Gutmütigkeit, also für umgekehrte Wertschätzung, dienen kann. Was bleibt, ist die schmerzliche Erkenntnis, dass Trolle und deren Nachahmer jedwede Form von Kooperation meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Dann bleibt nur noch der Trollinger – oder etwa nicht?
"Was der Autor hält, ist eine Gardinenpredigt an in seinen Augen privilegierte Arme von intellektuell und ökonomisch elitärer Warte aus und daher unredlich."
Ich bin selber Teil dieser Gruppe der 'privilegierten Armen' - und meine, dass der Autor 100%ig Recht hat.
Sie sind mit dem Autor der Meinung, dass Sie im "Hyperluxus" leben (100%)?
Auch nach zweimaligem Lesen frage ich mich, "was will der Autor damit sagen"? Wie der Kampf um unsere Existenz, zu dem auch die Abwehr des drohenden Klimakollapses gehört, ausgebremst wird, beschreibt dieser Artikel: "Neue INSM-Kampagne will die starke Klimaschutzbewegung der Jugend aushebeln". Acht Phasen der Manipulation und vier Gegenmaßnahmen. Dazu noch etwas Mut, Hintergrund, politische Bildung und los geht's.
Ich bin kein Freund von Skinner. Was immer man Menschen andressiert, bewirkt nur eins: dass sie noch dressierbarer werden und meinen, ohne Dressur und Guru keine Orientierung zu haben, hilflos zu sein.
“@ probi
Sie sind mit dem Autor der Meinung, dass Sie im "Hyperluxus" leben (100%)?“
Vom Hyperluxus können wir den probi gerne befreien. Wir senden ihn gern unsere Kontonummern und geloben bei der Heiligen Greta ein klimagefälliges Leben zu führen, für wie lange, hängt von der Höhe der Zahlung ab, aber wir sind verhandlungsbereit.. .
Schade, ich habe Sie für klüger gehalten.
Geldgierige Sektengründungen sind nur mit Ihrem Denken möglich.
Ja, an der praktischen Anwendung platzt der Luftballon. Je größer die Klappe, desto geringer das Handeln.
Reg dich nicht auf, es lohnt nicht! Nebenbei, es gibt umweltfreundliche Waschmaschinen, die weniger Strom, dafür aber mehr Wasser verbrauchen. Du kannst es dir ganz nach Hersteller aussuchen...
Da Greta Thunberg bald in den USA angekommen sein wird, wäre es an der Zeit, dass Greta sich mit den Massenmördern von PETA "Pseudo-Tierschutzorganisation" anlegt, die ca. 85% aller Tiere in ihren Tierheimen einschläfern lässt und töten lässt. Durchschnittlich sogar viel mehr als in den meisten anderen Tierheimen weltweit. Meistens sogar kerngesunde Tiere!
https://www.petakillsanimals.com/proof-peta-kills/
Ich frage mich schon seit vielen Jahren warum Deutschlands Tierschutzorganisationen und Grüne Partei dazu schweigen und nicht dagegen protestieren, dass eines der größten und mächtigsten US Tierschutzorganisationen die PETA in den USA organisierten Massenmord an Tieren begehen!
In einigen Jahren kam es sogar vor, dass die PETA ca. 99% aller Hunde in ihren Tierheimen einschläfern ließ. Manchmal sogar völlig ohne Not und das traf auch kerngesunde Hunde!
Gegen den WWF laufen derzeit diverse Ermittlungen wegen Folter von indigenen Ethnien. Außerdem soll der WWF gezielt paramilitärische Parkwächter eingesetzt haben um indigene Menschen aus ihren Wohngebieten mit Waffengewalt zu vertreiben. Von wegen WWF = Naturschutz und Artenschutz.
Der ARD hatte auch schon einige Dokus über den WWF gezeigt unter anderem darüber, wie der WWF in Südostasien dabei geholfen hatte Wälder abzuholzen, wo auch bedrohten Tierarten lebten, und diese Gebiete anschließend an große Agrarkonzerne zu verkaufen!
Aha:)
Sie haben in Wahrheit den Planeten doch schon abgeschrieben, die happy few. Der reichste Mann, ihr frontman, hat strategisch schon klar entschieden, was er will: Auf den Mond , um zu bleiben. Natürlich nur er und ein paar Auserwählte, Arche Noah 2.0 - Und schon arbeiten seine HighTechSklaven fleissig daran und stellen das erste Weltallgewächshaus vor. Frisches Gemüse, frisches Obst, ohne Erde. Cool! Na, wer sagts denn? Geht nicht, gibts nicht. Und die Menschheit? Na, Menschenmüll, nicht weiter tragisch. Hauptsache wir Oberschlauen Oberreichen Auserwählten überleben den von uns selbst verursachten Untergang. Natürlich nur reine weisse Rasse, born to govern, to survive only! deus lo vult
"Wir haben dich geschaffen", sprach der Mensch zum Klima, "aber du bist böse, und deshalb schaffen wir dich wieder ab."
"Ihr habt mich nicht geschaffen", sprach das Klima, "aber ich bin mächtig und gerecht und werde euch wieder zu Wesen machen, die ihre Ohnmacht begreifen."
>>Und schon arbeiten seine HighTechSklaven fleissig daran und stellen das erste Weltallgewächshaus vor.<<
Erste Versuche dazu gab es schon in den 1960er/70er Jahren mit БИОС (bios)-1, 2 und 3 in Krasnojarsk (1960er – 70er Jahre). Und später „Biosphere II“ in Arizona. Wahrscheinlich haben die Musk-Leute eher die Anlage von Krasnojarsk kopiert als die von Arizona, denn die Versuche in der Sowjetunion waren eindeutig auf die Raumfahrt-Tauglichkeit ausgerichtet.
---
Bodenständigere Milliardäre kaufen sich währenddessen grosse Grundstücke in Neuseeland um dort ihr Luxus-Rückzugsgebiet einzurichten.
https://www.youtube.com/watch?v=C2qHDg6Ssao
Ich kann die im Artikel behandelte – und entsprechend in den Kommentarteilen entsprechender Artikel so geführte – Kontroverse sachlich nicht nachvollziehen. Bereits Naomi Klein – sicher alles andere als eine Befürworterin eines neuen Sozialdarwinismus – hat vor Jahren darauf hingewiesen, dass das neoliberale Wirtschaftssystem zwangsläufig in die ökologische Katastrophe führen muss. Entsprechend finde ich die Debatte am Thema vorbeigehend – auch wenn Teile der aktuell entstehenden Klimabewegung Befürchtungen der Art, wie sie u. a. hier thematisiert werden, durchaus befördern.
Was steht politisch-wirtschaftlich an? Zunächst einmal ein neuerlicher Investitionsstreik der herrschenden Klassen – das, was in der systemimmanenten Leseart unter dem Begriff »Rezession« verkauft wird. Konkret bedeutet das: Obwohl die aktuelle, sich in zahllosen Katastrophen und Wetterveränderungen manifestierende Klimaerwärmung – Stichwort: Anpassung der Infrastruktur – dringend auch wirtschaftliches Handeln erfordert, legen die Herren des Geldes demonstrativ die Hände in den Schoss; die Margen sind ihnen derzeit nicht mehr hoch genug. Entsprechend wird eine neue Rezession nicht nur die üblichen sozialen Härten mit sich bringen, sondern – durch das damit einhergehende Nichtstun – die ökologische Krise nicht unmaßgeblich mit verschärfen.
Nichtsdestotrotz führt man auf der linken Seite des politischen Spektrums in D eine Luxusdiskussion – oder, nett formuliert: eine ideologisch aufgeladene Stellvertreterdiskussion um völlig randständige Effekte. Dabei ist die Diskussion um die Frage, ob der Tiger da ist, müßig. ER IST DA. Die »linke« Frage ist somit die, ob man den Tiger reiten will (respektive: das Problem annehmen, akzeptieren usw.), oder ob man danebensteht und müßige Diskussionen darum führt, ob der Tiger überhaupt da ist, ob uns die Farbe seines Fells gefällt, ob er eher in die Refugien der Reichen einfällt oder die der Armen, oder ob die Zöpfe einer minderjährigen Schwedin so hinnehmbar sind oder nicht.
Eigentlich wäre die aktuelle Situation für jede linke Bewegung ein Heimspiel. Was dringend nottäte (die zwecks Beschäftigungstherapie geführten Verzichts-Debatten sind in der Tat Unfug), wären Investitionsprogramme in xxx-Milliardenhöhe, um Nutzflächen, Wohngebiete, Wälder, Küsten, Verkehrsinfrastruktur und so weiter fit zu machen für die anstehenden Veränderungen. Eigentlich ein Programm für klassische keynesianische Interventionspolitik.
Nur hat das die hiesige Linke – anders als etwa die US-amerikanischen Progressiven – noch nicht gemerkt.
Wie soll, kann, hat die Linke die Klimafrage einzuordnen? Lesenswert, ganz aktuell: Angst vor den Klimaretterinnen, Neues Deutschland, 24. August 2019
„Das mit der Waschmaschine ist aber von mir bösartig gedacht, da man sich in baldiger Zeit über ein soziales Kreditsystem das Wasser und den Strom für das Wäsche waschen verdienen muss. Das bewirkt negative Umstände und zwingt zum nachdenken.“
Klingt für mich ein wenig nach Ökodiktatur,(China will ja auch ein soziales Kreditsystem einführen) wenn man die Leute zum vermeintlich klimagerechten Handeln zwingen will. Die Reichen werden sich natürlich freikaufen.
Merke: die Welt ist in Klassen gespalten und folglich ist Klimakampf immer auch Klassenkampf. Die Oberschicht will nichts bezahlen, sie wollen den Armen auch noch die Kosten des Klimawandels aufbürden
„Eigentlich wäre die aktuelle Situation für jede linke Bewegung ein Heimspiel.“
Dachte ich auch einmal. Aber ganz offensichtlich geht es den wenigsten um die tabulose Erkenntnis im Sinne einer bestmöglichen Lösungsfindung, unter bestmöglicher Berücksichtigung möglichst vieler der relevanten Aspekte im Sinne von Mensch und Natur insgesamt, sondern um … ?
Tja, ist ein Glas voll, dann lässt sich nichts mehr einschenken. Jeder Versuch ist sinnlose Verschwendung!
Es ist doch ganz einfach:
Die Leute haben kein Vertrauen mehr in die sog. politischen Eliten. Durch die Agenda 2010 und im Osten durch die mißlungene Wiederbereinigung sind die Menschen mißtrauisch geworden, wenn wieder etwas von ihnen gefordert wird.
Da plötzlich taucht eine Klimabewegung auf, positiv besprochen in den bürgerlichen Medien und plötzlich will man mit CO2- und „Fleischsteuer“ den „Normalos“ noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Grüne Wohlstandkinder aus der Öko-Mittelschicht fordern Änderung der Lebensweise und schon wieder Verzicht von denen, die nicht mehr verzichten können und wollen. Es wäre es Aufgabe einer linken Partei, in Anlehnung an die alte Occupy-Losung laut und deutlich zu sagen:
Wir zahlen nicht für eure Klimakrise.
Aber was macht Die Linke? Sie lamentiert. Äußerst sich unklar zur CO2 Steuer etc. Auch halten die Leute die Grünen noch immer für eine linke Partei und die fordern bekanntlich eine Ökosteuer.
Von allen im Stich gelassen, wenden sich die Leute vor allem im Osten, aus Frust, Wut und Protest der AfD zu, die den Klimawandel rundweg bestreitet. Es leuchtet dann auch ein zu sagen, wenn es keinen Klimawandel gibt, gibt es auch keinen Grund uns erneut das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Eine Benzinsteuer hat in Frankreich den Aufstand der Gelbwesten ausgelöst. Es gibt dort wie hier Leute, die haben mehr Angst vor den Ende des Monats als vor den Ende der Welt.
Der Artikelschreiber fordert übrigens auch Verzicht. Er gibt sich antineoliberal, beruft sich auf Marx um so mit „linken“ Argumenten zum Verzicht aufzurufen, um ideologisch eine Agenda 2020 vorzubereiten. Diese droht, wenn Grün-Schwarz regieren wird, r2g ist tot....
»Da plötzlich taucht eine Klimabewegung auf, positiv besprochen in den bürgerlichen Medien und plötzlich will man mit CO2- und ›Fleischsteuer‹ den „›Normalos‹ noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. (…)«
Ich vermute, wir beide – ebenso wie der Großteil der hier Kommentierenden – können uns vergleichsweise schnell darauf einigen, dass die aufgeführten Maßnahmen nichts bringen. In kurz:
CO2-Steuer: typische Aktionitis der herrschenden Politik, die auf ihr Ziel gesehen voraussehbar wenig bringen wird. Einnahmentechnisch ist das absehbarste Szenario das, dass die Mehreinnahmen weniger in den Ökobereich fliessen denn in unterschiedlichen Haushalten versickern bzw. zur Erhaltung der »Schwarzen Null« verwendet werden – speziell dann, wenn wieder rezessive Zeiten anbrechen und die Steuereinnahmen nicht mehr so erquicklich sprudeln wie noch derzeit. Den Konzernen wiederum tut eine CO2-Steuer nicht weh, weil sie die Auslagen wie gehabt auf die Preise umlegen – wobei indirekt exakt der von Ihnen beschriebene Effekt im Hinblick auf die kleinen Einkommen eintritt.
Fleischsteuer, Kerosinsteuer etcetera: weitere Vorschläge aus ebendieser Richtung.
Reduzierung des privaten Konsums, »Flugscham« etcetera: Ich will diese Punkte nicht in Bausch in Bogen verurteilen – sprich: Wer’s machen will, soll es machen. Da der private Konsum in Sachen Klimaerwärmung jedoch ein eher nachrangiger »Player« ist, dürften Einschränkungen in Privathaushalten eher den guten Gewissen der Praktizierenden zugute kommen denn der Atmosphäre. Spürbar auf die Treibhausgas-Ausstösse auswirken wird sich der private Konsum schon allein deswegen nicht, weil er wirkungstechnisch verpufft und streut wie sonstwas. Anders gesagt: »Masse« lässt sich mit privaten Verzichtsorgien kaum aufbauen.
Weg von der Kohle, Einstieg in die erneuerbaren Energien. Durchaus ein Weg, der in die richtige Richtung – nämlich der der notwendigen Emissionsverminderung – ginge. Ohne staatlichen Anschub allerdings ist eine derartige Wende nicht zu schaffen. Ebenso, wie aus sozialer / linker Warte selbstverständlich sicherzustellen wäre, dass der Wechsel ohne soziale Härten abläuft und nicht Zustände eintreten, in denen eine Emissionsverringerung mit einer Erhöhung des sozialen Elends bezahlt wird.
In eine ähnliche Richtung ginge auch eine Wende in der Verkehrspolitik – ebenfalls ein Punkt, wo die herrschenden Klimabesorgten auffällig sprachlos sind und lediglich ein paar Linkspartei-Politiker zaghaft den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ins Spiel bringen.
Das nur als Skizzen – zur Verdeutlichung, dass die Diskussion um sinnvolle Schritte gegen die Klimaerwärmung erst in den allerersten Anfängen steckt. Wobei die weiter oben von mir angesprochenen »Wetterfest«-Maßnahmen noch gar nicht angerissen sind. Ich denke, man sollte die nun anlaufende Bewegung kritisch flankieren – parallel dazu jedoch eine eigene linke Programmatik in Sachen Erderwärmung aufgleisen. Denn: Die Uhr tickt mit jedem Glühofen-Sommer, jeder Brandkatastrophe, jeder Dürre, jedem Hurrikan und jeder Überschwemmung lauter.
Gibt' den Artikel auch in Deutsch?
Ich hab gegen die von dir vorschaltenden Maßnahmen, die der Staat anstoßen muß, nichts einzuwenden.
Um diese Maßnahme zu finanzieren, müßte aber die Schuldenbremse weg. Diese hat aber gerade die Linke in Bremen abgesegnet. Die Leute werden fragen, wie der Klimaschutz finanziert werden soll. Die Neoliberalen, zu denen sich auch die Grünen rechne, wollen wieder die „Normalos“ zur Kasse bitten. Die Linken könnten sagen, soll doch die Oberschicht bezahlen. Aber leider herrscht da Funktstille. Man will die Grünen nicht verärgern, mit denen man gerne am Katzentisch mitregieren möchte.
Der Staat könnte (das ist im Korsett des Euros sehr schwer), Geld drucken, Geld aus dem Nichts schaffen und damit einen Wirtschaftsboom anstoßen. Für die im Glauben an die redliche und sparsamen schwäbische Hausfrau erzogenen Deutschen, sind solche Gedanken allerdings nicht vermittelbar. In der Tat ist hier die US-Linke schon weiter.
Es ist doch Quatsch zu behaupten, dass es hier um moralische Fragen geht.
Ich wünsche mir wie jeder halbwegs vernünftige Mensch weniger schädliche Emissionen und eine nachhaltige Lebensweise. Und allen Menschen auf diesen Planeten ein halbwegs menschenwürdiges Leben.
Worüber sich halbwegs rational veranlagte Menschen wie ich erregen, ist die offensichtliche Rechenschwäche der Klimahysteriker.
Deutschland hat in den letzten 50 Jahren seine CO2 Emissionen nahezu halbiert, wozu die Schließung der schmuzigen DDR Kohlekraftwerke nicht unwesentlich beigetragen hat. Und doch hat das nicht verhindert, dass global die Emissionen in die Höhe geschnellt sind, einfach weil vor allem China sich rasant entwickelt hat.
Selbst wenn Deutschland kollektiven Selbstmord auf dem Altar des Klimawandels beginge, würde das den Anstieg nicht verhindern können, da nicht nur China, sondern allmählich auch Indien und Afrika sich weiterentwickeln. Und selbst wenn diese es nur zu einem Bruchteil dessen tun, was unserem westlichen Standard entspricht, würde das alleine auf Grund der Anzahl an Menschen nicht viel ändern. Das sind die harten mathematischen Tatsachen.
Natürlich sollte sich auch Deutschland weiter um eine Reduzierung bemühen, doch aller radikale Aktionismus ist angesichts der Fakten völlig sinnlos.
Ich leugne die Erwärmung nicht, auch nicht, dass sie zum Teil schlimme Folgen für manche Menschen haben wird, wie es eben schon immer Naturkatastrophen gegeben hat. Doch wird in meinen Augen viel zu schwarz gemalt. Da wird um Gletscher Tränen vergossen, ohne zu Bedenken, dass dort jetzt Tiere, Pflanzen und auch Menschen leben können.
Grönland ist ja ein makabres Beispiel. Bisher eine vergessene Eiswüste, wird plötzlich um die Ressourcen geschachert.
* * * * *
So habe ich Ihr Rezept verstanden. Der dritte Weg ... im Kapitalismus:))
"Dann erzeugen wir PRODUKTE mit dem Versprechen, dass ihr die Moral damit KAUFEN könnt."
Gut auf den Punkt gebracht und an sich längst Gegenwart ... falls die Freiwilligkeit dank ideologischem Dogma, religiösem Heilversprechen oder moralischem Druck ausbleibt, steht immer noch der "demokratisch" verordnete Zwangskonsum im (Wirtschafts-) Raum.
«Da wird um Gletscher Tränen vergossen, ohne zu Bedenken, dass dort jetzt Tiere, Pflanzen und auch Menschen leben können.»
Der Großteil des Süßwassers ist in den Gletschern ge- speichert. Schmelzen diese, ist auch keine Möglichkeit mehr zur Speicherung gegeben. Den Gletschern kommt also eine große Aufgabe in Sachen der Wasserversorgung zu.
https://www.welt.de/wissenschaft/article168621469/Gletscher-Eis-in-Asien-schmilzt-bis-2100-um-die-Haelfte.html
http://www.goethe.de/ins/uz/pro/gletschermusik/designwettbewerb/Hochbruegge-Guldner.pdf
Ja ,gut zusammengefasst, ausser : Es gibt keine Linke Bewegung. Die sogennanten "Linken" sind Linksliberale, Liberale sind nun mal rechte Elitisten und die letzten echten Linken nennt man heute Terroristen oder Radikale. Der sogenannte Strukturalismus hat gründlich aufgeräumt mit der Geschichte und also mit den Linken. Was bleibt ist "Idiocracy".
«Deutschland hat in den letzten 50 Jahren seine CO2 Emissionen nahezu halbiert»
Das haben Sie (als «halbwegs» vernünftiger Mensch) wo gelesen?
Schauen Sie mal hier ( bevor man mit solchen Behauptungen hausieren geht, nächstens idealerweise auch vorab):
https://www.volker-quaschning.de/datserv/CO2/index.php
Seriöser Naturschutz würde solche Debatten und Artikel komplett überflüssig machen. Aber der ist vollständig aus dem Blickfeld verschwunden, bei der ganzen Panik, die prima davon ablenkt, dass das allgemeine Geschäftsmodel auf dem genauen Gegenteil beruht: Naturzerstörung.
Der gleichzeitig Niedergang der Profitraten muss mit dazu proportional schnellerer Naturzerstörung kompensiert werden, oder die Verschonung der Natur müsste sich als dynamische Größe am globalen Wachtsum niederschlagen. Dazu allerdings hat noch keiner eine vernüftige Idee gehabt. Dewegen bleibt es weiter tragisch und spannend. Wer wird zuerst in die Knie gehen, der Kapitalismus oder das was wir Natur nennen, unsere Lebensgrundlagen?
Klimakrise ist ein Wirtschaftsfaktor. Klimaschutz in diesem System ist zwangsläufig weitere Naturzerstörung!
Zwar gäbe es einfache und günstige Methoden, Natur ganz allgemein zumindest weniger zu versauen als wir das tun, aber: das rechnet sich nicht. So müssen große neue Anlagen her, für die weiter gerodet und getötet wird.... Klima sei Dank.
Was den FFFs egal sein wird, Hauptsache, das Smartphone funktioniert.
Ernsthafte Schonung von Natur (ich rede mit Absicht nicht von Schutz, denn sie schützt sich selbst, wenn wir sie in Ruhe lassen) ist in einem System wie dem unseren schlicht nicht möglich. Alles ist Geschäft, alles hat käuflich zu sein.
Allerdings werden die Reichen, solange die Sache mit dem Transhumanismus noch nicht ganz funktioniert und kein Ausweichplanet beziehbar ist, irgendwann sehen, wie sie die Überflüssigen loswerden. Dann wird es richtig lustig. Aber die Jünger des Klimagotts werden wohl auch dann noch Hosianna singen und freudig Opfer bringen (lassen). Amen.
Dazu hier noch ausführlich.
"Der US-Autor Douglas Rushkoff hat im vergangenen Jahr ebendiese Verblüffung nach einem Besuch bei Superreichen geschildert.
Die sind nicht mehr an Lösungen für die ganze Menschheit interessiert, sondern sie fragen den Zukunftsforscher ausschließlich nach den besten Methoden, ihre Festungen sturmsicher zu machen, in die sie sich bei Eintreten der Apokalypse zurückzuziehen gedenken. Auch der britische Autor und Journalist Paul Mason warnt aktuell vor der "klassischen Allianz der Elite mit dem Mob". Das Problem sei, sagt Mason, dass diese Allianz "nur eine Art des Zugriffs auf die Geschichte kennt, und die heißt Destruktion".
"Die sind nicht mehr an Lösungen für die ganze Menschheit interessiert"
Waren sie noch nie ...
Den Text von Rushkoff kenne ich. Die Eliten sind am besten darüber informiert wo der Hammer hängt. Insel- und Landkäufe in entlegenen oder als sicherer geltenden Gegenden boomen.
Ich sag hier schon seit langem: Kinder, geht wenigstens aufs Land ... Peripherie bietet mehr Chancen usw.
So einfach ist das nicht. Wer Akkus und Solarzellen, Internet und Computer, Stahl und el. Leitungen möchte muß eine gewisse Naturbelastung in Kauf nehmen. Das hat erst einmal mit Profitraten nichts zu tun. Das ist viel zu stereotyp gedacht.
Das dreht sich doch im Kreis.
Die Klima"schützer" wollen "Akkus und Solarzellen, Internet und Computer, Stahl und el. Leitungen" ohne, dass es schädliche Folgen für sie hat.
Sie fordern es von der Politik und damit von der Wirtschaft (die sie bezahlt).
Die sagt "okay, aber wir wollen damit Geld verdienen".
Gut, sagt da ein vergleichsweise saturierter Mittelstand, deren Kinder die FFFs sind, erhöhen wir Steuern und Preise (wir können es uns leisten).
Einweilen wissen die wirklich Mächtigen der Erde, dass es dauerhaft notwendig sein wird, dass die Erdbevölkerung drastisch schrumpft, damit sie selbst und diejenigen, die kompetent sind, ihnen das zu ermöglichen, überleben können.
Dem Boom der "Smartphones für alle"-Rufer wird nach ein zwei Naturkatastrophen "leider" kassiert werden zugunsten einer Zuteilung, die "notwendig" ist. Die Strukturen (Jobcenter) sind gelegt, die Prävention (urban operations) lange geübt. VT? Die werden doch nicht? Das dürften jüdische Mitbürger in Deutschland, oftmals selbst glühende deutsche Patrioten, auch lange gedacht haben.
Naturschutz aber wäre Menschenschutz. Und die einzige (!) Maßnahme, die zu diesem Zeitpunkt ggf. die og. Entwicklung aufhalten könnte die, dass eine ausreichende Menge ausreichend Einsichtiger einfach stillschweigend SEHR vieles nicht mehr kauft, so, dass die Wirtschaft zu einem Zeitpunkt, an dem sie das noch nicht vorgesehen hat, LEIDET.
Statt dessen von jemanden etwas zu "fordern" bedeutet vor allem eins: seine Herrschaft anerkennen! Und die Herrschaft der Politik ist die derjenigen, von der sie bezahlt wird, so, wie die Wahrheit der Wissenschaft die derselben ist, die sie ebenfalls bestellen und bezahlen.
Wer heutige Demokratie und Verwaltung immer noch nicht durchschaut und an Menchenrechte und eine vermeintlichen Wirkung von Demonstrationen glaubt, der glaubt auch an den Osterhasen.
Die zitierte Tabelle bestätigt meinen Befund.
Schauen Sie auf den orangen Anteil (das ist Deutschland) in der Statistik "Entwicklung der CO2-Emissionen einzelner Länder". Der ist links in den 70er Jahren fast doppelt so dick wie rechts in den letzten Jahren.
Wie gesagt, ich leugne gar nicht, dass mit dem Klimawandel auch negative Folgen verbunden sind. Doch immer nur die negativen Seiten zu berücksichtigen, und die möglichen positiven auszublenden, ist irrational.
Überhaupt missversteht der Ökologismus die Natur im Grunde. Veränderung ist die einzige große Konstante. Das Klima war noch nie im Stillstand, sondern immer in Bewegung. Eisbildung ist erdgeschichtlich eigentlich ein Ausnahmephänomen, die allerlängste Zeit war die Erde komplett eisfrei. Doch haben sich Flora und Fauna eben an die neue Situation angepasst. Und sie wird sich auch an die paar Grad mehr anpassen (die erdgeschitlich nichts besonderes sind, die längste Zeit war es in unseren Breiten noch deutlich wärmer).
>>Der ist links in den 70er Jahren fast doppelt so dick wie rechts in den letzten Jahren.<<
Bei der Verlagerung von "schmutziger Produktion" ins Ausland waren allerdings nicht nur die laschen Umweltauflagen in ärmeren Ländern entscheidend, sondern auch die niedrigen Löhne (zum Beispiel in indischen Hüttenwerken).
Ich bin davon ausgegangen, wer weltweit für zumutbare Lebensumstände sorgen will, muß auch gewisse Umwelteingriffe tolerieren. Will man Afrika mit Bahnverkehr versorgen, muß eine Menge Stahl und Zement hergestellt werden.
Gehen wir davon aus, wir hätten eine nicht gewinnorientierte Ökonomie würde dies daran nichts ändern.
Daher sehe ich keinen kausalen Zusamenhang. Mir ging es nur um diesen Aspekt.
«Schauen Sie auf den orangen Anteil (das ist Deutschland) in der Statistik "Entwicklung der CO2-Emissionen einzelner Länder". Der ist links in den 70er Jahren fast doppelt so dick wie rechts in den letzten Jahren»
Also ich sehe da eine ziemlich gleichbleibende, fast lineare Ausstossentwicklung.
>>Doch haben sich Flora und Fauna eben an die neue Situation angepasst.<<
Die "Anpassung" ging mit dem Aussterben alter und der Ausreitung neuer Art einher. Und die Angst vor der Klimaänderung beruht eben darauf, dass die Art "homo sapiens" eine sehr rasche Klimaänderung nicht überleben wird. (Oder nur wenige Exemplare in kleinen Rückzugsgebieten).
Mit der fortschreitenden Desertifikation plus Temperaturanstieg um einige Grad °C innert eines Jahrhunderts könnten sich zum Beispiel Nacktmulle ausbreiten, die sind an heiss-trockene Landschaften sehr gut angepasst. Ich vermute aber, dass Du kein Nacktmull bist.
Die Klimarettung schreitet voran. SPD und Grüne sind nach einem Bericht in einer „Neuen Deisterzeitung“ der Auffassung, wir sollten „weniger Naturschutz für mehr Windkraftanlagen“ vorsehen. SPD-Politiker Olaf Lies fordert nach dem Bericht, die Windkraft weiter auszubauen und „zu beschleunigen“, indem der Artenschutz und der Umweltschutz hinten angestellt würden. Weitere Vorgabe der vermeintlichen energiegetriebenen Umweltschützer: „Windkraftgegner“ neigten dazu, den „Artenschutz“, nach Worten von „Sciencefiles.org“ „also die Sorge um Tausende von Insekten, Vögel und Fledermäusen, die den Schreddern um Opfer fallen“, schlicht zu „missbrauchen“, damit die Windkraft gebremst werde.
https://www.neopresse.com/politik/klimaretten-leicht-gemacht-windkraftraeder-statt-voegel-spd-und-gruene-im-verbund/
https://sciencefiles.org/2019/08/22/klima-gerettet-umwelt-tot-windkraft-profiteure/
Das hat aber auch etwas mit den den Brandrodungen in Afrika und Südamerika zu tun. Durch die großen Waldbrände wird der CO2 Ausstoß erheblich erhöht.
Übrigens in Afrika sind die Waldbrände viel viel verheerender als in Brasilien. Dennoch wird nur Bolsonaro fertiggemacht. Denn in Afrikanischen Staaten sind bereits gehorsame Marionetten installiert.,Deshalb werden diese Staatschefs bei der Berichterstattung über die Waldbrände in Afrika verschont. Die Waldbrände in Brasilien werden dazu missbraucht um Bolsonaro zu stürzen.
Die EU sollte hat beim G7 über die Waldbrände in Afrika geschwiegen. Wann werden die rücksichtslosen Feuerbauern in Afrika gestoppt? Immerhin wurde dieses Thema (Brandrodungen weltweit) bereits vor 20 Jahren schon einmal von den Umweltschützern hervorgehoben. Dann wurde es in den Hintergrund verdrängt.
https://www.zerohedge.com/news/2019-08-23/more-wildfires-are-burning-angola-congo-brazil
Die EU sollte endlich dazu übergehen die afrikanischen Warlords und Oligarchen zu stoppen...
>>...der Ausreitung neuer Art ...<<
=
der Ausbreitung neuer Arten
„Die EU sollte endlich dazu übergehen die afrikanischen Warlords und Oligarchen zu stoppen“
Sollte die EU einen „humanitären Krieg“ unter Einsatz umweltfreundlicher Uranmunition führen?
"dass die Art "homo sapiens" eine sehr rasche Klimaänderung nicht überleben wird."
immerhin hat er mehrere lange Eiszeiten ohne Probleme überlebt und die Warmzeiten dazwischen wohl auch, während die meisten anderen großen Säugetiere vor allem den homo sapiens, wenn er dann ankam, nicht überlebt haben.
Aber es wird nicht mehr genug Pelztiere in der Kaltzeit geben, um sich mit den notwendigen Fellen zu versorgen. Es sei denn, dafür hast Du auch eine Lösung. ;-)
"Das hat aber auch etwas mit den den Brandrodungen in Afrika und Südamerika zu tun. Durch die großen Waldbrände wird der CO2 Ausstoß erheblich erhöht."
Brandrodung gabe es nachweislich seit mindesten 50000 Jahren oder sogar seit der Mensch das Feuer zu nutzen lernte .... sie erhöht zwar den CO2 Gehalt der Atmosphäre, ist aber nicht neu oder gerade erst dazugekommen. Das Problem liegt wohl woanders.
Der Mensch ist sich sehr lange zu wenig über die Folgen seines Tun im Klaren gewesen. Das allerdings ist an sich vorbei. Jetzt sind es Sachzwänge einer imaginierten Realität, welche die physische Realität bedrohen. Es sollte also diese Imagination überdacht werden.
Es stellt sich also etwa die Frage wie wir, als globale Gemeinschaft, es schaffen können, anstatt an Geld an das Leben zu glauben. Bislang sind trotz aller Erkenntnisse dazu, keine Konsequenzen gezogen worden. Und es gibt wohl auch keine Möglichkeiten andere Menschen, wohlmöglich weit weg, dazu zu zwingen.
Was bliebt ist die Möglichkeit selber anders zu agieren und vor allem bestimmte Handlungsmuster aufzugeben. Leider ist das Gegenteil der Fall. Anstatt sich ökonomisch aus Afrika zurückzuziehen und den Afrikaneren ihre Resourcen zu lassen und ihre imaginierten Schulden zu erlassen, werden sie weiter ausgenommen wie Weihnachtsgänse , weil sie zu der Peripeherie gehören , die den Wohlstand der Europäer erarbeitet.
Sich dann gleichzeitig über deren Praxis zu beschweren ist etwas irre , oder? Haben Sie bereits aufgehört zu fliegen, zu fahren, ihre Wohnung staubzusaugen, im internet rumzugurken, radioaktive Verseuchung zu erzeugen, etc.?
da ist was dran , aber jetzt ist ja erstmal Warmzeit angesagt , was sollen wir uns also über Pelztiere Gedanken machen ... vor mir die Sintflut. Lass uns über Schwimmflossen reden :-))
"Sich dann gleichzeitig über deren Praxis zu beschweren ist etwas irre , oder? Haben Sie bereits aufgehört zu fliegen, zu fahren, ihre Wohnung staubzusaugen, im internet rumzugurken, radioaktive Verseuchung zu erzeugen, etc.?"
Da haben sie wohl uneingeschränkt recht.
Sie haben ausatmen vergessen, erzeugt klimaschädliches Gas CO2.
nee, hatt ich nicht vergessenm, aber nicht aufgezählt. Man will ja nicht zu radikal sein. Leben muss schon sein.
https://www.umweltbundesamt.de/indikator-emission-von-treibhausgasen#textpart-1
Hier in Zahlen, 30 % seit 1990, wenn man noch weiter zurückgeht, der Peak war Mitte der 70er Jahre, sind es knapp 40%.
Alleine die Jahrestemparaturschwankungen betragen je nach Zone bis zu 30 Grad. Warum sollten ein paar Grad über 100 Jahre dann so katastrophal sein. Von rasch kann ja gar keine Rede sein.
Ja, vielleicht wachsen ein paar Wüsten, und ein paar Inseln werden überschwemmt sein. Doch gleichzeitig wird es zu den Polen hin riesige neue habitable Zonen geben.
Ich hatte zitiert.
Stimmt, sorry, war mir auch eben aufgefallen.
Damit haben Sie durchaus Recht. Ganz gewiss haben wir viel schmutzige Produktion samt Arbeitsplätzen einfach exportiert.
Für Russland und Kanada auf jeden Fall. Dort sind es enorme Gebiete die landwirtschaftlich nutzbar wären. Gut, bei Russland wären wohl einige Länder nicht so erfreut.
Insgesamt aber nur ein Aspekt des Ganzen.
Greta Thunberg – erwischt, entlarvt, auf Normalmaß zurückgestutzt
von Klaus Hecker
Haben wir es nicht schon lange vermutet? Die Ikone fff-Bewegung hat Dreck am Stecken, und zwar gewaltig.
Ihre Transatlantikreise per Segelboot ist eine einzige ökologische Katastrophe und die Reise mit einem stinknormalen Flugzeug, wie wir das zu tun pflegen, grenzt fast an Klimapflege.
Es ist der Standpunkt der Repression: Wer immer sich von unserem common sense entfernt, diesen sogar kritisiert, wird mit dem Lasso gefangen und vorgeführt.
Das geht ganz einfach: Sie, die symbolhaft und medienwirksam auf die Anthropogenität der Kli- makatastrophe hinweist, hält sich selber nicht daran. Wie, sie hält sich selber nicht daran? Wie soll das gehen? In einer kapitalistischen Gesellschaft, in der die Gewinnrechnung (es muss immer mehr rauskommen, als am Anfang) im Vordergrund steht und die ganze Gesellschaft und jede Lebensregung als Geschäftsgelegenheit durchkalkuliert und eingerichtet hat, soll jetzt auf einmal der Hort waldursprünglicher, individueller Handlungsmöglichkeiten sein… ??? (Forts.):
https://www.magazin-auswege.de/data/2019/08/Hecker_Greta_erwischt_entlarvt.pdf
Ähnlich argumentiert Stephan Kaufmann im ND:
"...Andere Menschen des Glaubens für würdig zu befinden ist ein Bedürfnis jener, die selbst die Schlüssigkeit von Argumenten nicht prüfen können oder wollen und daher darauf angewiesen sind, zu vertrauen - und zwar jenen, an die das eigene Schicksal delegiert ist: den Machthabern. Nach Glaubwürdigkeit streben daher Politiker. Während sich im normalen Leben das Vertrauen zwischen Personen schlicht einstellt oder nicht, das Sich-Aufeinander-Verlassen-Können also ein Ergebnis des Zusammenlebens ist, wird Glaubwürdigkeit in der Politik zu einer Eigenschaft des Politikers, die er herstellen will: Er macht die Menschen erfolgreich glauben, dass er meint, was er sagt. Oder er scheitert.
Im theoretischen Diskurs, zum Beispiel über Klimaschutz, ist die Frage nach der Glaubwürdigkeit also ein Instrument, um eine Argumentation zu stärken oder zu schwächen - und zwar ohne jedes Argument: indem nämlich nicht mehr über Positionen diskutiert, sondern über ihre Vertreter geurteilt wird. In der praktischen Politik dagegen ist Glaubwürdigkeit die Währung, auf die die Ohnmächtigen einen Blankoscheck ausstellen. Denn da sie in der Zeit zwischen den Wahlterminen dem Willen der Regierenden ausgeliefert sind, bleibt ihnen in Wahlzeiten nichts anderes übrig als zu entscheiden, wem sie glauben müssen - oder am wenigsten nicht glauben."
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1124756.klimagerechtigkeit-wasser-wein-und-wahrheit.html
Ohne Zweifel wird die Bewältigung der Klimakrise bedeuten, dass der (neo) Kapitalismus in seiner heutigen Form abgeschafft wird und man man den von ihm überproportinal (!) profitierenden Eliten ans Leder geht.
Und das ökologische herumgekrittel an Gretas Reise ist lächerlich und von Interessen getragen. Und selbst wenn ihr Schiff einen Dieselmotor hätte, bleibt es eine große und wichtige symbolhafte Geste..
"Was sich im Rigorismus [] der Klimabewegung [] ausdrückt, ist die tiefe Frustration über die verlorenen Jahrzehnte, in denen weitreichende Transformationen noch relativ leicht zu bewerkstelligen gewesen wären – und die Angst, keine zweite Chance mehr zu bekommen."
Dieser Satz ist ein klassischer Zirkelschluss und symptomatisch für die logischen Schwächen dieses Textes. Ich bin entsetzt darüber, wieviel Blödsinn ein Hochschulprofessor in von sich geben kann.
Es ist schon klar, wer das rigorose "we don't have time"-Narrativ vom drohenden Werltuntergang glaubt, der ist rigoros und neigt vielleicht zum Zirkelschluss. Die Schiffsreise eines autistischen Teenagers nach Amerika bezeugt gerade die Schwächen der fff-Erzählung: so darf und wird die Zukunft der Menschen keinesfalls aussehen!
Ja, wenn nur unsere Eltern schon all die Anstrengungen unternommen hätten, die uns nun zu schwer sind, dann wäre die Welt ein besserer Ort. Malkmus Lamento ist auch im wörtlichen Sinne kindisch.
Die Frage bleibt offen, was der Autor eigentlich sagen will. Das einzige positive Statement ist doch die allseits bekannte Aufforderung zum Verzicht (weniger Flugreisen/Fleisch, höhere Preise). Ich möchte das nicht ganz verächtlich machen, allerdings wird unser Klima dadurch mit Sicherheit nicht gerettet.
Malkmus ironisiert einfach nur alle Argumente, die gegen ihn sprechen, statt auch nur ein einziges zu widerlegen. Die Haltung "Empörung! meine Kritiker behaupten Wasser fließe bergab" taugt nur einem echten Knallkopf als Lebenslüge und ist ansonsten der Stoff, aus dem Büttenreden gewoben werden.
Manche menschen verfügen über die bemerkenswerte Fähigkeit, die eigenen blasierten Lügen stets in ein moralisches Mäntelchen zu hüllen. Malkmus gefällt sich in der Rolle des Endzeitpropheten und möchte sich mit Kapitalismuskritik selbst erhöhen, bezeichnet diese offensichtliche Aufschneiderei jedoch gar als einen Akt der "Demut" - lächerlich!
Wenn dieser Text von einem 12-jährigen Rezzo stammte, so könnte man ihn aufgrund der umfangreichen Recherche und der Quellenangaben loben, Dass ein Kindskopf Hochschulprofessor ist und solchen Schmock absondert macht hingegen fassungslos.
"Kein [] Ereignis [] schuf eine ähnliche Bedrohung für das [] Leben, wie sie durch die explosive Ausdehnung der menschlichen Bevölkerung entstanden ist."
Malkmus hasst die Menschheit und möchte sie ausrotten, um das - nich menschliche - Leben zu retten? Schwadroniert hier ein ideologisch verbrämter Kindskopf mit Logikschwäche, oder bereits ein gemeingefährlicher Irrer?
"Die [] Bedrohung [] liegt [] darin, dass unsere Imagination zu schwach ist, um uns die biosphärischen Kippmomente [] vorstellen zu können; ihre Faktizität wird uns nun erst in dürren Zahlengerippen von der Wissenschaft nachgereicht."
Mich amüsiert die Logikschwäche des Autors teilweise. Jene "Kippmomente" sind eine Hypothese jüngsten Datums. Die Thesen sind umstritten und ihre Faktizität kann bislang tatsächlich nicht nachgewiesen werden. Der Glaube daran ist jedoch weit verbreitet und die Imaginationskraft der Ängstlichen wurde maßgeblich durch Roland Emmrichs Katastrophen-Blockbuster gestärkt. Nur bleibt auch diesmal die versprochene Apokalypse weitgehend aus.
Aber genug gelästert. Probleme werden permanent von Ideologen instrumentalisiert. Auch Malkmus möchte das Klimathema zur Kapitalismuskritik ausschlachten. Wie eine wachsende Menschheit emissionsarm versorgt werden soll mit Gütern und Lebensmitteln, interessiert ihn nicht, er ist nur der narzisstische Aufschneider, der sich selbst moralisch überhöht, ohne Antworten zu bieten. "So verpufft wertvolle Energie in Scheingefechten." Mich kotzen solche Leute an!
Das globale Menschheitsprojekt des 21. Jahrhunderts muss eine weltweite Aufforstung sein. Bäume absorbieren die Klimagase, deren Ausbringung sich nicht vermeiden lässt. Die Antwort liegt im Bäumepflanzen, nicht in blasierter Konsumkritik!
Ich habe sowohl den Artikel als auch viele Schlussfolgerungen in Ihrem Kommentar mit großer Zustimmung gelesen, bin aber auch etwas erstaunt über Ihren Widerspruch, von dem ich glaube, dass er durch ein Missverständnis zustande gekommen ist.
Ein Versuch der Synthese: Die Einnahmen, die den "viel zu vielen" abgepresst werden, werden ihnen maßgeblich dadurch abgepresst, dass die "viel zu vielen" von Bürgern zu Konsumenten umerzogen wurden. Die Ausbeutung der Vielen setzt deren Nachfrage voraus. Diese Nachfrage, im Artikel die "kollektiven Bedürfnisstrukturen", besteht einerseits aus "echten" Bedürfnissen (Grund- und grundlegende Bedürfnisse (Wohnen, Ernährung, Bildung, Mobilität), soziale Bedürfnisse (kulturelle Teilhabe, Geselligkeit, etc.)), die sowohl der Subsistenz, als auch dem lebenswerten, "guten" Leben dienen, andererseits aus solchen, die keinen (dauerhaften) Mehrwert bringen, dafür aber sehr ressourcenintensiv sind: fast alles bei Saturn, in Autohäusern (Leasing!), usw.
Den Vielen IST zuzumuten, dass sie kein Kilo Fleisch mehr für 2€ oder einen Barcelona-Rundflug für 20€ mehr erstehen können. Nicht, damit sie die Last tragen, während die Eliten weitermachen wie bisher, sondern weil die Emissionsbudgets per capita in 2050 solchen Irrsinn einfach nicht hergeben – nirgendwo und unter keinen Umständen. Die Überwindung des "Verblendungszusammenhangs" ist hier die Aufgabe, außerdem die Vermittlung der Tatsache, dass die Lebensqualität (die subjektive Zufriedenheit) nicht so leiden muss, wie die Hysterie derjenigen, die ökologisches Handeln verweigern oder untergraben, suggeriert.
Es gibt viel Lebensqualität zu gewinnen, wenn wir die gesellschaftlichen Institutionen so gestalten, dass sie den "echten" Bedürfnissen gerechter werden: mehr öffentliche, gestaltbare Räume, mehr Zeit für Austausch, Solidarität, Hobby, Muße. Hätten wir die Produktivitätssteigerungen der letzten 60 Jahre nicht an die Eliten abführen müssen, sondern selber davon profitiert, würden wir auch schon wissen, was wir mit unseren Leben anfangen, wenn die Arbeitswoche einmal nur noch auf 15 Stunden kommt (und gleichzeitig nicht mehrere tausend Euro zum Konsumieren bereitstehen).
Ja, die Moral ist die der Mafia. Aber die Mafia hat die Macht, weil wir sie ihr gegeben haben und geben. Solange wir glauben, dass wir den Schrott brauchen, für den wir den Planeten vor die Wand fahren, wird sich nichts ändern. Übrigens, damit ich nicht falsch verstanden werde: die Enteignung der Reichen würde ich begrüßen, denn dann können die sich auch kein tägliches Billigfleisch und Barcelona-Flüge mehr leisten.
Klingt ein bißchen wie, arm und reich müssen der Klimagöttin ein Opfer bringen, damit diese die Welt rettet.
...und die Enteignung der Reichen, wie muß ich mir die vorstellen? Bildet die grüne Klimajugend dann rote Garden, verhaftet jede/en ab einen bestimmten Einkommen?
Die Aufhebung des Privateigentums an wichtigen, nicht allen, Produktionsmitteln dürfte doch genügen? Ihre Villen dürfen sie behalten, solange sie sich diese noch leisten können.
Grüne Blockwarts, die den Stromverbrauch und das klimagefällige Leben der „deutschen Volksgenossen“ überwachen, träumt davon die Klimajugend?
Bei einer ungerechten Einkommensverteilung sollte man möglichst wenig der einfachen Konsumgüter über den Preis reduzieren.
Zum Widerspruch: es ist nicht logisch, sich gegen die Behauptung, Moral müsse man sich leisten können (angebl. Nassehi), damit zu verwahren, dass man im gleiche Atemzug versucht, andere zur Moral zu animieren, indem man ihnen sagt, sie seien "eigntlich" wohlhabend. Malkmus wendet also GENAU das Rezept an, von dem er sagt, dass es nicht stimmt.^^
Dieses verkürzte "Moral müsse man sich leisten können" teile ich, indem ich sage, dass diese "Moral" nur eine Tünche ist, die sich abwäscht, wenn es mal wirklich eng wird / würde - wobei auch immer.
Ich halte diese Moral zudem für Heuchelei, denn sie ist schiere Angst vor dem was kommen könnte oder kommt. Moral, die den Namen verdient, würde begreifen, dass die eigenen Lebensbedingungen von klein auf stets auf Kosten der "Natur" gingen, die einem so lange egal war, wie sie sich nicht "wehrte. Nun aber, wo's einem an die eigenen Gewohnheiten geht, soll reagiert werden.
Unglücklicherweise glauben nicht alle dran: ein Teil bestreitet, dass es den Wandel überhaupt gibt, ein anderer, dass man daran (noch) was ändern kann - unter letzteren sind auch viele Wissenschaftler, die davor warnen, sich auf die noch vergleichweise optimistischen Prognosen zu verlassen. Dazwischen die, die neue schöne klimafreundliche Produkte erfinden und auf den Markt bringen. Ungehört die, die registrieren, dass viele Gewohnheiten (die von niemandem als Gewinn empfunden werden, weil "man" halt seinen coffee to go gewohnt ist.... man hat mal von Wegwerfgesellschaft gesprochen) ohne jeden Komforteinbruch verzichtbar wären, aber leider kann man mit deren Lösungen kein Geld verdienen und so werden sie überhört.
Ihre Aufteilung ist m.E. nicht richtig: wer soll denn bestimmen, was der Lebensbedarf ist - z.B. an Nahrungsmitteln? Gehen Sie in einen Supermarkt und Sie werden feststellen, dass das wenigste, was essbar ist, auch Grundbedarf ist. Wer trifft die Entscheidung, soll sie treffen? Der Hersteller? Die Wissenschaft - was das selbe ist?? Der Einzelne jedenfalls nicht, denn der muss ja umerzogen werden, als diagnostiziertes Konsumtier, damit er glücklich werde in der schönen neuen Welt.
Auch den Glauben, dass der Mensch, der sich zusammenrottet, dadurch "gut" würde oder glücklich kommt den Leuten heute so vor, weil sie sich nach "Wärme" sehnen, nach Anerkennung die vorzugsweise die anderen zu liefern haben. Aber verbundene Batterien ergeben keine Stromerzeugung, nur eine Verteilung des Mangels. Verbundene Batterien, die sich wechselseitig Stoff entziehen, werden nicht stärker, sondern schwächer - und vor allem: durch die Zusammenschaltung gemeinsam - lenkbar. Nur Massen sind steuerbar, wird ihnen jeden Massentierhalter bescheinigen. Und so sehe ich, dass diese Massen dem Bauern folgen, auch auf den Schlachthof, so lange er mit "Klima" droht, bereit, alles hinzunehmen, was ihnen abverlangt wird, immer zwischen diffuser Angst und Selbstüberhebung. Wer Angst hat, wehrt sich sich, sondern kannibalisiert: der ANDERE ist schuldig, dass man nicht im Paradies leben kann. Womit wir wieder bei der Tünche wären ...^^
Vielleicht ist das in meinem ersten Kommentar nicht deutlich geworden, aber mir geht es vor allem darum, dass die Moral zwar erst dann entsteht, wenn man es sich leisten kann (da haben Sie mit ihrer Tünche schon recht), man sich dafür aber nicht den Ressourcenverbrauch leisten können muss, den wir uns im Westen gemeinhin leisten. Also: Befriedigte "echte" Bedürfnisse, ja – drittes Auto/Haus/iPhone, nein.
"wer soll denn bestimmen, was der Lebensbedarf ist - z.B. an Nahrungsmitteln? Gehen Sie in einen Supermarkt und Sie werden feststellen, dass das wenigste, was essbar ist, auch Grundbedarf ist. Wer trifft die Entscheidung, soll sie treffen? Der Hersteller? Die Wissenschaft - was das selbe ist??"
Vielleicht ja diejenigen Menschen, die lokal den Großteil ihrer Nahrung selbst erzeugen und verwalten (SoLaWi, Gemeinschaftsgärten, Hydroponics, etc.). Ansonsten: die Internalisierung externer Kosten (CO2-Steuer, Tarife, Abgaben auf umweltschädigende Technologien) würde (teils) erreichen, dass die Produkte, die sich nicht mit "der Permanenz echten menschlichen Lebens" (Hans Jonas) auf Erden vertragen, entsprechend teurer werden bzw. nicht mehr importiert/hergestellt werden. Mit dem Voranschreiten der Erneuerbaren könnte man mit zunehmend reinem Gewissen europaweit (oder gar im Mittelmeerraum) größeren Handel treiben. Nahrungsmitelimporte aus Südamerika und Asien sollten sich auf Gewürze und Saatgut beschränken. Verkraftbar, wie ich finde. Kreislaufwirtschaft und langlebige Produkte sollten die Rohstoffnachfrage deutlich absenken können. Und im Werben für mehr Suffizienz: Mit Knappheit direkt konfrontiert zu sein war die meiste Zeit menschliche Realität. Das, was wir heute in unseren Supermärkten vorfinden (zumal zu solch relativ geringen Preisen) nicht.
Wenn bella1956 davon spricht, dass man so "der Klimagöttin ein Opfer bringen" würde, suggeriert das, dass die Vorstellung der Konsummäßigung wahnwitzig ist. Wahnwitzig ist, dass wir unser ganzes zivilisatorisches Projekt gefährden, wenn wir uns nicht deutlich mäßigen. Dann wäre alles Leid, was wir als Menschen uns selbst und anderem Leben angetan haben, umsonst gewesen. Religion würde bedeuten, dass wir hoffen, statt Verantwortung zu übernehmen. Gerade das würde ich nicht als Basis gesellschaftlicher Räson wollen (ist aber, z.B. mit der Hoffnung auf den "technology fix" der alle Probleme behebt, gang und gebe).
"Auch den Glauben, dass der Mensch, der sich zusammenrottet, dadurch "gut" würde oder glücklich kommt den Leuten heute so vor, weil sie sich nach "Wärme" sehnen, nach Anerkennung die vorzugsweise die anderen zu liefern haben."
Naja, irgendwo sollte man auch seine eigene individualistische Sozialisation hinterfragen. Wir müssen ja nicht den ganzen Tag kuscheln. Wenn Sie in uns nur die Baterien sehen, dann verkennen Sie doch, wie wichtig das Soziale für die (geistige) Gesundheit ist. Da ist gerade in Gesellschaften wie der deutschen noch Luft nach oben, ehe es klaustrophobisch wird.
Am Ende ist der/die/das Andere (schon kognitiv) Voraussetzung dafür, dass wir uns als Selbst begreifen (können). Die Projektion der Schuld auf das Außen ist historisch wie rezent allgegenwärtig. Ein zivilisatorisches Projekt ist es, diese Projektion zu überwinden bzw. (weiter) zu relativieren. Ich HOFFE, dass wir uns als Menschheit auch noch positiv überraschen können, dass nicht alles was Utopos ist auch Utopos bleibt. Wenn das gesamte menschliche Potential nur darauf hinausläuft, dass wir reproduzieren, was schon war, sind wir verloren. Historisch war das aber nicht so. Neuerungen entstehen. Soziale Dynamiken ändern sich. Die Zukunft war mal ein verheißungsvoller Ort – und kann es auch wieder werden.
Das sind durchaus interessante Überlegungen, gehen aber anders als die meinen. Zu Ihrem ersten und letzten Teil, der Moral und der Gemeinschaft, weil sie zusammengehören:
Das erste ist, dass ich die heute beobachtbare „Moral“ tatsächlich für Wohlstandstünche halte. Wobei noch nichts über die „Moral“ an sich gesagt ist. Ich mag den Begriff nicht besonders, denn Moral hat immer den Beigeschmack von Überheblichkeit und dient, wie Luhmann zu Recht pointierte, allein der Ausgrenzung – sie hat sonst keinen Zweck als den, sich über andere zu erheben. Daher würde ich mit aller Vorsicht ein anderes Wort bevorzugen für eine innere (!) Überzeugung, die nicht aufgesetzt ist, sondern dem Menschen „erwächst“: Einsicht(en).
Diese Einsichten erwachsen "am Menschen", an der Erfahrung mit sich und anderen, aber nicht aus Gruppendruck, denn der, wie zahm er auch immer sich den Anschein geben mag, ist immer eine Form der Gewalt oder Manipulation, der mit der Sucht nach Anerkennung arbeitet und so zu jener aufgesetzten Moral führt, die ich für im Kern gewalttätig halten. Es gäbe dann noch jenen Druck, der tatsächlich mit Sanktion oder Konsequenz arbeitet – er führt entweder zu Anpasserei, um keine Schwierigkeiten zu bekommen, oder er bewirkt ab und an tatsächlich Einsichten. Das hängt von der Person ab und ist m.E. nicht zu beeinflussen.
„Vielleicht ja diejenigen Menschen“
Verstehe ich richtig? Die "neuen" Hersteller der "neuen" Nahrung sollen bestimmen, was für alle gut ist?
„Mit dem Voranschreiten der Erneuerbaren“
Es gibt keine „Erneuerbaren“. Was immer Sie tun, um Energie zu erzeugen, hat definitiv Nebenwirkungen.
„Südamerika und Asien sollten sich auf Gewürze und Saatgut beschränken. Verkraftbar, wie ich finde.“
Für Sie oder sogar uns vielleicht. Haben Sie auch Südamerika und Asien gefragt? Oder soll das ein begrünter Imperialismus werden, der andern vorschreibt „im Namen des globalen Lebens“, was diese zu tun haben.
„Dann wäre alles Leid, was wir als Menschen uns selbst und anderem Leben angetan haben, umsonst gewesen.“
Das ist ein tiefreligiöser Gedanke, dass Leiden sich lohnen müsse.^^
„Religion würde bedeuten, dass wir hoffen, statt Verantwortung zu übernehmen.“
„Ich HOFFE, dass wir uns als Menschheit auch noch positiv überraschen können, dass nicht alles was Utopos ist auch Utopos bleibt.“
Aha.^^
„Historisch war das aber nicht so. Neuerungen entstehen.“
Ich bin nicht ganz so alt wie Schopenhauer, aber – ich meine, von ihm stammt die Bemerkung? – der „Wiederkehr des Immergleichen“. Die Formen wechseln, der Inhalt bleibt.
"Die Zukunft war mal ein verheißungsvoller Ort – und kann es auch wieder werden."
Zukunft braucht nur das Kapital. Und das hat dieses Konzept des "verheißungsvollen Ortes" vom Christentum übernommen. Ein Phantasma !
Das Leben aber findet im Hier und Jetzt statt, wenn es denn stattfindet. Gerade unter der Herrschafts des Kapitals ist eine Zukunft eher unwahrscheinlich und also auch das Leben ...
" dass nicht alles was Utopos ist auch Utopos bleibt"
Eins ist mittlerweile gut belegt: der Kapitalismus und der Liberalismus sind Utopien und werden es immer bleiben. Was anderes hat man dummer Weise nicht ausprobiert die letzten 300 Jahre. ( Und jetzt bitte nicht mit Kommunismus oder Sozialismus kommen, die auch Formen des Kapitalismus waren.) Und wenn Menschen etwas anderes ansprobieren wollte, zeigte die "Staatsgewalt" ihr wahres Gesicht, das der antihumanen Bestie.
Das klingt mir u idealisiert und auch falsch. Erst kommunistisch/sozialistische Staaten loben, wenns nicht klappt war es etwas anderes. Vielleicht liegts daran, daß es einfach so generell nicht funktioniert?
Und wo ist das Heil? Bei Naturvölkern die kein Eigentum kennen aber sich öfter mal auf Raubzug und Mord beim Nachbarn sehen lassen? Zusätzlich früh sterben, alte Menschen auf verschiedene Weise loswerden.
Wo gibt es dieses Paradies das nicht den geringsten Nachweis der Funktionsfähigkeit bieten kann? Ist es nicht die größte aller Utopien oder einfach nur Wunschdenken?
Ich würde sie gerne die wunderbare Gesellschaft erstellen lassen und wäre gespannt was sie sofort und innerhalb 20 Jahren tun würden.
WER hätte etwas ausprobieren sollen? Der Staat, die Bürger, der Machthabende - und was?
Wer lobt "kommunistisch/sozialistische Staaten"? Es gibt sozialere Staaten oder weniger soziale, das aber hängt nicht vom Namen des Sytems ab. Fakt ist, dass die UDSSR ein Staatskapitalismus war und alle anderen "kommunistischen" Länder bislang auch.
Ausprobiett wurden natürlich auch andere Gesellschafsansätze bzw Utopien, zB während der Pariser Kummune, zu Beginn der Russichen Revolution oder während der Münchner Räterepublik ... aber immer wurde solange in die Menschenmengen geschossen, die "etwas ausprobieren" wollten, bis keiner mehr "Lust" hatte etwas auszuprobieren.
Innerhalb von 2o Jahren indes hat man nur sehr wenige Optionen. Alle Umwälzungen haben auch etwas mit Generationenwechseln zu tun , wenn sie denn möglichst gewaltlos vor sich gehen sollen. Die einzige Option die auch gerade , und das ist wohl das Thema hier, angewandt wird, ist die einer Modifkikation des gesellschaftstragenden Mythos, und also der kollektiven Imagination. Leider wird gerade eine irreale Fantasie zur kurzfristigen Rettung des Kapitalismus ausprobiert. Es wäre genauso mögliche ein reales, faktenbasiertes Narrativ zur Grundlage zu erklären. Aber dieses könnte, anhand der Fakten klar ersichtlich, eben nicht mehr kapitalistisch sein. Kapitalismus und Ökologie sind aber nicht kompatibel ... daher müssen wir uns hier mit bullshit beschäftigen ...
Alle Fakten , die den Kapitalismus in Frage stellen, wurden aber historisch immer schon ausgeblendet und/oder für Unsinn erklärt. Witzigerweise sind wir jetzt an dem Punkt, an dem zumindest die ökologische Faktenlage den Kapitalismus zu Unsinn erklärt. Aber keine will es wissen ...
Daher wird es wohl keine 20-Jahres Lösung geben, aber in 20 Jahren möglicherweise auch keinen Kapitalismus mehr. Denn der muss erst mit Pauken und Trompten, wie es sein Art ist, untergehen ( wie sind schon mitten drin und life dabei) , bevor sich etwas anderes entwicklen kann.
Gut, dann sind wir uns einig, daß ein Systemwechsel noch Generationen dauert, so er denn kommen sollte.
Die Ansätze würde ich allerdings nicht zu hoch bewerten, da sie von Minderheiten für Minderheiten erdacht waren. Geschossen wird um die eigene Position zu halten. Das bedeutet nicht, daß die Alternative etwas positives bewirken würde. Es ist erst einmal Gruppe gegen Gruppe.
Eine positive Entwicklung sehe ich zur Zeit noch nicht. Teilweise zu recht, aber per se falsch sucht man gerade das Klima- und Energieheil in der Technik. Dies stellt eine Überforderung von Wissenschaft und Technik dar. Sicher wird auf jeden Fall erst einmal Kasse gemacht mit der Angst.
Die kapitalistischen Auswüchse sind in der Bevölkerung noch gar nicht ausreichend präsent, die Mechanismen und Zusammenhänge ebenso. Das muß wachsen und wird gehörig Zeit beanspruchen.
Forderungen nach sofort und baldigem Systemwechel halte ich daher für nicht angebracht, da unrealistisch und vor allem für die Masse unglaubhaft und Widerwillen erzeugend.
"Die kapitalistischen Auswüchse sind in der Bevölkerung noch gar nicht ausreichend präsent, die Mechanismen und Zusammenhänge ebenso. Das muß wachsen und wird gehörig Zeit beanspruchen."
Ob es je dazu kommen wird - ich bin pessimistisch. Es werden lange Zeit nur wenige sein.
Was sind denn, worauf basieren die "kapitalistischen Auswüchse)?
Das meiste ist - Herdentrieb: man hat, was alle haben, macht, was alle machen - und glaubt inbrünstig, das alles auch zu BRAUCHEN und dass es erstrebenswert sei sowieso. Demgegenüber der Hedonist, der sagt, ist mir egal, ich suche den GENUSS, egal, was andere denken.
Ich finde, er ist unabhängiger als die "anderen" und wähne, dass er mit seiner Haltung, explizit zu wählen, was ihm WIRKLICH Freude macht, "weiter" ist als die Anpasser, die fraglos für erstrebenswert halten, was die medial (und damit kapitalistisch) gesteuerte Masse tut.
Interessant ist die Konsequenz, dass entgegen der allfälligen und geltungssüchtigen "wenn wir uns erst alle lieb haben und zusammenreißen, wird alles gut"-Haltung MEHR Egoismus helfen könnte - und zwar nicht der angelernt opportunistische, sondern der echte, der allein auf sich selbst und seine wirklichen Neigungen schaut.
Hört sich schlimm an, oder? ^^
Meine Vermutung allerdings ist die, dass ein solcher "echter Egoist", nachdem er seine Freuden ausgetobt hat, eher zu einer Balance kommt als ein Gretaist, der sich und andere mit asketischen Vorgaben strangulieren will, um eine ununterscheidbare und restriktive Symbiose zu erzielen. (Interessant auch, dass so mancher Mystiker in seinem Vorleben über die Stränge schlug - man lernt sich dadurch besser kennen, als die Furchtsamen, die auch gerne würden, sich das aber nicht trauen und daher den Wunsch verleugnen und unter "Moral" begraben, die sich insgeheim neidisch gegen die richtet, die sich trauen.... - Spiel nicht mit den Schmuddelkindern... hat sich leider durchgesetzt).
Ich hab den Eindruck , dass sie meinen Kommentar nicht verstanden haben. Ihre Reaktion darauf passt nicht dazu ... zB fordert keiner einen Systemwechsel, bzw braucht den Systemwechsel keiner fordern, sonderen das System wechselt auch ohne diese Forderung. Das scheint Ihnen nicht klar zu sein ...
Klar ist, dass wenn man nichts ausprobiert oder ausprobieren kann, auch keine Alternativen bewertet oder gefunden werden können - was saudumm ist. Die Erfahrung, ob die nicht ausprobierte Alterarnative etwas Positives hätte sein können, wird bislang bewusst verhindert. Das wird sich wohlmöglich auch nicht ändern. Daher ist der ökonomische Untergang so sicher wie der Systemwechsel. Die Frage des wann ist in dem Zusammenhang nebensächlich. Wer nur auf den eigenen Nabel schaut, sieht sowieso nix.
*****
Du sagst es! Als Fazit zum thread nicht nur an dieser Stelle, sondern auch zu dem, was noch an Kommentaren folgte, und wohl folgen wird, ist dem eigentlich nichts hinzuzufügen. Unterstreichen, Einrahmen, Drucken ... !
Wenn hier jemand um sich schlägt, dann ist es die Wirtschaft, die mit der Keule ausholt, sobald sie sich bedrängt fühlt. Da werden dann Think Tanks iwe die INSM angeworfen und es gibt exklusive Zutritte ins Kanzleramt die den Vorkämpfern für den notwendigen Systemwechsel und Umweltverbänden verwehrt bleiben.
Weiter so Freitag, nicht beirren lassen von den Ewiggestrigen. Jawoll, man muss rigoroser handeln, weil Jahrzehnte für die Ideologie vom Wachstum und dem Neoliberalismus verpennt wurden. Der Club of Rome hatte vor 50 Jahren die Kurven vom Weltmodell veröffentlicht, die nun Realität werden. Alle ZAhlen sprechen gegen ein Weiterso. Es gibt auch andere die gutes zur Postwachstumsökonomie, Gemeinwohlökonomie und Transition aufgezeigt haben. Eine andere welt jenseits dieses Extraktivismus ist möglich. Und wenn es nun eine Greta ist, die vorne steht, meinetwegen. Man solle sich viel mehr über das messen jedes politischen Handelns mit dem Börsenbarometer aufregen. Für unser überdrehtes Dasein in der vom gemäßigten Klima verwöhnten und Umweltkatastrophen verschonten Blase Mitteleuropa geschehen zuviel anderswo schlechte Dinge, z.b. Sojaimporte aus ehemaligen Regenwaldböden oder Ausbeutung von Rohstoffen. Doch die Wüsten, Brände und Stürme kommen näher.