Die ideale Zelle

Im Gespräch Um die Gefängnisse machen Architekten einen Bogen. Ein Fehler, sagt Andrea Seelich: "Vernünftige Gefängnis­architektur ist potenzieller Opferschutz"
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Freitag: Frau Seelich, Gefängnisse sind hässliche Klötze. Ist die Architektur Teil der Strafe?


Andrea Seelich:

Alle Probleme, die es in der modernen Architektur gibt, finden sich im Strafvollzug in verschärfter Form. John Howard, ein englischer Gefängnisreformer, hat schon 1777 darüber nachgedacht, wie Gefängnisbauten menschlicher werden könnten.

Die Strafe besteht ja im Freiheitsentzug, nicht im Tageslichtentzug oder Frischluftentzug. Elemente wie vergitterte Fenster, die sich kaum öffnen lassen, verschärfen die Situation für die Gefangenen unnötig. Schließlich hat sich die Technik weiterentwickelt, mittlerweile gibt es Bewegungsmelder, Überwachungskameras – das sollte man bei der Planung mit einbeziehen.

Weshalb ma