Die große Schuld

USA Barack Obama hat eine Justizreform angestoßen. Im Hintergrund steht die nie aufgearbeitete Sklaverei, deren Folgen bis heute nachwirken
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2015
Als erster US-Präsident hat Obama in El Reno (Oklahoma) eine Haftanstalt besucht
Als erster US-Präsident hat Obama in El Reno (Oklahoma) eine Haftanstalt besucht

Foto: Saul Loeb/AFP/Getty Images

In den USA ging die Sklaverei vor 150 Jahren zu Ende, doch sie lastet weiter auf einer Nation, die sich nie mit dem Erbe dieses menschenverachtenden Systems auseinandergesetzt hat. Das Vermögensgefälle zwischen Schwarz und Weiß ist weiter krass. Jamal hat weniger Chancen auf einen Job als John. Laut Justizministerium sind beinahe drei Prozent aller afroamerikanischen Männer im Knast. Tief sitzt der zur Rechtfertigung der Sklaverei benötigte Rassismus, wonach Schwarze bestenfalls Menschen zweiter Klasse sind.

Doch es mehren sich Anzeichen, dass die US-Gesellschaft einen Anlauf nimmt zur Aufarbeitung. Präsident Barack Obama hat bei seiner neuen Initiative zur Reform des Strafvollzugs vom „Erbe der Sklaverei“ gesprochen. Besonders bei der Justiz kä