Die letzte Avantgarde

Warenkritik Nur ein Bruchteil des deutschen Buchmarktes bringt echtes Geld. Autoren hoffen, dass das Netz neue ökonomische Nischen schafft. Wenn sie sich da mal nicht täuschen!
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Chris Anderson, Redakteur der Zeitschrift Wired, machte 2004 eine bemerkenswerte Beobachtung. Der Großteil aller erzeugten Waren und Kulturgüter erreicht niemals das, was die entsprechenden Ideologen „den Markt“ nennen. Genauer gesagt: 20 Prozent der produzierten Waren machen 80 Prozent des Umsatzes aus, und diese 80 Prozent Umsatz bedeuten wiederum nahezu 100 Prozent des Gewinns. Der „Rattenschwanz“ der übrigen Waren ist für den Zwischenhändler aus mehreren Gründen nicht profitabel: einerseits, weil sie sich auf einem Markt behaupten müssten, der noch nicht in ihrem Sinne vorbereitet ist (die erfolgreiche Ware ist nichts anderes als die materielle Erfüllung eines Bedürfnisses, dass schon vorher produziert wurde), andrers