Die Leere des Dazwischen

Asiatische Filme auf der Berlinale China gibt sich karg, Korea überdreht
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Die Gegenwart von Chinas Kunst im Westen ist vom Schlagwort "Zensur" nicht zu trennen. Einen neuerlichen Beweis erbrachte die Aufregung um Lost in Beijing von Li Yu im Vorfeld der Berlinale, wo der Film im Wettbewerb nur nach nochmaligen Schnitten gezeigt werden durfte. So wohl der westliche Einsatz für die Kunstfreiheit in China gemeint sein mag, so unfruchtbar ist die Aschenputtel-Sichtweise für die Wahrnehmung von chinesischen Filmen. Die guten, "kritischen" Filme versus die schlechten, "offiziellen" ist ein Gegensatz, der nicht trägt. Wenn die staatliche Einflussnahme eine Realität ist, emigrieren die interessanten Filme sowieso in ein Dazwischen, wo der eigene Kunstwille so geschickt wie möglich mit dem Wohlwollen von offizieller Seite versöhnt. Oder umge