Die haben meine Familie zerstört

1968 im Visier Junge Popautoren und alte Wendehälse beklagen die anhaltende Wirkung antiautoritärer Kraftfelder
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Zuerst fiel es mir gar nicht auf: Seit den achtziger Jahren outen sich alle möglichen Prominenten als "68er" - am lautesten jene, die früher mit SDS-Aktivitäten nichts zu tun hatten. Als dann die öffentliche Meinung umschwenkte, ergab sich eine schöne Ironie der Geschichte. Die falschen Bekenner sahen sich mit einem Vorschlag von Marianne Birthler konfrontiert: Die einst bürgerbewegte Chefin der Gauckbehörde meinte, man müsse daran gehen, auch die westdeutschen 68er ähnlich wie die ostdeutsche Stasi "kritisch aufzuarbeiten".

In diesem Sinne sind einige Herren und Damen schon seit längerem aktiv. So druckte die FAZ die Tagebücher von Rio Reiser, dem Frontmann der einstigen Straßenkampf-Beatgruppe Ton Steine Scherben, und teilte ihr